Frankreich 1940

Am 2. Mai 1940 erhielt die Division Befehl aus dem Schwarzwald heraus in Nachtmärschen den Raum Stuttgart-Ludwigsburg-Bietigheim zu erreichen. Bis zum 7. Mai waren alle Teileinheiten an ihre Ziele gelangt. Nachdem am 10. Mai überraschend der deutsche Angriff auf Frankreich und die Benelux-Länder begonnen hatte, wurde der Weitertransport befohlen und am 12. und 13. Mai bestiegen alle Einheiten die Transportzüge in den entsprechenden Verladebahnhöfen im Raum Stuttgart. Über Mainz und Kreuznach ging es Richtung Idar-Oberstein. Bis zum 14. Mai war die gesamte Division im Raum ostwärts Saarburg versammelt.

Ab dem 15. Mai erfolgte der Vormarsch zu Fuß hinter der Front über Luxemburg, Sedan, Doncherry auf Mézières, welches am 23. Mai erreicht wurde. Weitermarsch Richtung nordwesten über Liart bis zum 27. Mai nach Guise. Ab dem 31. Mai erfolgt die Verlegung der 50. ID in Nachtmärschen in den Raum Laon. Auf dem Nachtmarsch am 3. Juni warf ein französicher Bomber eine Splittergranate auf die 6./IR 122 im Dorf Chéry, wobei 26 Mann verletzt wurden. Die 50. ID wurde dem XXXXII. AK der 9. Armee unterstellt.

In der Nacht zum 4. Juni wurden die Einheiten der 291. ID, die im Raum Chevregny-Braye lagen von der 50. ID abgelöst, welche von dort über den Oise-Aisne-Kanal beiderseits nach Westen vorstoßen sollte. Mit Divisionsstab auf der Höhe 181 südwestlich Lierval wurde die Truppe mit IR 123 rechts und IR 121 links bei Braye gegliedert, während sich das IR 122 bei Urcel bereitstellte. Das I./IR 123(Major Utsch), welches durch den Mont de Confirmement vom Restregiment getrennt war und über den Oise-Aisne-Kanal angreifen sollte, wurde der Division direkt unterstellt und die III./AR 150(Hauptmann von Lindeiner) zur Zusammenarbeit mit dem Bataillon angewiesen.

Am 5. Juni um 5.00 Uhr, nachdem um 4.55 Uhr ein Feuerschlag der Artillerie erfolgt war, begann der Angriff. Das I./IR121 gerät im Buschwald westlich Braye sofort in Nahkampf mit den Franzosen, der Btl.-Stab wird zusammengeschossen und Hauptmann Reuter gefangen genommen. Das III./IR 123 kommt aufgrund des starken Abwehrfeuers von den Höhe nicht weiter. Das I./IR 123 hat bereits beim Zuwasserlassen der Boote starke Verluste durch unsichtbare Schützen auf der anderen Seite des Kanals, doch die Pioniere der 2./PiBtl. 71 bringen die Infanteristen, wenn auch unter großen Opfern, hinüber. Beim weiteren Vorstoss durch beinahe undurchdringbares Dickicht schlägt den Kompanien schweres Gewehr- und MG-Feuer entgegen. Inzwischen hat Leutnant Birr mit einem Zug der 3. Kp. einen Umfassungsversuch unternommen, stößt durch die zurückgehenden französischen Alpenjäger hindurch auf den Chemin des Dames fast bis zur Royère Ferme vor, wo er jedoch mit fast seinem gesamten Zug fällt. Nur wenige Überlebende kehren zum Bataillon zurück.

Das IR 121 war fast 1 km vorangekommen, das III./IR 123 teilweise auf gleicher Höhe, jedoch durch den deckungslosen Grat des Chemin des Dames vom IR 121 getrennt. Major Utsch musste sein Bataillon zurücknehmen, da französichen Alpenjäger begannen, die freien Flanken des Bataillons aufzurollen. Im Nahkampf konnten sie jedoch geworfen werden und die Übergangsstelle über den Kanal gesichert werden. Das I./IR 123 hatte 49 Gefallene, darunter ein Offizer, 10 Vermisste und 5 Offiziere und 91 Unteroffiziere und Mannschaften, die verwundet waren. Das II./IR 121 hatte 40 Tote und 90 Verwundete, auch die tapferen Pioniere und die Artilleristen hatten Verluste zu beklagen.

Am Abend erhielt das IR 122 Befehl am nächsten Tag mit Stoßrichtung Süden über den Oise-Aisne-Kanal bei Pont Oger gegen den Chemin des Dames vorzugehen. An der Spitze stößt das II./IR 122 unter Oberstleutnant von Siegroth am Morgen des 6. Juni nach kräftiger Artillerievorbereitung vor. Es geht über einen schmalen Steg an der gesprengten Brücke bei Pont Oger bis hinauf zur Höhe 179 und zum dortigen Fort de Malmaison, welches etwas Schutz vor dem nun kräftigst einsetzenden französischen Abwehrfeuer bietet. Das II./IR 122 unter Major von Viebahn nimmt Pargny. Die nun entstandene große Lücke zwischen den Bataillonen muss das III./IR 122 schließen, um eine geschlossene Front zu bilden und somit keine Feindgruppen zurückzulassen, welche sich dann im Rücken des Regiments als unangenehm erweisen könnten.

Gegen 14.30 Uhr wird das IR 122 auf Befehl des Korps der 292. ID unterstellt, Major von Viebahn stößt weiter vor und kann melden, dass sich die ersten Teile des Feindes vor ihm aus ihren Stellung lösen und nach hinten gehen. Die 1./IR 122 macht einige Gefangene, es werden jetzt besonders die französischen Baumschützen bekämpft, welche bisher starke Verluste in den Reihen der 50. ID hervorgerufen haben. Das I. Bataillon stürmt weiter vorwärts und nimmt unter starken Verlusten den Chemin des Dames in seinem Gefechtsstreifen gegen 16.45 Uhr. Als auch das III. Btl., welches die Höhe 193 nimmt, herankommt, entspannt sich die Lage beim II. Btl., sodass hier der Angriff auf den Chemin des Dames fortgesetzt werden kann. Dies führt zu Nahkämpfen mit den sich tapfer wehrenden Franzosen. Nach kurzem, aber hartem Kampf, laufen jedoch Hunderte vom Damenweg herab in die deckende Schlucht. Etwa 350 Gefangene werden gemacht und gegen 18.30 Uhr ist der Chemin des Dames im gesamten Regimentsgefechtsstreifen in deutscher Hand.

Die Verluste des IR 122 betragen 25 gefallene und 118 verwundete Unteroffiziere und Mannschaften. An Offizieren sind drei gefallen und drei verwundet worden. Gegen 19.00 Uhr schlagen bei der 3. Kompanie nach einmal deutsche Granaten ein, welche jedoch nicht von der divisionseigenen Artillerie verschossen wurden. Ein Offizier und 20 Mann werden verwundet, die Kompanie wird einige hundert Meter zurückgenommen.

Bei den übrigen Regimentern hatte sich die Lage an diesem Tag nicht verändert. In der Nacht zum 7. Juni versuchte Leutnant Bärenfänger mit Teilen der 11./IR 123 und Pionieren der 3./PiBtl. 71 ein Stosstruppunternehmen, welchem jedoch kein Glück beschieden war. Ein Gegenstoß der französischen Alpenjäger wird in der Nacht abgewiesen.

Am Morgen des 7. Juni fühlten die Regimenter vor, die Franzosen jedoch waren abgezogen. Nur mit einigen Nachzüglern, die der Rückzugsbefehl wohl nicht erreicht hatte, kam es zu Schießereien. Auch die Artillerie zog über den Kanal nach, was sich jedoch als Fehler herausstellte, da nun die französische Artillerie zu feuern begann. Es gab abermals empfindliche Verluste: drei Gefallene und 10 Verwundete beim I./IR 123 und 7 Tote und 10 Verwundete beim I./IR 122.

Das I./IR 123 sollte am nächsten Morgen zunächst Chavonne nehmen und dann gewaltsame Aufklärung betreiben, die 2./IR 123 war mit der Säuberung des Westteils von Chavonne und ein Stosstrupp der 7./IR 123 unter Leutnant Schimmelbusch mit dem Ostteil bedacht worden. Dieses Unternehmen startete gegen 9.30 Uhr, wohingegen der Hauptangriff der Division erst gegen 16.00 Uhr erfolgen sollte. Das Unternehmen der 2. und 7./IR 123 gelang, die Franzosen wurden geworfen und die Aisne bei Chavonne überquert. Da ein Stuka-Angriff bevorstand, wurde die Truppe jedoch wieder etwas zurückgenommen. Als der Hauptangriff begann, bereiteten die Pioniere des Major Scholz schon den Übergang über den Fluss mit Floßsäcken vor, sodass die Masse der Regimenter nachgezogen werden konnte.

Nach dem erfolgreichen Angriff der Stuka geht die Infanterie der Division über den Fluss. Dabei leben noch einmal unerkannte Widerstandsnester und Schweige-MG auf, welche ausgeräuchert werden. Hauptmann von Strotha, Kommandeur des I./IR 121 wird hier tödlich getroffen, doch der Angriff der vorstürmenden Infanterie ist nicht mehr aufzuhalten. Die ersten Wellen der Regimenter gehen auf ganzer Breite über den Strom, allen voran der Unteroffizier Halfar von der 6./IR 122, welcher sich, nachdem sein Schlauchboot zerschossen worden ist, die Kleider vom Leibe reißt, und nur mit Koppel, Stahlhelm und Gewehr bekleidet auf der anderen Uferseite einen kleinen Brückenkopf für seine nachfolgende Gruppe erstürmt. Unteroffizier Halfar wird noch am selben Abend als erster Angehöriger des Regiments im Frankreichfeldzug mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Presles et Boves und Cys la Commune werden genommen, ein französischer Gegenstoss mit 6 Panzern wird durch die Schützen und die Artillerie vereitelt, die Begleitinfanterie geworfen. Die Pioniere bauen fieberhaft an einer Brücke über die Aisne, sodass vor allem die Pak nachgezogen werden kann. Das am rechten Divisionsflügel übergehende III./IR 122 hat jedoch schwere Verluste, so konnte zwar der Kanal unter schwerem Feuer überquert werden, jedoch dann bleiben die Kompanien liegen. Bei der 11. Kp. fallen der Kompanieführer Leutnant Östreich und 16 Mann aus. Auch seinem Nachfolger Leutnant Böhrs und der Bataillonsadjutant Leutnant Orlowski werden schwer verwundet. Nachdem auch die Pioniere weitere Verluste haben und sich die französische Artillerie zu Wort meldet, gibt Major von der Lancken den Befehl zum Eingraben.

Das II./IR 123, das I./IR 121 und das II./IR 122 waren als Bataillone der vordersten Welle jedoch ohne große Ausfälle weit vorangekommen. Letzteres erreicht gegen 19.30 Uhr mit dem Höhenzug 164-181 das Angriffsziel und gräbt sich hier ein. In der Abenddämmerung tauchen dann jedoch 9 französische Panzer vor dem Btl. auf. Da die Pak noch am Kanal hängt, wird die Abwehr mit MG, Granatwerfern und sogar Lechtpistolen organisiert. Auch die Artillerie und die Infanteriegeschütze greifen mit in den Kampf ein, sodass die Panzer abdrehen und zurückfahren. Das in Bedrängnis geratene III./IR 122 löst sich vom Feind und überquert den Kanal an der Übergangsstelle des II./IR 122.

Am Morgen des 9. Juni startete Rittmeister von Bernhardi mit seiner Aufklärungsschwadron nach Südosten, geriet jedoch bald bei Courcelles in heftiges MG-Feuer. Heftiger Gefechtslärm im Osten war zu hören und bewies, dass nun auch die Heeresgruppe A antrat. Am 10. Juni traten die Regimenter früh um 5.30 Uhr zur Verfolgung des Feindes an, mit dem ersten Ziel, die Gegner aus dem Dole-Wald zu werfen. Bei Bazoches traf das II./IR 123 auf stärkeren Gegner und kommt ohne Unterstützung nicht weiter. Das I. Bataillon wird vorgezogen und geht mit der 2./IR 123 umfassend gegen den Feind vor, rollt die Stellungen auf und macht 150 Gefangene. St. Thibaut kann genommen werden. Mont Norte Dame wurde vom IR 122 gesäubert und gut getarnte Widerstandsnester, welche bisher das französische Artilleriefeuer gelenkt hatten, beseitigt. Langsam setzten sich die Franzosen auf der ganzen Angriffslinie ab und Fliegermeldungen bestätigten das Zurückgehen großer Feindkolonnen. Mit den Fahrzeugen der PzJäger wurden Vorausabteilungen gebildet und Richtung Marne in Marsch gesetzt

Unter Oberleutnant Leukefeld (1./IR 123) wurde eine „gemischte Abteilung“ mit 2 sMG, 2 Pak und Schützen gebildet, welche über Chéry-Chartreuve und Dravegny durch zurückstrebende französische Kolonnen vorstieß. Bei Einbruch der Nacht war die Masse der Division bis auf 15 km an die Marne herangekommen, die Vorausabteilungen standen bereits an der Marne und nahmen das Feuer mit den Verteidigern auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses auf.

Am 11. Juni wurde die 50. ID um 10 km nach Osten verschoben und die 88. ID neu eingeschoben. Das verzögerte den weiteren Vormarsch bis zum Abend. Das I. und II./IR 123 hatte durch Artillerie Verluste, Major Utsch (I./IR 123) verlor einen Arm, ein Mann fiel. Am 12. Juni wurden einige Feindangriffe durch versprengte Franzosen von rückwärts abgewehrt. IR 122 klärte mit dem Korps-Adjutanten Richtung Reuil auf, welches sich selbst und die Zufahrtsstraße im Blick- und Schussfeld der Franzosen befand. Hierbei wurden die Fahrzeuge beschossen, kamen jedoch bis nach Reuil in Deckung. Der Korps-Adjutant wurde jedoch in seinem Wagen tödlich getroffen. Pioniere der 1./PiBtl. 71 bereiteten inzwischen in Reuil den Übergang über die Marne vor.

Als das I./IR 122 unter Major von Viebahn heran war, stand der Übergang kurz bevor. Mit Hilfe der 3./PiBtl. 71 sollte mit dem Angriffsziel Oeuilly übergesetzt werden. Um 21.30 Uhr stiegen rote Leuchtzeichen auf und schlagartig begann auch das französische Abwehrfeuer, welches jedoch sofort von eigener Artillerie bekämpft wurde. Feindwiderstand wurde sofort nach dem Übersetzen gebrochen und um 23.00 Uhr war Oeuilly in deutscher Hand. Das eiligst nachgezogene III./IR 122 fand keinen Widerstand mehr und erweiterte den Brückenkopf nach Westen. Der Übergang hatte dem IR 122 an Verlusten einen Offizier und 11 Mann und den Pionieren einen Offizier und 6 Mann gekostet.

Am folgenden Tag erweiterte das IR 122 seinen Brückenkopf und nimmt damit auch den Feinddruck beim IR 123, jedoch ist es den Infanteristen immer noch nicht möglich, die Marne zu überqueren, da das gesamte „deutsche“ Ufer hervorragend vom Feind eingesehen und bestrichen werden kann. Auch als am Spätnachmittag zwei Geschütze der III./AR 150 mit dem direkten Beschuss der französischen Stellungen begannen, hielten einige Verteidiger – nun von vorn und von hinten in Bedrängnis – noch in ihren Stellungen aus, was den deutschen Angreifern großen Respekt abzwang. Neue Befehle ordern die Division in Richtung Südosten. Die Aufklärungs-Schwadron wird auf Ablois angesetzt, welches dann bei Einbruch der Dunkelheit auch vom II./IR 122 erreicht wurde. Sofort wird das Bataillon entfaltet und geht weiter auf Vinay vor, wo bereits die Schwadron sichert. Die IR 121 und 123 werden über die Marne nachgezogen.

Der folgende 14. Juni brachte der 50. ID den Befehl zum Abdrehen nach Süden. Das IR 123 wurde auf Ablois nachgezogen, IR 121 ging über Grauves, Oger auf Vertus vor und das IR 122 marschierte über Monthelon und Moslins nach La Madelaine. Am frühen Nachmittag erreicht die Vorausabteilung des IR 122 La Madelaine. Die Radfahr-Schwadron von Rittmeister Bernhardi – verstärkt durch einen Halbzug der 2./PzJgAbt. 150 hatte eine Reihe von Verfolgungsgefechten an der Nationalstrasse 33 von Chalons nach Paris zu bestehen. Es wurden zahlreiche Gefangene gemacht, jedoch gab es auch Verluste. Ein Zugführer der Schwadron – Leutnant von Tilly – und der Gefreite Kindermann fielen. Die weiteren Befehle sahen die Vorausabteilung auf das 20 km entfernte Nomée vorstoßen. Auf halben Wege jedoch wurde der Vormarsch vor Ecury gestoppt, es war feindbesetzt und die Angreifer wurden zu Boden gezwungen. Der Ort war ohne Hilfe des nachfolgenden II. Bataillons nicht zu nehmen und dieses würde nicht vor dem Abend eintreffen.

Der 15. Juni brachte die Neuigkeit, dass der Feind des Nachts aus Ecury le Repos abgezogen war. Die Verfolgung wurde aufgenommen, jedoch bald gestoppt, da ein Ruhetag einzulegen war und das VI. AK vorrangig die Vormarschstraße benutzen sollte. Am 16. Juni gliederte sich die Division in die endlose Marschsäule Richtung Loire ein. Große Marschleistungen wurden an den nächsten Tagen von der Truppe abverlangt. Teilweise konnte die Division ihren Fußtruppen etwas Erleichterung verschaffen und sie mit Kraftfahrzeugen fahren, jedoch mussten die Kfz. auch weiterhin für den Nachschub zur Verfügung stehen. Im Kriegstagebuch des IR 121 sind für den Zeitraum vom 16. Juni bis 19. Juni beispielsweise folgende Marschleistungen belegt: 66 km, 84 km, 38 km und 60 km. Die Verfolgung wurde über die Loire fortgesetzt. Es kam kaum noch zu Feindkontakt, selbst das sonst in der Ferne zu hörende Artilleriefeuer blieb ebenso aus wie die französische Luftwaffe.

Am 19. Juni hatte die vorausmarschierende 291. ID bereits einen Brückenkopf über die Loire gebildet, ohne dabei auf Widerstand zu treffen. Der Befehl für die 50. ID zum Übergang über die Loire ließ weiterhin auf sich warten. Durch die angelaufenen Waffenstillstandsverhandlungen wurde der Vormarsch teilweise angehalten und auch die Division würde nun wahrscheinlich nicht mehr über den Fluss nachgezogen werden.

Am 24. Juni 1940 ging um 23.30 Uhr beim Ia Major i.G. Stange der Befehl ein: „Ab 1.30 Uhr Waffenruhe!“

Der 25. bis 30. Juni waren befohlene Ruhetage für die Division. Am 26. Juni 1940 lautete der Tagesbefehls des Divisionskommandeurs:

„Der Waffenstillstand ist in Kraft getreten. Der Feldzug in Frankreich ist zu Ende. Die Division hat an ihrer Stelle zum schnellen Gelingen dieses geschichtlichen Geschehens voll beigetragen. In der neuen Zusammensetzung zum ersten Mal in den Kampf getreten, wetteiferten alle Teile der Division an dem Ziel, den Erfolg und Sieg an unsere Waffen zu heften. Die Namen Braye, Ostel, la Royère Fme. am Chemin des Dames, Chavonne an der Aisne, Mont Norte Dame und Bazoches an der Vesle, Reuil und Damery an der Marne künden von der Angriffsfreude, Ausdauer, Zähigkeit, von dem Opfermut und der Tapferkeit der Division. Die Verfolgungsmärsche zur Marne und zur Loire bei Sonnenhitze und bis in die späte Nacht sind Leistungen, die in der Geschichte ihren Platz finden werden.

Ihr könnt stolz sein auf Eure Leistungen, wie ich stolz bin auf Euch!

Allen Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften spreche im meinen Dank und meine volle Anerkennung aus.

In Ehrfurcht, Trauer und Stolz gedenken wir der gefallenen 19 Offiziere, 424 Unteroffiziere und Mannschaften, die ihr Leben gaben, und der 61 Offiziere und über 1000 Unteroffiziere und Mannschaften, die geblutet haben.

Sorsche“

Ab dem 1. Juli begann der Rückmarsch nach Deutschland in den Raum um Homburg, den sie am 19. Juli erreichte.