Major der Reserve Berthold Freiherr von Bibra

01.07.194220.11.1943

Berthold Gerhard Paul Deuthold Freiherr von Bibra wurde am 9. März 1902 in Mallnow nördlich Lebus/Brandenburg geboren. Sein Vater Julius Friedrich-Wilhelm von Bibra, geboren 28. Juli 1862 in Weilburg an der Lahn, war Administrator und Amtsvorsteher sowie Ehrenritter des Johanniterordens verstarb am 24. November 1935 in Berlin. Seine Mutter war die 1871 geborene Elisabeth Rawetzki, welche 1947 in Berlin-Frohnau verstarb.
Berthold von Bibra trat als Reserveoffiziersbewerter in das IR 9 in Berlin ein und wurde dort ausgebildet. Noch vor Kriegsausbruch wurde von Bibra zum Leutnant der Reserve befördert und dann mit Aufstellung des Grenz-Infanterie-Regiments 123 zu diesem versetzt. Die Versetzung wurde auf Geheiß von Oberst von Block durchgeführt, der von Bibra bereits vom IR 9 her kannte und ihn zu sich versetzen liess.
Er nahm bei Kriegsausbruch im Rahmen des IR 123 am Polenfeldzug teil und war spätestens nach diesem Oberleutnant der Reserve. Zu Beginn des Russlandfeldzugs führte er die 4. (MG)/IR 123. Beim Angriff auf Kertsch im Mai 1942 ist er bereits Hauptmann der Reserve und ebenfalls noch Chef der 4. Kompanie. Beim Angriff auf Sewastopol übernimmt er dann die Führung des I./IR 123 und war bereits mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet worden. Bereits am ersten Tag des Angriffes auf Sewastopol, den 07.06.1942, wird er durch den Fehlwurf einer Stukabombe, die unmittelbar neben seinem Unterstand explodierte verwundet. beide Trommelfelle waren geplatzt und von Bibra zusammen mit Leutnant Nebel schwer traumatisiert.
Am 1. Juli 1942 wird ihm noch für die Kämpfe von Kertsch als Hauptmann d. R. und Chef der 4. (MG)/IR 123 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Er ist damit der fünfte Soldat des Bataillons, der zu dieser Zeit schon mit der Auszeichnung bedacht worden war.
Bei Kurtschanskaja wird er am 7. Juni 1943 durch Phosphorbombenspritzer verwundet, verbleibt jedoch an der Front und übernimmt am 26. Juni 1943 wieder das Bataillon. Im November 1943 ist er mit seinem Bataillon im Osten der Krim bei Bulganak eingesetzt und zeichnet sich hier erneut durch große Tapferkeit und Entschlusskraft aus. Für eine Tat vom 20. November 1943 bei Bulganak, um welches im gesamten Verlauf der Kämpfe hart gefochten wurde, wird ihm am 7. Februar 1944 die Ehrenblattspange verliehen. Kurze Zeit später fiel im gleichen Kampfgebiet sein Adjutant Oberleutnant Heinz-Günter Engelmann, bei der Abwehr eines Angriffs selbst am MG liegen. Auch er erhielt posthum am 7. März 1944 die Ehrenblattspange für seine Tat vom 4. Dezember 1943.
Zu Ostern 1944 wird von Bibra an der Landenge von Perekop auf der Krim bereits einmal gefangen genommen. Er wird geschlagen und ihm werden die Auszeichnungen abgenommen. Auf einen sowjetischen Lkw verfrachtet, wird dieser bei der Abfahrt von der eigenen 4.(MG)/GR 123 beschossen, wobei von Bibra einen Treffer durch die Mütze erhält, selbst aber unverwundet bleibt. Durch diese Situation gelingt ihm die Flucht und er kehrt zu seinem Bataillon zurück, muss sich jedoch – auf Grund der Misshandlungen – in ärztliche Betreuung begeben und in ein Lazarett in Rumänien verlegt.
Nach der Neuaufstellung der Division im Sommer 1944 übernahm von Bibra wieder sein I. Bataillon und war inzwischen auch zum Major der Reserve befördert worden. In der Nacht zum 14. Juli 1944 durchbrachen sowjetische Truppen die eigenen Stellungen. Am nächsten morgen wurde von Major von Bibra ein Gegenstoß durchgeführt. Beim Vorgehen im Gelände erhält er am 14. Juli 1944 bei Lunna am Njemen südöstlich Grodno einen tödlichen Brustschuss und fällt.

EHRE SEINEM ANDENKEN - GOTT GEBE IHM DIE LETZTE RUHE

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