Hauptfeldwebel Hans Bülow

Hans Bülow wurde am 14.01.1918 in Stolp/Pommern geboren, wuchs aber in der Nähe von Berlin auf, wo er schon früh der Scharnhorstjugend angehörte, womit schon sehr zeitig sein Interesse an Militär und Soldatentum geweckt wurde.
Nach Abschluss einer kaufmännischen Lehre, trat Bülow am 01.10.1935, als Freiwilliger, dem III. Bataillons des Infanterie-Regiments 8 in Lübben/Spreewald bei, wo er 1936 zum Gefreiten befördert wurde.
Im Zuge eines Unteroffiziersanwärterlehrgang kommt er zum II. Bataillon des Infanterie-Regiments 8 nach Frankfurt/Oder und wird dort am 01.10.1937 zum Unteroffizier befördert.
Nach der Teilnahme am Einmarsch ins Sudetenland, im Jahre 1938, wird seine Kompanie zur Neuaufstellung des Grenz-Infanterie-Regiments 121 nach Crossen verlegt.
Am 26.08.1939 sollte Bülow seine Hauptfeldwebelprüfung ablegen, wozu es aufgrund der allgemeinen Mobilmachung nicht mehr kam. So kommt Bülow zur 50. Infanterie-Division, die aus den Grenz-Infanterie-Regimentern gebildet wurde. Mit der Division überschreitet Bülow bereits am 01.09.1939 die Deutsch-Polnische Grenze und nimmt so am Vormarsch auf Bromberg teil. Hans Bülow erlebt dann die Schlacht an der Bzura als Gruppenführer und stellvertretender Zugführer.
In die Heimat zurückverlegt, kommt die 50. Infanterie-Division im Februar 1940 an den Westwall in den Raum Kehl-Lahr und marschiert dann, im Zuge des Westfeldzuges, über Luxemburg nach Frankreich, wo sie am 05.06.1940 bei Laon zum Angriff übergeht. Das Ziel der Division ist zunächst der im 1. Weltkrieg schwer umkämpfte Chemin des Dames. Trotz schwerer Verluste bleibt die 50. Sieger und erzwingt weiter südlich den Übergang über die Aisne, stößt bis zur Marne vor und verfolgt den Gegner bis zur Loire. Bülow wird in diesem Feldzug als Zugführer eingesetzt.
Dann zur Auffrischung in den Raum Posen-Gnesen verlegt, wird Bülow dort mit der Führung des Ausbildungszuges seiner Kompanie betraut. Die Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit des Regimentskommandeurs, Oberst Eckkard von Geyso, gelöst, befördert dieser Bülow sofort zum Feldwebel.
Nach Verlegung der Division, als Lehrtruppe, nach Rumänien, nimmt diese ab April 1941 über Bulgarien am Feldzug gegen Griechenland teil. Die Division kämpft sich dabei unter anderem durch das fast 1500 m hohe Rhodopegebirge, bis zur Küste durch, nimmt Alexandropulis und Saloniki.
Nach erfolgreichem Abschluss der Kampfhandlungen stellt sich die Division im Raum Jassy zum Angriff auf die Sowjetunion bereit. Die Ziele der Soldaten der 50. Infanterie-Division sind in den nächsten Wochen die Seefestungen Otschakoff und Odessa und der Durchbruch auf die Halbinsel Krim, wo man 1941 mit der Belagerung der Festung Sewastopol beginnt. Während der Kämpfe um die Festung wird Bülow 1941 zum Oberfeldwebel befördert. Weiterhin ist die Division an der Wiedereroberung der Halbinsel Kertsch beteiligt und nimmt auch an der 2. Schlacht um Sewastopol teil. In dieser Schlacht erlebt Bülow seine wohl schwersten Kämpfe. In sengender Hitze greift die 50. Infanterie-Division immer wieder den hartnäckigen Gegner an und wirft ihn aus seinen Festungswerken. Doch Bülow beweist in diesen Kämpfen nicht nur Mut und Tapferkeit, sondern auch eigene Entschlusskraft, so räumt er gegen ausdrücklichen Befehl eine, unter eigenem Artilleriefeuer liegende Höhenstellung, die unmittelbar darauf vom Gegner gesprengt wird.
Im November verlegt Bülow mit seinen Kameraden in den Kaukasus, wo es zu Kämpfen um Malgobek kommt und sich die Division, im Zuge der Katastrophe von Stalingrad, in den Kubanbrückenkopf zurückzieht. Nach dessen Räumung bezieht die Division am 09.10.1943 eine Stellung am Tatarenwall. Als der Gegner bei Melitopol durchbricht und auf die Landenge von Perekop einschwenkt, wird auch der Grossteil der 50. Infanterie-Division auf die Halbinsel Krim zurückgedrängt und ist somit eingeschlossen. Bülow beweist auch bei diesen Kämpfen äußersten mut und Tapferkeit, so geht er bei den Kämpfen am Tatarenwall an nur einem Tag 13mal zum Gegenangriff über. Beim letzten Gegenangriff wird er zum 1. Mal in diesem Krieg verwundet und kommt ins Lazarett nach Krakau und von dort ins Ersatzbataillon des Regiments. Sein alter Kommandeur will ihn gleich wieder mit nach Russland nehmen, doch ist dies aufgrund einer Venenentzündung Bülows nicht möglich. Nach einem Genesungsurlaub kommt Bülow genau an dem Tag zurück in die Kaserne, als dort ein Marschbataillon nach Italien zusammengestellt wird. Über Schwerin/Warthe geht es nach Süden zur 278. Infanterie-Division.
In den ersten Tagen des Jahres 1944 kommt Bülow zum Grenadier-Regiment 993, wo er der 6. Kompanie zugeteilt wurde. Dort zeigt Bülow nicht nur beste Eigenschaften als Sturmsoldat, sondern übernimmt  auch die Aufgaben des Spieß zur absoluten Zufriedenheit seines Kompaniechefs. Dies findet schließlich auch Anerkennung in einem persönlichen Lob des Divisionskommandeurs Harry Hoppe.
Am Ende des Krieges versieht auch Bülow seinen Dienst, schwimmt über den Po und baut nördlich des Po den Auffangstab "Hoppe" auf. Mit seinen Leuten marschiert er gen Norden und gerät schließlich in Laifers, kurz vor Bozen, in Gefangenschaft.
Kurze Zeit später wird er entlassen und trifft am 12.08.1945 in seiner neuen Heimat Hannover ein, wo er schon am 20.08.1945 als Löter zu arbeiten begann. Kurze Zeit später als Kaufmann tätig, meldet sich Bülow am 16.06.1959 zur Bundeswehr, wo er am 01.08.1961 zum Hauptfeldwebel (neuer Art) befördert wurde.

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