Leutnant der Reserve Wilhelm Holland-Letz

 

Wilhelm Holland-Letz wurde am 16. Februar 1907 in Steinbach-Hallenberg geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung tritt er in die Reichswehr ein.
Bereits im Jahr 1928 ist er Unteroffizier und besitzt das Reichssportabzeichen. Im Laufe der 30er Jahre ist er Funkmeister einer Kommandantur, wechselt dann zur berittenen Polizei sowie später zur Feldgendarmerie und ist hier spätestens 1938 Hauptwachtmeister. Er nimmt in dieser Zeit an einer Reihe von Lehrgängen teil.
Bereits 1934 hatte er Magdalene Pfeffer geheiratet, mit welcher er im Laufe der Jahre zwei Töchter hat.
Mit der Mobilmachung am 26. August 1939 erhielt er dann die Erkennungsmarkennummer -5- Feldgend.Tr. 195. Damit gehörte er dem Feldgendarmerietrupp 195 der 95. Infanterie-Division an. Die erste Meldung, dass er diesem Truppenteil angehört, ging am 5. November 1939 bei der zuständigen Registrierungsbehörde ein.
Die Division wurde am 19. September 1939 auf den Truppenübungsplätzen Wildflecken und Hammelburg augestellt. Ihr erster Kommandeur ist Generalmajor Hans-Heinrich Sixt von Arnim, welcher bereits im Mai 1940 zum Generalleutnant befördert wird. Die Division wird am Oberrhein im Rahmen der 7. Armee eingesetzt und nimmt im Juni 1940 am Durchstoss durch die Maginot-Linie teil. Nachdem die Division dann beurlaubt worden war, wird sie erneut aktiviert und verbringt die erste Jahreshälfte 1941 als Besatzungstruppe in Frankreich, wird dann ab Juni/Juli 1941 aber in die Ukraine verlegt. Dort kämpft sie bei Kiew, Brjansk und Kursk.
Das Jahr 1942 verbringt die 95. ID bis September bei der 2. Armee. Spätestens zu dieser Zeit wechselt auch Holland-Letz zur 50. Infanterie-Division und wird hier bei der 10. /IR 122 eingesetzt. Der Grund für den Wechsel von der Feldgendarmerie zur Infanterie liegt darin, dass er einen Einsatz in einem Kampftruppenteil bevorzugte und sich darum erfolgreich bewarb. Im September 1942 ist er Unteroffizier und vermutlich Gruppenführer. Vermutlich noch Ende September wird er zur Feldgendarmerie-Ersatz-Abteilung 1 in Perleberg im Wehrkreis III versetzt und nimmt dort an einem Lehrgang teil oder ist selbst als Ausbilder eingesetzt.
Er kehrt jedoch bald zur 50. Infanterie-Division zurück und wird dort zur 5./GR 123 versetzt, welche zum II./GR 123 gehört, das vom späteren Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz Willy Marienfeld kommandiert wird. Er hat inzwischen einen als rasant zu bezeichnenden Aufstieg vollzogen und wird am 26. März 1943 bei der 5./GR 123 als Stabsfeldwebel 10 km nordwestlich von Anastasiewskaja an der rechten Schulter durch einen Infanteriegeschosssplitter verwundet. Zwei Tage später trifft er vom Hauptverbandsplatz kommend beim Feldlazarett 676 (mot.) in Simferopol ein und wird einen Tag später mit einem behelfsmäßigen Verwundetenzug ins Kriegslazarett 2/606 (mot.) nach Melitopol abgegeben. Auch hier bleibt er nur kurz und kommt am 5. April ins Kriegslazarett 638, welches sich ebenfalls in Melitopol befindet.
Nach der Ausheilung seiner Verwundung wird er am 27. April 1943 als dienstfähig wieder zur Truppe entlassen. Inzwischen ist er im Besitz des Verwundetenabzeichens in schwarz, des Kriegsverdienstkreuzes II. Klasse mit Schwertern, der Ostmedaille sowie zweier Dienstauszeichnungen. Er wird nun allerdings der 9./GR 122 zugeteilt. Im weiteren Verlauf des Jahres wird er Ordonnanzoffizier im Stab des GR 122 bei Oberst Grothe. In dieser Funktion wird er zum Leutnant der Reserve befördert.
Anfang 1944 übergibt ihm Oberst Grothe eine Kompanie des GR 122, deren Kompaniechef erkrankt war. Als Anfang April 1944 der sowjetische Grossangriff gegen den Nordteil der Krim beginnt, welcher einen Durchbruch durch die deutschen Linien erreichen soll, wird er am 9. April am Oberschenkel verwundet. Da die gegnerische Übermacht erdrückend ist, kann er nicht geborgen und muss zurückgelassen werden. Die erste Annahme seines Regimentskommandeurs, dass er in Gefangenschaft geraten ist, kann nicht schlussendlich bestätigt werden, so dass angenommen werden muss, dass er noch vor oder während der Gefangenschaft verstarb. Der Ort seiner Verwundung wurde von Oberst Grothe mit „hart westlich Dschulga bzw. 2 km südwestlich Armjansk“ angegeben.
Wilhelm Holland-Letz wird seit dem 9. April 1944 vermisst.

EHRE SEINEM ANDENKEN - GOTT GEBE IHM DIE LETZTE RUHE

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