Oberstleutnant i.G. Gerd Kobe

Gerd Kobe wurde am 28. Februar 1914 als Sohn eines Pfarrers in Wertheim-Bettingen geboren. Nach dem Abitur auf einem humanistischen Gymnasium trat er am 1 April 1932 dem IR 16 als Fahnenjunker bei und wurde zwei Jahre später zum Leutnant befördert.
Es schlossen sich eine Ausbildung bei der Nachrichten-Lehr-und Versuchsabteilung in Halle und die Ernennung zum Oberleutnant an.
Im Oktober 1938 wird er Regiments-Nachrichtenoffizier beim Grenz-Infanterie-Regiment 123, nachdem er seit 1937 im Regimentsstab tätig war.
Mit Kriegsbeginn übernahm er als Chef die 1./IR 123 und erhält als einer der drei ersten Angehörigen der 50. ID das EK II und später des EK I. Im Frankreich- und Griechenlandfeldzug ist er als Regimentsadjutant des IR 123 eingesetzt.
Mit Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wird er Erster Ordonnanzoffizier beim Stab der 50. ID und verlässt sie im Februar 1942 mit einem Vorpatent als Hauptmann vom 1. April 1939, um am 5. Generalstabslehrgang, den er als Major i.G. beendet, teilzunehmen.
Nach bestandenem Lehrgang ist er Zweiter Generalstabsoffizier der 383. ID bei Woronesh, dann Erster Generalstabsoffizier (Ia) des X. AK bei der 16. Armee der Heeresgruppe Nord im Raum Ilmensee/Staraja Russa und anschließend bei der 290. ID und der Armeegruppe Loch im Raum Newel.
Im Dezember 1943 wird er Ia der 392.(kroat.) ID, welche auf dem Balkan im Nordwesten Kroatiens vor allem gegen Partisanen im Einsatz ist. Im November 1944 wird er zum Oberstleutnant i.G. befördert und kommt dann als Erster Generalstabsoffizier beim Oberbefehlshaber West zum Einsatz. In dieser Funktion geriet er in Österreich in Gefangenschaft, aus der er Ende 1945 entlassen wurde.
In den „Generalsprozessen“ 1947 in Nürnberg konnte er als freiwilliger Zeuge seinen ehemaligen Divisionskommandeur Hollidt in entscheidenden Anklagepunkten entlasten.
Nach anfänglicher Tätigkeit in der Landwirtschaft und als Kaufmann folgte er im Mai 1952 dem Ruf des Amt Blank und erarbeitete dort als „Mitarbeiter Kobe“ die Methodik der Ausbildung, welche in die ZDV 3/1 aufgenommen wurde. 1955 wird er als Oberst i.G. in den aktiven Dienst übernommen und wurde zunächst von 1957 bis 1959 Kommandeur der Kampfgruppe B2 in Kassel. Er arbeitete als Planungsoffizier im NATO-Hauptquartier und war Stabsabteilungsleiter Führung im Führungsstab des Heeres. Von 1965 bis 1967 leitete er die Ausbildung der Generalstabsoffiziere des Heeres an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und übernahm anschließend bis zum 30. September 1971, dem Tag seines Ausscheidens aus dem aktiven Dienst, die 12. Panzer-Division in Veitshöchheim. Zu diesem Zeitpunkt war er Generalmajor und hatte damit den höchsten Dienstgrad in der Bundeswehr, den ein Angehöriger der ehemaligen 50. ID in der Bundeswehr erreicht hat, inne.
Als Präsident der Traditionsgemeinschaft der 50. ID war er mehrere Jahre tätig und schrieb einige Bücher. Unter anderem erzählt er seine Kriegserlebnisse in „Der innere Befehl“, berichtet über die Anfänge der Bundeswehr in „Wie die Bundeswehr entstand“ und schrieb seine Erinnerungen an den Kommandeur der 392.(kroat.) ID Eichenlaubträger General Johann Mickl in „Bei den Gewehren“ nieder.
Am 12. Oktober 1991 verstarb Gerd Kobe nach schwerer Krankheit in Veitshöchheim und wurde am 17. Oktober 1991, begleitet von einer großen Trauergemeinde, unter der sich auch einige Kameraden der Traditionsgemeinschaft der 50. ID und ein Ehrenzug der Bundeswehr mit Musikkorps befanden, zur letzten Ruhe gebettet.

EHRE SEINEM ANDENKEN - GOTT GEBE IHM DIE LETZTE RUHE

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Danke Hannes