Oberstabsarzt Dr. Bernhard Seeger

Bernhard Seeger wurde am 19. Mai 1909 in Lübben/Spreewald geboren. Nach der schulischen Ausbildung nahm er ein Studium der Medizin auf, welches er erfolgreich als Dr. med. beendete.
Anschließend liess er sich in Schwerin/Warthe als praktischer Arzt nieder. Bereits nach einem halben Jahr wurde er jedoch eingezogen. Ab der Mobilmachung ist er Truppenarzt beim Grenz-Infanterie-Regiment Schwerin, welches während des Polenfeldzugs in der Garnison verbleibt.
Ab Oktober 1939 ist er Bataillonsarzt des I./IR 123 und erlebt in dieser Funktion den Einsatz am Oberrhein, den Feldzug in Frankreich, die Ausbildung im Riesengebirge und den Griechenlandfeldzug. Bereits 1940 ist er im Besitz des Kriegsverdienstkreuzes II. Klasse. Auch zu Beginn des Unternehmens gegen die Sowjetunion ist er Oberarzt und Sanitätsoffizier des I./123.
Im Weiteren Verlauf des Feldzugs wird er Regimentsarzt bei 123 und wechselt dann im Mai 1943 als Chefarzt zum Feldlazarett (mot.) 150. Bis April 1944 bleibt er in dieser Funktion, wird dann aber versetzt und nimmt im Sommer wechselnde Tätigkeiten in verschiedenen Lazaretten wahr. Gleichfalls nimmt er an einem Kursus für höhere Sanitätsoffiziere teil.
Im Anschluss ist er von Oktober bis Mitte November 1944 Divisionsarzt der 462. Volks-Grenadier-Division im Raum Metz. Diese Division wurde im November aus der gerade erst aufgestellten 462. Infanterie-Division, Kommandeur Generalleutnant Vollrath Lübbe, gebildet. Die 462. VGD ist dann im November 1944 bei den Kämpfen um Metz und Diedenhofen vernichtet worden.
Dr. Seeger wird als Oberstabsarzt zur 13. Panzer-Division nach Ostungarn, später Budapest, in den Bereich der Heeresgruppe Süd kommandiert und wird dort Divisionsarzt. Die Division wurde gerade wieder aufgestellt, nachdem sie in der Südukraine vernichtet worden war.
Er bricht mit einer Kampfgruppe unter der Führung des Eichenlaubträgers Oberstleutnant Schöning aus Budapest aus. Nach Aussage von Schöning stürmte Oberstabsarzt Dr. Seeger an seiner Seite durch die sowjetischen Riegelstellungen, wobei Schöning an den Beinen verwundet wurde. Als Dr. Seeger ihm helfen wollte und sich über ihn beugte, wurde er selbst schwer verwundet. Durch die Hilfe einiger Grenadiere erreichten Schöning und Dr. Seeger die deutschen Auffangstellungen.
Bis Kriegsende befindet sich Oberstabsarzt Dr. Seeger auf Grund der bei Budapest erlittenen Verwundung im Lazarett. Er gerät in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wird dann den Franzosen übergeben und befindet sich unter anderem im Lager Mulsanne südlich von Le Mans. Im März 1947 wird er entlassen.
Nach dem Neuanfang in Schleswig-Holstein ist er 25 Jahre als Vertrauensarzt im Kreis Oldenburg/Holstein tätig. Mit seiner 1994 verstorbenen Gattin hatte er 3 Kinder. Er nimmt bis weit in die achtziger Jahre an allen Divisionstreffen teil. Nach der Pensionierung zieht er nach Bad Hersfeld. Geistig völlig fit, macht ihm in den letzten Jahren zunehmend ein Augenleiden zu schaffen. Am 12. Januar 2006 verstirbt Dr. med. Bernhard Seeger nach kurzem Krankenhausaufenthalt.
Dr. Seeger legte ausdrücklich Wert darauf, fast 4 Jahre dem Regiment 123 angehört zu haben!


Lager Mulsanne

EHRE SEINEM ANDENKEN - GOTT GEBE IHM DIE LETZTE RUHE

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