Oberst i.G. Konrad Stephanus

Konrad Stephanus wurde am 14. Dezember 1907 in Ortelsburg/Ostpreussen geboren. Soweit bekannt, trat er dem Heer schon zu Reichswehrzeiten bei. Seine erste nachvollziehbare Einheit ist das Infanterie-Regiment 17, welches in Braunschweig, Göttingen, Goslar und Celle beheimatet war.
Ab dem 5. Oktober 1937 besucht er die Kriegsakademie und wird mit der Mobilmachung am 26. August 1939 als Id zum Generalstab der 1. Armee von Generaloberst Erwin von Witzleben, welcher 1940 zum Generalfeldmarschall befördert und 1944 wegen seiner Beteiligung am Attentat auf Hitler hingerichtet wurde, kommandiert. Als Id zeichnet er hier für Ausbildungsbelange zuständig. Die Armee befindet sich bei der Heeresgruppe C im Westen.
Mit dem 1. Dezember 1939 wird er zum Generalstab kommandiert und am 20. Juli 1940 in den Generalstab versetzt. Am 25. Oktober 1940 wechselt er zur 11. Armee über und wird auch dort Id. Die Armee wurde erst am 5. Oktober 1940 aufgestellt und wird von Generaloberst Eugen Ritter von Schobert übernommen. Dieser bleibt Oberbefehlshaber der Armee, bis er bei einem Flugzeugabsturz am 12. September 1941 in der Ukraine ums Leben kommt.
Hier sammelt Stephanus seine ersten Erfahrungen mit der 50. ID, welche mit Beginn des Feldzugs gegen die Sowjetunion zur 11. Armee gehört. Er wird Ende 1941 vom späteren Generalfeldmarschall von Manstein zum Chef des Partisanenstabs ernannt und zeichnet hier für die Bekämpfung der Partisanentätigkeit auf der Krim, bei der eine Anzahl von sogenannten „Vergeltungsaktionen“ durchgeführt wurden, verantwortlich. Aus dieser Dienststellung scheidet er zum 9. Januar 1942 aus und ist anschließend Führer einer Kampfgruppe, welche sowjetische Landungen auf der Krim bekämpfen soll. Am 5. März 1942 wird er dann als Major i. G. Ia und somit 1. Generalstabsoffizier der 50. ID, deren Kommandeur gerade der 1943 am Kuban gefallene Generalmajor – ab 1. März 1943 Generalleutnant - Friedrich Schmidt geworden war. Stephanus löst damit den versetzten Oberstleutnant i. G. Strempel ab.
Mit Rangdienstalter vom 1. Januar 1943 (153) wird Konrad Stephanus zum Oberstleutnant i. G. befördert und verbleibt bei der 50. ID, wo er 1942 die schweren Kämpfe um Kertsch und Sewastopol sowie am Terek erlebt, 1943 den Rückzug aus dem Kaukasus, die Kämpfe im Kubanbrückenkopf und den Rückzug auf die Krim und letztlich 1944 das Fiasko auf der Krim überlebt. Am 4. September 1942 wird im das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.
Auf höheren Befehl hin wurden bei der Wiederaufstellung der Division im Juni 1944 viele führende Offiziere von der 50. ID in andere Einheiten versetzt, so auch Stephanus, der durch Oberstleutnant i. G. Braun abgelöst wird. Die Division verlor damit einen allseits beliebten und tapferen Ia.
Am 5. Juni 1944 wird er also in die Führerreserve versetzt und erhält am 15. Juli 1944 eine neue Aufgabe im Generalstab des Heeres, in der Abteilung Fremde Heeres Ost, zu der er kommandiert wird. Hier wird er in die Geschäfte des Ic eingearbeitet und ist dabei für die Aufgabenbereiche Feindnachrichten und Abwehr zuständig. Vermutlich sollte diese Einarbeitung ihn bereits auf seine folgende Dienststellung vorbereiten.
Denn mit dem 15. August 1944 wird er im Generalstab der Heeresgruppe Nordukraine 3. Generalstabsoffizier, also Ic. Die Heeresgruppe entstand am 30. März 1944 durch die Umbenennung der Hgr. Süd und wurde am 23. September 1944 dann in Hgr. A umbenannt. Am 25. Januar 1945 wiederum wird sie zur Hgr. Mitte.
Seine Beförderung zum Oberst i. G. erhält er noch am 16. März 1945. Nach dem Krieg tritt er wieder in die Bundeswehr ein und wird dort am 5. August 1961 zum Brigadegeneral befördert. Er ist beim Militärischen Abschirmdienst beschäftigt und Leiter der Schule für Nachrichtenwesen. Am 30. März 1965 wird er in den Ruhestand versetzt.
Konrad Stephanus verstirbt am 10. Mai 1987.

EHRE SEINEM ANDENKEN - GOTT GEBE IHM DIE LETZTE RUHE

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