Oberstleutnant Oswald von Steun

Oswald Robert Wilhelm Eduard von Steun wurde am 30. September 1901 in Berlin als Sohn des Majors a. D. Alexander von Steun und seiner Gemahlin Anna, geborene Freiin von Coburg, geboren.
Nach einer ersten schulischen Ausbildung wechselte er zum Kadettencorps und wurde anschließend am 13. Dezember 1919 bei der 11. Kompanie des Reichswehr-Schützenregiments 104 als Kadettengefreiter eingestellt. Als Sprachkenntnisse wurde ihm die Dolmetscherprüfung in Tschechisch ausgestellt. Bereits am 13. Januar 1920 wechselte er in die Kadettenanstalt Berlin-Lichterfelde zurück, unter Umständen, um bei der Auflösung dieser zu helfen, und wurde hier am 10. März 1920 zum Unteroffizier befördert. Am 15. März wechselte er zum 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment der Reichswehr, welches in Frankfurt (Oder) und Lübben beheimatet war.
Mit dem 1. Januar 1921 wurde er in das Infanterie-Regiment 9 übernommen, welches den Beinamen „Graf 9“ erhalten hatte, da in seinen Reihen überaus viele adlige Offiziere dienten. Die Hauptgarnison des Regiments war Potsdam, das III. Bataillon war in Spandau stationiert. Am 9. September 1921 wurde er hier zum Offiziersanwärter ernannt und bereits weniger als ein Jahr später am 1. September 1922 zum Fähnrich befördert. Zwischen dem 30. September 1921 und dem 5. August 1922 nimmt er am ersten Teil eines Lehrgangs der Waffenschule München teil. Der zweite Teil folgt zwischen dem 21. September 1922 und dem 15. August 1923. Am 1. August und 1. Dezember 1923 folgen die Beförderungen zum Oberfähnrich bzw. Leutnant.
Ab dem 1. Oktober 1923 ist er in der 15. Kompanie des IR 9 tätig und wechselt am 7. Januar 1924 in die 14. Kompanie, welcher er am 31. März 1924 wieder verlässt. Es folgen diverse Gasschutzlehrgänge und Einweisungen in den Jahren 1925/26. Vom 1. Dezember 1926 bis zum 25. Mai 1927 nimmt er an einem Minenwerferlehrgang in Döberitz teil.
Nachdem von Steun am 1. Februar 1928 Oberleutnant wurde, wird er mit dem 1. Oktober 1928 zum 3. Preußisches) Artillerie-Regiment versetzt. Auch dieses Regiment gehört zur 3. Division der Reichswehr und hat folgende Standorte: in Frankfurt (Oder) Rgt.-Stab, II. Abt. und Ausbildungs-Batterie, in Schweidnitz I. Abt, in Jüterbog III. Abt. (Lehr), in Potsdam IV. Abt (reitend) und in Sagan V. Abt (reitend) sowie eine Batterie in Sprottau. Hier ist er Teilnehmer an den Schießlehrgängen A und B in Stauhammer.
Ab dem 1. Oktober 1929 erhält er wieder eine Stelle in der 12./IR 9. Im Oktober 1931 folgt der Schießlehrgang B für schwere Waffen in Döberitz. Anschließend ist er vom 17. März 1933 bis 31. Dezember 1933 zum Regimentsstab des IR 9 kommandiert und bleibt danach aber weiterhin beim Regiment, nur in anderer Verwendung. Hier erhält er am 1. Juni 1934 seine Beförderung zum Hauptmann, worauf er dann am 1. Oktober zur Kriegsakademie Berlin wechselt. Zwischen dem 24. Juni und 5. Juli 1935 ist er bei einem Waffenkommando bei der Fliegerschule Hildesheim. Es folgen Kommandierungen nach Königsberg und zu Schulübungen. Am 15. Oktober 1935 ist er Kompaniechef der 13./IR 67, welche in Spandau beheimatet ist und zur 23. Division gehört. Das Regiment und auch die Division wurden an diesem Tage aufgestellt. Zur Aufstellung des IR 67 wurde das III./IR 9 und Teile der Berliner Landespolizei herangezogen.
Am 10. November 1938 verlässt er das IR 67 wieder und wird Regimentsadjutant des soeben aufgestellten Grenz-Infanterie-Regiments 123 unter Oberst von Block in Schwerin/Warthe. Das Regiment bildet zusammen mit den Grenz-Infanterie-Regimentern 121 und 122 den militärischen Schutz an der deutschen Ostgrenze zu Polen und soll im Ernstfall die Verteidigungsanlagen der Oder-Warthe-Linie besetzen. Im Mobilmachungsfall wird aus den drei Regimentern zusammen mit weiteren Truppenteilen die 50. Infanterie-Division aufgestellt.
Von Steun wird am 1. April 1939 zum Major befördert. Mit dem 26. August 1939 tritt der Mobilmachungsfall ein und Generalleutnant Sorsche bildet die 50. Infanterie-Division, welche aus dem Raum Schneidemühl Richtung Bromberg vorstossen soll.
Nach Beendigung des Polenfeldzugs, in dessen Verlauf er sogar einen Tag in Gefangenschaft geriet, erhält Oswald von Steun am 3. Oktober 1939 das Eiserne Kreuz II. Klasse. In der Verlegungsbewegung der 50. ID an die Oberrheinfront muss von Steun die Division verlassen und ist mit dem 2. März 1940 zum Stab der 3. Infanterie-Division kommandiert. Diese befindet sich unter ihrem Kommandeur Generalleutnant Lichel bei der 12. Armee in der Eifel. Im Zuge des Frankreichsfeldzugs stösst die Division über Luxemburg und Belgien nach Frankreich vor. Er wird als Divisionsadjutant eingesetzt.
Nach erfolgreicher Beendigung des Frankreichfeldzugs erhält Major von Steun am 2. August 1940 das Eiserne Kreuz I. Klasse. Er hatte bereits die Dienstauszeichnungen IV., III. und II. Klasse inne. Anschließend verlegt die Division zurück nach Deutschland und wird motorisiert. Am 1. Oktober 1940 übernimmt Generalleutnant Bader die Division und gibt sie am 25. Mai 1941 an Generalleutnant Jahn ab, welcher sie in den Feldzug gegen die Sowjetunion führt. Hier stösst sie abwechselnd im Verband der Panzer-Gruppe 3 und 4 sowie der 16. Armee im Nordabschnitt der Ostfront vor und dreht später in den Bereich der Heeresgruppe Mitte in Richtung Moskau ab.
Am 1. Oktober 1941 erhält von Steun seine Beförderung zum Oberstleutnant und übernimmt am 16. November als Kommandeur das Kradschützen-Bataillon 53. Am 26. November 1941 fällt er zusammen mit seinem Ordonnanzoffizier bei einer Begehung der Stellungen seines Bataillons, welche diese am Tage zuvor vom III./IR 8 (mot.) übernommen hatte im Bereich südwestlich der Ortschaft Naro Fominsk.

EHRE SEINEM ANDENKEN - GOTT GEBE IHM DIE LETZTE RUHE

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