Kontakt - Forum - Impressum - Datenschutz
Anfragen bitte nicht ins Gästebuch. Bitte Forum oder Kontakt nutzen!!!

Die Rote Ruhrarmee

neben dem rechten Kapp-Lüttwitz-Putsches gab es auch eine Gefahr von Links, in größeren Orten des Ruhrgebiets übernahmen spontan gebildete lokale „Vollzugsräte“ die politische Macht, sie waren meist von der USPD dominiert, aber auch von der KPD, diese Räte organisierten bewaffnete, politisch bunt zusammengewürfelte Arbeiterwehren die in schweren Kämpfen einmarschierende Freikorps zum Rückzug  zwangen, ein Teil dieser Arbeiterwehren  formierte sich zu einer 50.000 Mann starken, revolutionären „Roten Ruhrarmee“, diese „Armee“ brachte bis Ende März das gesamte Ruhrgebiet unter ihre Kontrolle und stellte sich örtlich sogar gegen die MSPD, sie erhielt Unterstützung durch einen Streik von 300.000 Bergarbeitern (ca. 75% der Belegschaften)


Die Verteilung der Freikorps im Ruhrgebiet vergrössern


Vormarsch der Ruhrarmee bis zum 23.03.1920 vergrössern

dadurch erweiterte sich Kampf gegen den rechten Putsch (Kapp-Lüttwitz) zu Kampf für Wiederbelebung und Vollendung der sozialen Revolution und des Rätesystems

diese sog. „Märzrevolution“ (die größte bewaffnete Arbeiteraktion die es in Deutschland je gab), nährte (wie schon die Münchner Räterepublik) die Angst des Bürgertums vor dem „Bolschewismus

da es an einheitlich, anerkannte Führung fehlte kam es immer wieder zu Übergriffen auf vermeintliche Kapp-Lüttwitz-Anhänger 

Reichregierung versucht vergeblich durch Zusage politischer Reformen und einer Amnestie, die Auflösung der Ruhrarmee zu erreichen

02.04.1920 Reichswehrtruppen unter General von Watter erhalten „Freiheit des Handelns, zu tun, was die Lage gebietet“ d.h. die „Rote Ruhrarmee“ mit allen Mitteln zu bekämpfen (auch mit Standgerichten)

Reichswehr ließ sich bereitwillig einsetzen da es gegen die „Bolschewisten“ und nicht gegen „Kameraden“ ging (unter anderem auch die Marinebrigade Loewenfeld, die sich 3 Wochen zuvor noch am Kapp-Lüttwitz-Putsch beteiligte)

Gräueltaten der Reichswehrtruppen übertreffen die der „Ruhrarmee“ bei weitem (Bewaffnete Gefangene wurden sofort erschossen, auch Verwundete)

03.04.1920 F. Ebert muss Standgerichte wieder verbieten um Schlimmeres zu verhindern

12.04.1920 von Watter verbietet seinen Soldaten „gesetzwidriges Verhalten

am Ende hatten die Aufständischen ca. 1000 Tote zu beklagen, Reichswehr und Freikorps  etwa 250

Buchhinweise: