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Artillerie-Regiment 291

Das Artillerie-Regiment 291 entstand als Truppenteil der ostpreußischen 291. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Arys. Die "Geburtsstunde" des Regiments war der 6. Februar 1940. Das Artillerie-Regiment 291 setzte sich aus Offizieren und Unteroffizieren der drei ostpreußischen Artillerie-Regimenter sowie Ersatzmannschaften zusammen und bildete mit diesen drei leichte Abteilungen mit Geschützen IFH 18 (leichte Feldhaubitzen) und eine schwere Abteilung, die mit tschechischen Haubitzen vom Kaliber 15 cm ausgerüstet war. Erster Kommandeur wurde Oberst Ruff.

Mit Beginn des Westfeldzuges im Mai 1940 wurde die gesamte 291. Infanterie-Division nach Frankreich transportiert und nahm am zweiten Teil des Feldzuges in vorderster Front teil. Das Artillerie-Regiment 291 unterstützte die Infanterie beim Kampf am Oise-Aisne-Kanal und an der Aisne, später an Marne und Loire. Nach dem Feldzug ging es teils im Marsch, teils im Eisenbahntransport nach Ostpreußen zurück, wo das Artillerie-Regiment 291 zwischen Insterburg und Tilsit in Quartiere kam.

Als am 22. Juni 1941 der Krieg gegen die UdSSR begann, stand die 291. Infanterie-Division in vorderster Front. Das Artillerie-Regiment 291 kämpfte den Regimentern den Weg über Polangen, Libau, Frauenburg, Tukkum, Riga und Pernau frei. Schwere Kämpfe mussten in Estland überstanden werden, ehe es im August über die Narwa bis in das Vorgelände von Leningrad ging. Die Batterien des Artillerie-Regiment 291 schossen am Oranienbaumer Brückenkopf, dann ging es Ende November - bereits im tiefsten russischen Winter - von dieser "ruhigen" Stellung in das Kampfgebiet zwischen Wolchow und Ladoga-See. Monatelang dauerte dann der schwere Kampf um den Wolchow-Kessel.

Das Artillerie-Regiment 291 blieb vom Juni bis November 1942 an der Rollbahn südlich von Tschudowo, bis dann der Befehl zum Stellungswechsel nach Welikije Luki und am Jahresanfang 1943 ein weiterer nach Newel eintraf. In diesen ereignisreichen Wochen übernahm Oberst Kresin das Regiment, der aber bereits im Juni 1943 von Oberstleutnant Zühlke abgelöst wurde.

Dann kam im September 1943 der Befehl zum Transport in den Raum Kiew, wo die "Rote Armee" einen tiefen Einbruch erzielt hatte. Es wurde eine Brückenkopfstellung südlich von Kiew bezogen, ehe im November der Rückzug begann. Das Artillerie-Regiment 291 wurde auseinandergerissen und die Batterien wurden einzeln fremden Truppenteilen unterstellt, die I. Abteilung musste aufgelöst werden. Anfang 1944 ging der Rückzug weiter, einige Geschütze fielen in Feindeshand, dafür erhielt das Regiment französische 15-cm-Haubitzen - ohne Munition. Ab Ende März wurde die gesamte Division mit der 1. Panzer-Armee im sogenannten Hube-Kessel eingeschlossen. Nnach dem Ausbruch Ende April wurde der Verband nordostwärts von Lemberg aufgefrischt, und das Artillerie-Regiment erhielt wieder eine I. Abteilung.

Nach Beginn der sowjetischen Großoffensive vom Sommer 1944 musste sich das Artillerie-Regiment 291 bis Kielce zurückziehen, wo es ab September eine feste Stellung bezog. Es war die letzte des Regiments, denn als am 13. Januar 1945 die russische Offensive gegen Schlesien begann, wurde die 291. Infanterie-Division schon in wenigen Tagen zerschlagen. Die Geschütze des Artillerie-Regiment 291 - der letzte Regimentskommandeur war Oberst Reichhelm - mussten gesprengt werden und am 23. Januar 1945 beendete ein russischer Panzerangriff den Zusammenhalt der Kanoniere. Das Artillerie-Regiment 291 hatte zu bestehen aufgehört.

Aufstellung:
06.02.1940 - Aufstellung im Rahmen der 8. Welle auf dem Truppenübungsplatz Arys, Wehrkreis I, aus den Artillerie-Abteilungs-Stäben II./Artillerie-Regiment 1 und III./Artillerie-Regiment 21 und den Batterien 2./Artillerie-Regiment 1, 2./Artillerie-Regiment 11, 2./Artillerie-Regiment 21 und 10./Artillerie-Regiment  161 zu acht Batterien

Gliederung 00.00.1940:
Stab
I. Abteilung mit 1. - 2. Batterie
II. Abteilung mit 4. - 5. Batterie
III. Abteilung mit 7. - 8. Batterie
IV. Abteilung mit 10. - 11. Batterie

09.03.1940 - durch 1./Artillerie-Regiment 47 und 2./Artillerie-Regiment 263 wird das Regiment auf 12 Batterien verstärkt
26.10.1940 - Abgabe des Stab/III. Abteilung mit 2. und 5. Batterie an Artillerie-Regiment 306 der 13. Welle, werden ersetzt

Gliederung 00.00.1940:
Stab
I. Abteilung mit 1. - 3. Batterie
II. Abteilung mit 4. - 6. Batterie
III. Abteilung mit 7. - 9. Batterie
IV. Abteilung mit 10. - 12. Batterie

30.09.1944 - Eingliederung der leichten und schweren FH-Batterie/Grenadier-Brigade 1135 als 7. und 11. Batterie
00.01.1945 - Vernichtung des Regiments im Weichselbogen

Stellenbesetzung:;

Kommandeur  
     
   
   
   
 
  Stab  
  Adjutant    
Nachrichten-Offizier    
1. Ordonanz-Offizier    
 
I. Abteilung  
  Kommandeur  
     
 
  Stab  
  Abteilungs-Veterinär    
AV. Ko-Führer    
 
  1. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
  2. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
  3. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
II. Abteilung  
  Kommandeur  
     
 
  Stab  
  Abteilungs-Veterinär    
AV. Ko-Führer    
 
  4. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
  5. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
  6. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
III. Abteilung  
  Kommandeur  
     
 
  Stab  
  Abteilungs-Veterinär    
AV. Ko-Führer    
 
  7. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
  8. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
  9. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
IV. Abteilung  
  Kommandeur  
     
 
  10. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
  11. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
  12. Batterie  
  Chef    

VB

   
 
         

Angehörige:

A B
Adam, Detlef - Hauptmann d.R. ??./AR 291  
C D
   
E F
  Friderici, Herbert - Leutnant ??./AR 291
G H
   
I J
   
K L
Krause, Siegfried Wilhelm August - Kanonier 6./AR 291
Korinth, Emil - Gefreiter 9./AR 291
Kreiter, Helmut - Soldat 6./AR 291
Liefländer, Heinrich - Kanonier 11./AR 291
Linz, Mathias - Gefreiter 6./AR 291
M N
   
O P
  Pluschke, Richard - Kanonier 11./AR 291
Q R
 

Reinemann, Walter - Kanonier 7./AR 291

S T
   
U V
   
W XYZ
   

Unterstellungen:

ab 06.02.1940

291. Infanterie-Division

Stärke:

Datum Offiziere Beamte Unteroffiziere Mannschaften Hiwi gesamt
             
             

Ersatz:

ab 06.02.1940

Stab und leichte Abteilungen

Artillerie-Ersatz-Abteilung 11
 

schwere Abteilung

Artillerie-Ersatz-Abteilung 47

Feldpostnummern:

Artillerie-Regiment 291  
Einheit Feldpostnummer Laufzeit
Stab 23643  
I. Abteilung 24290 bis 1945
II. Abteilung 25184 bis Jan 1945
III. Abteilung 25936 bis Jan 1945
IV. Abteilung 26352 bis Jan 1945

Quelle:

  • NARA T78-904; T315-11

  • Georg Tessin

  • Deutsches Rotes Kreuz Suchdienst Einheitenrahmen Band III

Buchhinweise: