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Artillerie-Regiment (mot.) 78
Panzer-Artillerie-Regiment 78

nach der Wiedereinführung der deutschen Wehrhoheit im Jahre 1935 erfolgte auch die Vermehrung der Artillerie, so entstand im März 1936 mir Friedensstandort Jena das AR (Artillerie-Regiment) 78, es gehörte mit seinen beiden Abteilungen zu je vier leichten Batterien (10,5-cmFeldhaubitzen) zur neugebildeten 2. leichten Division, letzter Friedenskommandeur war Oberstleutnant Grimmeiß (bei Kriegsende General der Artillerie und Kommandierender General eines Armeekorps), schon am ersten Kriegstag im September 1939 kam das Regiment zum Einsatz und marschierte kämpfend aus dem Raum Königshütte über Kielce, Radom und nahm an der Kesselschlacht um Kutno teil

die 2. leichte Division wurde am 18.Oktober 1939 in 7. Panzer-Division umbenannt, hierzu wurde die Division durch Hinzufügung eines Panzerregiments und weiterer motorisierter Verbände verstärkt, Kommandeur wurde ein bis dahin unbekannter Generalmajor Erwin Rommel

zwischen Januar und Mai 1940 lag das Artillerie-Regiment 78 im grenznahen Raum der Eifel, bei Beginn des Wesfeldzuges am 10. Mai 1940 ging es mit seinen Batterien an der Spitze der Panzerkolonnen über Sedan und Lille nach Flandern, die zweite Phase des Krieges im Westen führte die Batterien über Dieppe bis in die Bretagne, nach einigen Monaten als Besatzungstruppe in Frankreich kehrte das Regiment in seinen Friedensstandort zurück, dort erhielt es am 02.Januar 1941 eine III. Abteilung, es war die bisherige II./AR 45 aus Norddeutschland

bei Beginn des Angriffs gegen die Sowjetunion am 22. Juni 1941 gehörte die 7. Panzerdivision zur Panzergruppe 3, in deren Rahmen das Regiment am Vormarsch über Wilna, Witebsk, Smolensk, Wjasma und Klin im Raum vor Moskau teil, nach dem Rückzug der Heeresgruppe Mitte kämpfte das Artillerie-Regiment 78 - jetzt auch Panzer-Artillerie-Regiment genannt - in monatelangen hartem Ringen gegen die durchgebrochenen Sowjetarmeen bei Rshew, infolge hoher Verluste wurde die gesamte 7. Panzer-Division im Juni 1942 zur Wiederauffrischung nach Frankreich verlegt

schon im November 1942 war das Artillerie-Regiment 78 an der Besetzung Südfrankreichs beteiligt, danach erfolgte im Januar 1943 im Eiltransport die Verlegung an die Donez- und Miusfront in Südrussland, dort kämpfte das Regiment u.a. um Isjum, im Mai um Charkov, dann beim "Unternehmen Zitadelle" am Ostflügel der deutschen Angriffsfront bei Belgorod, der Rückzug 1943 brachte es über Kiew (November) und Shitomir (Dezember) bis Tarnopol (März 1944).

nach kurzer Ruhepause wurde das Artillerie-Regiment 78 im Rahmen der 1. Panzer-Armee um Kamenez-Podolsk eingeschlossen, konnte sich aber mit der Division durchschlagen, der Rückzug von 1944 führte die Abteilungen mit ihren dezimierten Batterien über Brody, Minsk, Lida und im August 1944 nach Litauen und Kurland, die 7. Panzerdivision entzog sich der Einschließung in Kurland und konnte mit den Regimentern und Kampfgruppen bei Memel die ostpreußische Front erreichen

damit war das Regiment auf dem letzten Schlachtfeld seiner Geschichte angekommen, Narew, Zichenau und Deutsch-Eylau waren die Gefechtsorte im Januar 1945, danach ging es in den Raum südlich von Danzig, dort verschossen die Batterien am letzten Kriegstag ihre letzte Munition

Aufstellung:
10.11.1938 - Aufstellung als Artillerie-Regiment 78 mit Friedensstandort Jena, Wehrkreis IX

Gliederung 00.00.1939:
Stab
I. Abteilung mit 1. - 3. Batterie
II. Abteilung mit 4. - 6. Batterie

04.07.1940 - Unterstellung der II./AR 45
04.02.1941 - II./AR 45 wird als III./ eingegliedert

Gliederung 00.00.1941:
Stab
I. Abteilung mit 1. - 3. Batterie
II. Abteilung mit 4. - 6. Batterie
III. (schwere) Abteilung mit 7. - 9. Batterie
Beobachtungs-Batterie (Pz.) 325

00.04.1942 - Unterstellung der Beobachtungs-Batterie (Pz.) 325 als Beobachtungs-Batterie (Pz.) 78

Gliederung 00.00.1942:
Stab
I. Abteilung mit 1. - 3. Batterie
II. Abteilung mit 4. - 6. Batterie
III. (schwere) Abteilung mit 7. - 9. Batterie
Beobachtungs-Batterie (Pz.) 78

Stellenbesetzung:

Kommandeur  
     
   
   
   
 
  Stab  
  Adjutant    
     
Nachrichten-Offizier    
1. Ordonanz-Offizier    
 
I. Abteilung    
  Kommandeur    
     
 
  Stab  
  Abteilungs-Veterinär    
AV. Ko-Führer    
 
  1. Batterie  
  Chef    
     
VB    
 
  3. Batterie  
  Chef    
     
   
VB    
 
II. Abteilung  
  Kommandeur    
     
 
  Stab  
  Abteilungs-Veterinär    
AV. Ko-Führer    
 
  4. Batterie  
  Chef    
     
VB    
 
  5. Batterie  
  Chef    
Batterie-Offizier    
VB    
 
III. Abteilung  
  Kommandeur    
 
  8. Batterie  
  Chef    
 
  9. Batterie  
  Chef    
VB    
 
IV. Abteilung    
  Kommandeur    
     
 
  10. Batterie  
  Chef    
     
   
Batterie-Offizier    
 
  11. Batterie  
  Chef    
 
         

Angehörige:

Unterstellungen:

1939 2. leichte Division Schlesien, Polen
1940 7. Panzer-Division Belgien, Frankreich (Somme)
1941 Mittelrussland (Moskau)
1942 Mai nach Westen
1943 Südrussland (Don, Belgorod, Charkow)
1944 Nordukraine (Kamenez-Podolsk)
ab August Litauen, Kurland, Ostpreußen
1945 Narew, Westpreußen
     

Ersatz:

1939-1945 Artillerie-Ersatz-Abteilung 73, WK IX Weimar

Quelle:

  • Georg Tessin

  • NARA T315-407 Kriegstagebuch 7. Panzer-Division

Buchhinweise: