Der Panzerzug 61 des Heeres

Panzerzug 61

Aufstellung:

Gliederung 00.00.1943:

Stellenbesetzung:

Kommandant  
  Hauptmann Linke m. Meldg. v. 16.08.1943
   
 
  Zahlmeister Oberzahlmeister Kaszemeik m. Meldg. v. 30.01.1943
Pioniergruppen-Führer    
Artillerie-Zugführer Oberleutnant Georg Meyer kmdt. 07.07.1943 - ??.??.194?
     
         

Angehörige:

A B
Aretz, ??? - Gefreiter Behring, ??? - Gefreiter
Borghoff, Stefan - Obergefreiter und Fla-Geschützführer
C D
Chmielewski, ??? - Gefreiter
Creutziger, ??? - Unteroffizier
Denda, ??? - Unteroffizier
E F
Ebel, ??? - Gefreiter
Ebert, ??? - Unteroffizier
 
G H
Görtz, Paul - Obergefreiter
Grüner, ??? - Unteroffizier
Grutz, ??? - Gefreiter
Hahner, ??? - Obergefreiter
Hansen, ??? - Panzerzugschütze
Hemsing, ??? - Oberfeldwebel
Hohl, Theodor - Gefreiter
Hundsdörfer, ??? - Unteroffizier
I J
  Jurkat, ??? - Panzerzugschütze
K L
Kalitzki, ??? - Gefreiter
Klinger, ??? - Unteroffizier
Kurbjuweit, ??? - Oberfeldwebel
Lapp, ??? - Gefreiter
Leschik, Heinrich
- Panzerzugschütze
Lutz, ???
- Gefreiter
M N
Markus, ??? - Feldwebel
Moy, Franz - Gefreiter
Naujok, ??? - Gefreiter
Neuhaus, ??? - Leutnant
Noj, Franz - Gefreiter
O P
Otto, Nikolai - Panzerzugschütze Pasch, ??? - Sonderführer
Popp, ??? - Oberleutnant
Pütz, ??? - Gefreiter
Q R
 

 

S T

Sack, ??? - Gefreiter
Schmidt, ??? -
Unteroffizier
Siewert, ???
- Stabsfeldwebel
Silberbach, ??? - Panzerzugschütze
Steffen, ??? - Unteroffizier

Taube, ??? - Panzerzugschütze

U V
   
W XYZ

Wilke, ??? - Gefreiter und Fla-Geschützführer

Zielke, ??? - Panzerzugoberschütze

Kriegseinsatz:

1943

Einsatz im Rahmen des Unternehmens "Schneehase"
In der Zeit vom 01.02. - 15.02.1943 war Panzerzug 61 im Rahmen des Unternehmens "Schneehase" bei der Durchführung der Befriedung und Säuberung des Raumes zwischen der Bahnlinie Newel-Polozk, Bahnlinie Polozk-Idriza, Nordgrenze Divisionsbereich bis Salowschti-Novochowansk aus Zusammenarbeit mit Grenadier-Regiment 406 angewiesen. Der Zug hatte neben der Sicherung der Strecke Polozk-Newel den Auftrag, ein Überwechseln der Banditen zu verhindern. Zur Erfüllung dieser Aufgaben unternahm der Zug täglich Sicherungsfahrten und stellte sich nchts an besonders gefährdeten Stellen - (in Waldgebieten, in denen die Banditen schon des öfteren über die Bahnlinie überzuwechseln versuchten) - in Lauerstellung auf. Die Sicherungsfahrten verliefen ohne Zwischenfälle.
Am 31.01.1943 wurde der Kommandant durch den Führer des Grenadier-Regiments 406 über die Lage des an der Bahnlinie angrenzenden verstärkten Sicherungs-Regiments 61 wie folgt unterrichtet: Das verstärkte Sicherungs-Regiments 61 war beim Vorgehen auf die 2. Angriffslinie - am 31.03.1943 - in Gegend Janowo-Kamenka auf stärkeren Widerstand der Banditen gestoßen., die sich in Bunkerstellungen festgesetzt hatten. Das III./Sicherungs-Regiments 61 hätte die Fühlung mit dem Nachbar-Bataillon verloren, so daß die linke Flanke des Regiments anscheinend bedroht wäre.
Panzerzug 61 erhielt daher den Auftrag am 01.02.1943 früh das verstärkte Sicherungs-Regiments 61 zu unterstützen, indem er mit 2 Panzern und allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften Fühlung mit diesem Regiment sucht und notfalls die befestigten Stellungen mit seiner Artillerie unter Feuer nimmt.
Am 01.02.1943 früh 07.00 Uhr war Fühlung mit der 11./Sicherungs-Regiment 61 in Gegend Uklejenka aufgenommen. Der Kompanie-Führer der 11./Sicherungs-Regiment 61 und der Bataillonsführer des III./Sicherungs-Regiment 61 war am Vortag schwer verwundet worden. Um Fühlung mit den anderen Einheiten des Regiments zu bekommen, entschloss sich der Kommandant mit einem Panzer und einem Stoßtrupp über die Drissa überzusetzen. Der Rest der Besatzung und der andere Panzer blieben südlich der Drissa zum Schutze der linken Flanke des Regiments zurück. Nach Prüfung des Eises auf Tragfähigkeit wurde die Drissa mit dem Panzer und dem Stoßtrupp überquert und in Richtung Janowo vorgestoßen. Beim Eintreffen auf Regiments-Gefechtsstand in Janowo wurde dieser Ort und das von der 3./Sicherungs-Regiment 61 belegte Dort Rudakowo durch die Banditen mit Artillerie und Granatwerfer beschossen. Der als VB ausgebootete Artillerie-Offizier nahm sofort mit den am Bahnhof Kljastizy in Stellung gegangenen Geschütze des Zuges das Feuer gegen die in den Ortschaften Krachuty, Schilewo erkannten Feindstellungen- und bewegungen auf. Die Feuerleitung erfolgte über das Funksprechgerät des Panzers. Während der Feuerüberfälle auf die beiden Ortschaften verließen die Banditen in Stärke von etwa 150 bis 200 Mann fluchtartig diese Dörfer und flüchteten in die südwestlich gelegenen Waldstücke, die ebenfalls nachhaltig unter Feuer genommen wurden.
Nach beendetem Artillerie-Beschuß stieß der Kommandant mit dem Panzer und dem Stoßtrupp nach Schilewo vor und nahm dort 5 Banditen gefangen, die nach Zuführung zum Regiments-Gefechtsstand erschossen wurden.
Auf dem Rückwege brach der Panzer durch die Eisdecke der Drissa ein und musste nach vergeblichen Hebungsversuchen am 02.02.1943 gesprengt werden (Panzerzug 61 verweist auf den Bericht vom 01.02.1943). Die Besatzung kehrte um 17.30 Uhr zur Basis zurück, während der zweite Panzer zur Unterstützung des linken Flügels des Regiments und aus Benzinersparnis bei der 11./Sicherungs-Regiment 61 die Nacht verblieb. Das verstärkte Sicherungs-Regiment 61 war durch Ausfälle geschwächt und nicht mehr in der Lage, den ihm zugewiesenen Raum zu durchkämmen und zu befrieden. Panzerzug 61 erhielt deshalb von der 201. Sicherungs-Division den Auftrag, den fortschreitenden Angriff  dieses Regiments durch das Gebiet zwischen der Bahnlinie Polozk-Newel und der Drissa am linken Flügel zu unterstützen und das gesamte Gebiet zu überholen. Während die Geschütze des Zuges in der Basis zur Überwachung des Vorgehens Stellung bezogen, bootete am 02.02.1943 um 03.45 Uhr der Kommandant, der Artillerie-Offizier als VB mit 68 Unteroffizieren und Mannschaften und einem Panzer aus und durchkämmte mit diesen Kräften das gesamte Gebiet bis zur Straße Saretschje-Dretun. Da die Banditen kurz vorher in südwestlicher Richtung geflohen waren, kam es zu keiner Feindberührung. Um 16.30 Uhr kehrte der Stoßtrupp ohne Zwischenfälle in die Basis zurück. Neben verschiedenen Spähtrupps im Rahmen dieses Unternehmens wurden mehrere Offiziers-Spähtrupps in dem bereits befriedetem Raum südostwärts der Bahnlinie Polozk-Newel durchgeführt, weil sich in diesem Gebiet nach Aussagen von V-Leuten erneut Banditen festgesetzt haben sollten. Die Erkundungsergebnisse dieser Spähtrupps bestätigten deren Aussagen. Zur Feindberührung kam es dabei jedoch nicht.

Einsatz im Rahmen des Unternehmens "Kugelblitz"
Ab 22.02.1943 wurde der Zug bei dem Unternehmen "Kugelblitz" im Rahmen der Angriffsgruppe Jacobi (Kommandeur 201. Sicherungs-Division) eingesetzt. Der Auftrag für dieses Unternehmen war die Befriedung und Säuberung des Raumes Surash-Witebsk-Newel, in dem sich starke Banditengruppen und reguläre Sowjettruppen in zum Teil befestigten Ortschaften und Lagern festgesetzt hatten, durch Vernichtung der Banden und ihrer Lebensbasen. Panzerzug 61 erhielt den Auftrag, den Angriff des verstärkten Sicherungs-Regiments 61 mit seiner Artillerie und allen zur Verfügung stehenden Kräften zu unterstützen. Zur Durchführung dieses Auftrages wurde der Standort am 19.02.1943 nach Gorodok verlegt. Von Gorodok aus führt ein Stichgleis, das bereits umgespurt, jedoch mehrfach durch die Banditen gesprengt worden ist, etwa 30km in nordostwärtiger Richtung in diesen Kampfraum hinein. Da der Zug von diesem Gleis aus die beste Wirkungs- und Einsatzmöglichkeit hatte, wurde am 22.02.1943 ein Pioniertrupp und ein Spähtrupp entlang der Bahn zur Feststellung des Zustandes der Strecke angesetzt. Da auf Grund des Erkundungsergebnisses der Oberbau der Strecke und der Zustand der Brücken nur eine Höchstbelastung von 15 to Achsdruck zuläßt und deshalb ein befahren mit der Pz.-Lok (20 to Achsdruck)  nicht möglich ist, wurde eine schwarze Lok von Bw. Witebsk angefordert und für die Dauer des Unternehmens zugestellt. Mit Beginn des Angriffes - am 22.02.1943 - wurden zu den beiden Bataillonen des verstärkten Sicherungs-Regiments 61 je ein VB mit Funktrupp für die Zeit des Unternehmens abgestellt, um den Angriff des Regiments mit Artilleriefeuer überwachen zu können. Der Zug fuhr zu diesem Zwecke auf diesem Stichgleis in Gegend Gorodok und Lapuschnizy in Feuerstellung.
Am 25.02.1943 konnte der als VB ausgebootete Artillerie-Offizier den Angriff des Regiments durch gutliegendes Artillerie-Feuer auf Feindstellungen in Gegend Kuschnerewo und auf den von Banditen besetzten Ort Groß-Romanjata und die umliegenden Waldstücke wirksam unterstützen.
Am 27.02.1943, 03.00 Uhr bootete der Kommandant auf Befehl der Division mit einem Stoßtrupp von 45 Unteroffizieren und Mannschaften aus, um in dem dichten Waldgebiet des vierten Angriffsstreifens das Regiment im Angriff zu unterstützen. Die Banditen wichen fluchtartig nach Osten aus, so daß es zu keinem größeren Feindberührungen kam. Der Stoßtrupp übernahm in der Nacht vom 27./28.02.1943 in Gegend Tschistopolje einen Abschnitt am linken Flügel des III./Sicherungs-Regiment 61 den es stützpunktartig zur Verteidigung einrichtete.
Am 28.02.1943 früh ab 06.30 Uhr durchkämmte der Stoßtrupp im Rahmen des Angriffs des III./Sicherungs-Regiment 61 die Waldstücke ostwärts der Ausgangsstellung, das Waldstück nördlich Rudnja und bezog anschließend am Südrand Priwalin für die Nacht vom 28.02./01.03.1943 Verteidigungsstellung.  Der Stoßtrupp verblieb weiterhin bis zur Beendigung des Unternehmens - am 08.03.1943 - im Einsatz bei III./Sicherungs-Regiment 61.

Einsatz im Rahmen des Unternehmens "Kugelblitz":
Panzerzug 61 war für die Dauer des Unternehmens Kugelblitz im Raume Surash-Witebsk-Newel vom 22.02. - 08.03.1943 auf Befehl der 201. Sicherungs-Division dem verstärkten Sicherungs-Regiment 61 einsatzmäßig unterstellt. Über die Lage und den Auftrag des Unternehmens siehe Tätigkeitsbericht vom 10.03.1943.
Die ausgebooteten teile in Stärke 1/10/36 (je 1 VB mit Funktrupp zu den beiden Bataillonen des Regiments, der Infanterie-Stoßtrupp und der Pionier-Trupp) verblieben weiterhin beim III./61. Während der Pionier-Trupp an der Spitze den Vormarschweg des III./61 erkundet, von Wegesperren freimacht und entmint, durchkämmt der Infanterie-Stoßtrupp  den ihm zugewiesenen Abschnitt.
Am 05.03. hatte der Stoßtrupp beim Durchkämmen der Waldstücke mit einzelnen Banditengruppen kurze Feindfühlung. Die Banditen wichen nach Osten zurück. Am 06.03. stieß beim konzentrischen Angriff auf Höhe 174,4 - etwa 18 km ostwärts von Priwalni - der Stoßtrupp auf ein verlassenes Bandenlager (10 Wohnbunker), daß vom Pioniertrupp durch Sprengung zerstört wurde. An dieser Stelle wurden 2 Banditen gefangen und nach Verhör erschossen. Gegen Nachmittag bekam der Stoßtrupp Fühlung mit einem Reiterspähtrupp, der sich nach kurzem Feuergefecht in Richtung Höhe 174,4 zurückzog. Im weiteren Vorgehen wurden 3 Banditen im Kampf erschossen und ein Flintenweib gefangen genommen. Gegen 1630 Uhr wurden von zwei russischen Flugzeugen Kisten mit Munition abgeworfen, die aber hinter unsere Linie fallen. Sie wurden abgegeben. Da wegen Einbruch der Dunkelheit und Zusammenstoß mit starken Banden (darunter Baumschützen) das Tagesziel nicht erreicht werden konnte, wurden inmitten des dichten Waldes hinter einem Sumpfgelände Stellungen ausgehoben und für die Nacht zur Verteidigung eingerichtet. Gegen 24.00 Uhr versuchten gutbewaffnete Banditengruppen mit Hurrä-Geschrei die Stellungen zu durchbrechen. Trotz heftiger Abwehr von unserer Seite setzten sie bis zum Morgengrauen ihre vergeblichen Durchbruchsversuche fort. Bei Tagesanbruch wurden 17 erschossene Banditen vor der Stellung des Stoßtrupps aufgefunden. Es wurden wichtige Meldungen und Schriftstücke, sowie 3 M.Pi und 8 Gewehre erbeutet. Am 07.03. wurden beim erneuten Angriff auf Höhe 174,4 25 Banditen, z.T. Rotarmisten und während dieses Unternehmens zu den Banditen übergelaufene Wolgatataren, ein Arzt und eine Krankenschwester gefangengenommen und auf Befehl des III./61 erschossen. Zwei Gruppen, die vor einem Widerstandsnest Auffangstellung bezogen hatten, konnten 10 Banditen, z.T. im Kampfe erledigen. Dabei wurde der Gefreite Lapp durch Unterschenkelschuss verwundet. Gegen 15.00 Uhr wurde die Höhe 174,4 erreicht. Die Säuberung des Kessels, in dem die Banditen eingeschlossen waren, hatte somit ihren Abschluss gefunden. In der Nacht vom 07.(08.03. wurde im Rahmen des Bataillons ein sich hartnäckig verteidigendes Widerstandsnest in einem dichten Unterholz eingekesselt. Bei der Aushebung dieses Widerstandsnestes am 08.03. um 06.30 Uhr wurde Unteroffizier Grüner durch Unterschenkelschuß (Fraktur), Panzer-Schütze Lutz an den Fingern beider Hände und Gefreiter Hohl durch mehrere Schüsse (Lunge, Becken, Oberschenkel) schwer verwundet.  Der Gefreite Hohl verstarb am 19.03. im Kriegslazarett Witebsk. Am 08.03. kehrte unter Führung des Artillerie-Offiziers der Stoßtrupp nach einem Fußmarsch von etwa 20 km unter Mitführung von 10 Verwundeten zum Zuge zurück.
Das Vorgehen und die Kämpfe gegen die Banditen wurden erschwert durch dichte, tiefverschneite Waldgebiete, die den Hauptteil des Vormarschgeländes ausmachten und durch die Unbeständigkeit der Witterung - (Tauwetter, Schneetreiben und Frost).
Einsatz der Besatzung am Kampfzug:
Um das weitere Vorgehen des Regiments mit Artillerie-Feuer unterstützen zu können, wurde am 01.03. der Kommandant von Oberst Luckmann, Kommandeur des verstärkten Sicherungs-Regiments 61, gebeten, den Kampfzug soweit wie möglich nach Osten vorzuziehen.
Das Stichgleis Gorodok-Weretschje war aber über Smolowka hinaus nicht befahrbar, da die Eisenbahnbrücke dicht nordostwärts Smolowka z.T. zerstört und das Gelis bis Priwalni durch 15 Sprengungen und durch Zerstörungen eines kleinen Durchlasses unbenutzbar war. Unter Führung des Kommandanten wurde deshalb mit der im Zuge verbliebenen Besatzung und in Zusammenarbeit mit der Restbesatzung des Panzerzuges 3 und des Behelfs-Panzerzuges "Blücher" die Brücke, das Gleis und der Durchlass bis zum 02.03. früh instandgesetzt, sodaß die Artillerie des Zuges vorgezogen und somit den Vormarsch des Regiments bis zum 06.03. mit Artillerie-Feuer überwachen konnte. Da bis Weretschje noch 2 große Brücken nachhaltig zerstört waren, deren Instandsetzung durch Pioniereinheiten auf 8 Tage geschätzt wurde, war ein weiteres Vorziehen des Kampfzuges nicht mehr möglich.
Durch O.D.-Leute wurde gemeldet, daß sich in den Waldstücken um Priwalni kleinere, bewaffnete Banden aufhielten, die anscheinend durch die Absperrlinie durchgebrochen wären. Unter Führung des Kommandanten wurden deshalb vom Kampfzuge aus mehrere Spähtrupps angesetzt. Es wurde außer einer Geschütz- und einer Flakbesatzung die gesamte restliche Besatzung am Kampfzuge ausgebootet. Am 05.03. stieß der Spähtrupp auf eine versprengte Banditengruppe, die sofort das Feuer eröffnete.. Im Kampfe wurden 3 Banditen erschossen und wie sich später herausstellte einige verwundet. 4 Banditen wurden gefangen und nach kurzem Verhör erschossen. 3 Gewehre und 3 Handgranaten wurden erbeutet. Die am 06.03. erneut in die Waldstücke um den Maiaj-See - etwa 5 km ostwärts des Kampfzuges - angesetzten Spähtrupps nahmen 2 Banditen gefangen, die nach Verhör erschossen wurden. Die Gefangenen sagten aus, daß beim Feuergefecht am 05.03. 4 Mann verwundet worden wären. Diese hielten sich noch in den Wildern auf. Beim abermaligen Durchkämmen dieses Waldstückes am 07.03. wurde ein verwundeter Rotarmist gefangen genommen und erschossen.
Der Truppenarzt richtete auf Befehl der Division am 28.2. für die Dauer des Unternehmens im Arztabteil des Kampfzuges eine Verwundetensammelstelle ein. Es wurden etwa 45 - 50 Verwundete und Kranke der in diesem Abschnitt eingesetzten Einheiten versorgt und mit der schwarzen Lok laufend nach Gorodok abtransportiert.
Gleichzeitig wurden mit der Lok und 3 angehängten Güterwagen Versorgungsfahrten durchgeführt.
Am 03.03. kehrte der Kampfzug nach beendetem Unternehmen zur Basis nach Gorodok zurück. Die vom BW Witebsk ausgeliehene schwarze Lok wurde dem Werk zurückgegeben.

Panzerzug 61 fügt eine Abschrift des Wehrmachtberichtes über den erfolgten Abschluss des Unternehmens "Kugelblitz" bei. Während dieses Unternehmens war ein PK-Trupp unter Führung des Sonderführers Hapke, der sich durch eine vollgültigen Bescheinigung des OKH ausweisen konnte, beim Zuge und machte Aufnahmen für die Wochenschau.

Sicherungsfahrten auf der Strecke Polozk-Lida und Polozk-Dünaburg und Stoßtruppunternehmen im Vorfeld in der Zeit vom 10.03. - 29.03.1943:
Nach Verlegung des Standortes nach Polozk erhielt Panzerzug 61 von der 201. Sicherungs-Division den Auftrag, auf den Bahnstrecken Polozk - Lida und Polozk - Dünaburg jeweils bis zur Divisionsbereichsgrenze Sicherungsfahrten durchzuführen, da sich die Sprengungen auf diesen Bahnlinien in letzter Zeit gehäuft haben. Gleichzeitig befahl die Division Stoßtruppunternehmen beiderseits der Strecken zur Säuberung des Vorfeldes.
Panzerzug 61 wurde zur inf. und art. Unterstützung auf Zusammenarbeit mit dem Sicherungs-Regiment 601 (Kommandeur Oberst Henn) und dem Sicherungs-Bataillon 564 (Kommandeur Major Dinter) angewiesen. Leiter dieser Unternehmen war Oberst Henn.
Panzerzug 61 führte deshalb täglich Sicherungsfahrten auf diesen Strecken durch, setzte vor allem bei Dunkelheit Lauerspähtrupps entlang der Strecke ein und schoss mit seiner Artillerie auf Wunsch des  Regiments-Kommandeurs Störungsfeuer auf banditenbesetzte Orte.
Am 19.03. führte der Inf.-Stoßtrupp in Stärke von 60 Uffz. und Mannschaften unter Führung des Kommandanten ein Stoßtruppunternehmen gegen den Ort Rudnja - etwa 3 km nördlich Bahnhof Farinowo - durch. Dieser Ort sollte laut Aussage der Stützpunkte des Sicherungs-Bataillon 564 stark mit Banditen besetzt seien. Mit 2 Stoßtrupps wurde der Ort während der Nacht und im Schütze des Waldes zangenförmig umfasst und durch Aufstellung von M.G.-Gruppen so abgeriegelt, daß ein Entweichen der Banditen nach irgend einer Seite hin ausgeschlossen war. Zur Unterstützung des Unternehmens mit Artillerie, befand sich je ein VB mit Funktrupp bei jedem Stoßtrupp. Beim Morgengrauen wurde durch den Art.-Offz. ein markantes, großes Haus, in dem sich auf Grund von Meldungen ein Banditenstab aufhalten sollte, unter Feuer genommen. Auf das Artillerie-Feuer hin flüchteten die Einwohner aus dem Ort und wurden an der Absperrlinie des Stoßtrupps aufgefangen. Beim anschließenden Durchsuchen des Ortes wurden insgesamt 80 Männer im wehrfähigen Alter mitgenommen und in Farinowo einzeln einem Verhör unterzogen. Das Verhör ergab, daß zwei der Männer Söhne bei den Banditen haben und sie selbst gemeinsame Sache mit den Banditen treiben. Sie wurden erschossen. Die übrigen Männer, die als tägliche Arbeiter im Sägewerk Farinowo bestätigt werden konnten, wurden wieder freigelassen.
Die Vernehmung der Einwohner von Rudnja ergab, daß die Angaben des Stützpunktes unzutreffend waren. Die Banditen wären zwar öfter in Rudnja gewesen, hätten dort Vieh gestohlen und sich dann wieder in ihre Stützpunkte, die weiter nordwestlich gelegen sein sollen, zurückgezogen.
Am 24.03. wurde von Farinowo aus ein Unternehmen unter Leitung von Oberst Henn zusammen mit dem Sicherungs-Bataillon 564 gegen die Orte Litwinowo und Gut Bonon - etwa 4 km nördlich von Rudnja gelegen - die mit Banditen stark besetzt und zur Verteidigung ausgebaut sein sollten, angesetzt. Mit zwei Kampfgruppen sollen die Orte umfasst werden. Zur Überwachung des Vorgehens bezog die Artillerie des Zuges in Farinowo Feuerstellung. Zur Feuerleitung war jeder Kampfgruppe ein VB mit Funktrupp zugeteilt. Der Inf.-Stoßtrupp in Stärke von 50 Uffz. und Mannschaften unter Führung des Kommandanten war der linken Kampfgruppe zugeteilt. Der Abmarsch erfolgte um 4.3ß Uhr. 800 m südlich Litwinowo wurde die linke Kampfgruppe durch starkes Pak-, Gewehr- und M.G.-Feuer aufgehalten. Die erkannten Feindstellungen in Litwinowo wurden sofort mit den s.Gr.W, dem s.M.G. und den l.M.G.s unter Feuer genommen. Nach kurzem Feuergefecht zogen sich die Banditen über die Uschatsch zurück, um sich in dem 1 km nördlich gelegenen, zur Verteidigung ausgebauten Gut Bonon festzusetzen. Nach der Einnahme von Litwinowo leitete der Art.-Offz. das Feuer mit den 4 Geschützen auf Bonon und anschließend auf die Orte Goljaschewo, Ssenkowo und die nordwestlich gelegenen Waldstücke, in die die Banditen flüchteten. Nach dem Art.-Beschuß wurde Bonon ohne Feindwiderstand eingenommen. Die Einwohner sagten aus, daß die Banditen durch das Art.-, s.Gr.W.- und M.G.-Feuer etwa 15-20 Tote und Verwundete gehabt hätten. In Litwinowo wurden in den Häusern M.Pi.- und Gewehrmunition aufgefunden Der Stoßtrupp kehrte nach der Einnahme von Bonon ohne Verluste zum Zuge zurück.
Die unter Major Dinter zusammengestellte Kampfgruppe hatte am 25.03. die Aufgabe, von Bonon aus das Gebiet nach Osten bis zur Düna durchzukämmen. Panzerzug 61 erhielt den Auftrag, mit seinem Stoßtrupp von Osten her über die Düna nach Westen vorzustoßen. Panzerzug 61 fuhr deshalb am 25.03. ab  4.30 Uhr über Polozk nach Barawucha (auf der Strecke Polozk-Dünaburg). Während die Artillerie des Zuges auf dem Bahnhof Bachawucha (!) Feuerstellung bezog, bootete der Inf.-Stoßtrupp unter Führung des Kommandanten mit dem Art.-Offz. als VB aus und fuhr mit LKWs bis zu den etwa 6 km entfernten Ort Moski an der Düna. Beim Erkunden einer günstigen Übersetzmöglichkeit durch den Pioniertrupp wurden aus dem gegenüberliegenden Wald mehrere Gewehrschüsse, vermutlich Alarmschüsse gehört; denn gleich darauf erfolgte auf die Pioniere und die am Flussufer aufgestellten M.G.-Sicherungen von dem auf dem jenseitigen Ufer etwa 2 km auf einer Anhöhe entfernt gelegenen Ort Drutschany starkes M.G.-Feuer. Der Art.-Offz. leitete sofort einen Feuerüberfall auf diesen Ort und anschließend auf die daraus mit Fahrzeugen flüchtenden Banditen. Sie wurden außerdem noch mit dem s.M.G. unter Feuer genommen. Während des Art.-Beschusses und unter dem Schütze der am diesseitigen Ufer in Stellung gegangenen M.G.s setzte der Stoßtrupp mit einem Schlauchboot über die Düna und stieß auf den Ort Drutschany vor. Die Einwohner sagten aus, daß sich in dem Ort etwa 15-20 Banditen aufgehalten hätten. Sie waren durch das gutliegende Artillerie-Feuer in große Verwirrung geraten und unter Mitnahme ihrer Waffen in den südlich gelegenen Wald geflüchtet. Sie hätten mehrere Verwundete gehabt. Es wurden in den Häusern Gewehrmunition, leere Gewehr- und Pakhülsen aufgefunden. Nach Durchsuchung des Ortes durchkämmte der Stoßtrupp die Waldstücke nach Osten und Südosten bis Ssloboda an der Düna ohne Feindberührung. Nach dem übersetzen über das Eis des Flusses kehrte der Stoßtrupp um 17 Uhr ohne Verluste zum Zuge zurück.
Am 25. und 26.03. fuhr der Panzer Sicherung auf der Straße Barawucha - Polozk entlang der Düna, um das gegenüberliegende Ufer auf Feindbewegungen hin zu beobachten. Er hatte keine Feindberührung.
Am 25.03. konnte der bei der Kampfgruppe Dinter verbliebene VB den aufgetretenen Feindwiderstand durch Artilleriefeuer brechen.
Am 28.03. setzte Oberst Henn ein Unternehmen gegen den Ort Saskorki,- etwa 6 km südostwärts Farinowo - an. In den Ortschaften Saskorki und Boldowka soll sich laut Meldung der G.F.P. eine stärkere, gut bewaffnete Bande aufhalten.
Während die Kampfgruppe Dinter in der Nacht vom 27./28.3. um den Ort Saskorki mit zwei Kräftegruppen, zu denen je ein VB mit Funktrupp abgestellt war, eine Riegelstellung einnimmt, hat Panzerzug 61 den Auftrag, mit dem Stoßtrupp und den beiden Panzern frontal gegen diese Orte vorzustoßen.
Während die Artillerie des Zuges am Bf. Farinowo Feuerstellung bezog, stießen unter Führung des Kommandanten die beiden Panzer an der Spitze mit dem Pioniertrupp und dem Art.-Offz. als VB und der Inf.-Stoßtrupp um 5.15 Uhr entlang der Uschatsch vor. Vor dem Ort Boldowka erhielt die Spitze schwaches Pak-, M.G.- und Gewehrfeuer. Auf das sofort erwiderte Feuer mit der K.W.K. und dem M.G. der Panzer flüchtete aus dem Ort eine Bande in Stärke von etwa 20 - 30 Mann in das südostwärts gelegene Waldstück. Die nachstoßenden Panzer, der begleitende Pioniertrupp, und das in Stellung gebrachte s.M.G. nahm diese unter Feuer. Eine gesprengte Brücke im Ort machte eine Verfolgung mit den Panzern unmöglich. Der sofort nachstoßende Pioniertrupp konnte noch 2 Banditen im Kampfe erledigen und einen gefangen nehmen, der nach Verhör erschossen wurde. Im Ort selbst wurden 3 und beim Durchkämmen des Waldstückes 1 Bandit erschossen aufgefunden. Ein Bandit, der wegen mehrfachen Verwundungen aus dem Waldstück zu uns überlief, sagte aus, daß die Banditen etwa 6 Verwundete gehabt hätten. Er wurde nach Verhör erschossen.
Etwa 8 Häuser waren durch den Beschuss mit Leuchtspurmunition in Brand geraten. Die dauernden Detonationen in den brennenden Häusern ließen auf Vorhandensein größerer Mengen Munition schließen.
Vor dem Ort wurden durch unsere Pioniere 3 Granaten 12,2 cm die mit Sprengladungen versehen und mit einem Draht untereinander verbunden waren, unschädlich gemacht. Es wurden insgesamt 8 Partisanen z. T. im Kampfe erledigt und 3 Gewehre, 1 I.M.G., 4 M.G.-Magazintrommeln, 10 Wurfgranaten, mehrere Eier- und Panzerhandgranaten erbeutet.
Nach Herstellung einer Behelfsbrücke und nach kurzem Einschießen auf den 2 km südlich gelegenen Ort Saskorki durch den Art.-Offz., wurde dieser Ort ohne Feindberührung genommen. Über drei die Straße querende Bäche musste an Stelle der gesprengten Brücken Behelfsbrücken gelegt werden.
Nach Aussagen der Einwohner von Saskorki wären die Banditen in Stärke von etwa 100 Mann, als sie das Feuergefecht in Boldowka hörten, in Richtung Südosten unter Mitnahme aller Waffen geflüchtet. Beim Durchsuchen des Ortes wurde aus dieser Richtung mit einem Geschütz, vermutlich 12,2 cm, auf das Dorf geschossen. Die Einschläge lagen aber alle zu kurz. Der Artillerie-Offizier belegte sofort den südostwärts gelegenen Ort Zarewo, in dessen Nähe vermutlich das Geschütz in Stellung stand, mit Artilleriefeuer, worauf die Banditen das Schießen einstellten. Nach Erfüllung des Auftrages kehrte der Stoßtrupp gegen 12 Uhr ohne Verluste zum Zuge zurück.
Da vermutet wurde, daß die Banditen sich erneut im Gut Bonon festgesetzt hätten, befahl Oberst Henn für den 29.03. zur Nachüberholung abermals ein Unternehmen gegen diesen Ort.
Während die Kampfgruppe Dinter in der Nacht vom 28./29.03. den Ort nach Norden und Westen hin abschirmte, stieß der Inf .-Stoßtrupp unter Führung des Kommandanten mit den beiden Panzern frontal vor und riegelte nach Osten und Süden ab. Nach kurzen Feuerschlägen mit der Artillerie des Zuges auf verschiedene Stellen dieses Kessels wurde ohne Feindwiderstand Bonon genommen. Der Stoßtrupp fand in Litwinowo 11 Schuß 12,2 cm Wurfgranaten und eine 4,5 cm Pak-Granate, die vernichtet wurden. Nach Erfüllung des Auftrages kehrte der Stoßtrupp ohne Verluste zum Zuge zurück.
Am 29.03. erhielt Panzerzug 61 von der Division den Befehl zur Standortverlegung nach Polota mit dem Auftrag, auf der Strecke Polozk - Newel vor allem die Strecke von Dretun bis Polozk zu sichern und zu verhindern, daß die Banditen über die Strecke überwechseln, da zur Zeit ein größeres Unternehmen von Südosten in Richtung dieser Bahnstrecke im Gange ist.
Zur Erfüllung dieses Auftrages fuhr Panzerzug 61 mit dem Kampfzug und der Pz.-Draisine Sicherung und stellte sich nachts gedeckt in einem Waldgebiet zur Lauerstellung auf, in dem in letzter Zeit Banditen überzuwechseln versuchten. Die Einsätze verlaufen ohne Zwischenfälle.

Sicherungsfahrten, Lauerspähtrupps usw. ab 01.04.1943:
Auf Befehl der 201. Sicherungs-Division wurde am 03.04.43 Pz. 61 auf Zusammenarbeit mit dem Sicherungs-Regiment 601 angewiesen, das entlang der Strecke Polozk-Dünaburg bis Divisionsbereichsgrenze Stützpunktartig zur Sicherung eingesetzt ist. Diese Strecke wurde in letzter Zeit in vermehrtem Maße durch Sprengungen gestört, die durch Banden, die sich südlich und vor allem nördlich der Bahnstrecke aufhalten sollen, durchgeführt wurden. Pz. 61 führte deshalb auf dieser Strecke vor allem nachts Sicherungsfahrten durch, die aber alle ohne besondere Zwischenfälle verliefen. Neben den Sicherungsfahrten wurden Lauerspähtrupps entlang der Strecke an besonders gefährdeten Stellen des nachts angesetzt. Sie hatten keine Berührung mit Banden.
Neben den Fahrten des Kampfzuges fuhr ebenfalls die Panzer-Draisine Sicherungsfahrten und stellte sich in Lauerstellung auf. Am 01.04.43 gelang es der Panzer-Draisine auf einer Sicherungsfahrt, eine Schienensprengung zu verhindern. Beim plötzlichen Aufleuchten des Handscheinwerfers wurde ein Bandit, der sich an der Schiene zu schaffen machte, entdeckt. Durch das Scheinwerferlicht völlig überrascht, flüchtete er in das dicht am Bahnkörper liegende Dickicht des Waldes und gibt auf der Flucht mehrere M.Pi.-Schüsse auf die Draisine ab. Der Führer der Draisine eröffnete sofort in dieser .Richtung das Feuer mit dem M.G. Beim Durchsuchen des Waldstückes bei Tagesanbruch wurde eine bereits ausgelegte, etwa 300 m lange Abreißleine, 15 kg Sprengladung und 2 Handgranaten aufgefunden. Der Bandit hatte bereits die Schiene an einer Stelle durch Abgraben der Erde unterhöhlt, um die Sprengladung unterschieben zu können.
Abermals verhinderte am 22.04.43 die Panzer-Draisine eine Sprengung. Der Führer der Draisine, der diese gedeckt in Lauerstellung gebracht hatte, erkannte beim plötzlichen Aufleuchten des Handscheinwerfers einen Banditen, der kniend sich an der Schiene zu schaffen machte, also vermutlich eine Sprengladung legen wollte. Er eröffnete sofort das Feuer auf den in ein Waldstück flüchtenden Banditen. Beim Durchsuchen des Waldstückes am Morgen wurde eine Panzerbüchse, mehrere Handgranaten und eine Fellmütze gefunden.
Am 10.04.43 fährt auf Befehl der Division der Kommandant mit 2 Panzern und einen 30 Mann starken Stoßtrupp auf der Straße U 5 sdl. von Borkowitschi über Selki - Filippowo - Prudinki - Kasaki bis Drissa zur Aufklärung des Geländes und der Ortschaften, da die Straße in Verkehr genommen und in diesen Orten Ordnungsdienst-Stützpunkte eingerichtet werden sollen. Die Fahrstrecke betrug 57 km. Der Auftrag wurde ohne Feindberührung durchgeführt.
Mit der Artillerie des Zuges wurden an drei verschiedenen Tagen auf Bitte des Sicherungs-Regiment 601Störungsfeuer auf Ortschaften, in denen sich stärkere Banden mit Stab aufhalten sollen, durchgeführt. Außerdem war der Eisb.Pz. 61 bei mehreren kleineren Unternehmen zur Säuberung des Vorfeldes in Zusammenarbeit mit anderen Einheiten eingesetzt.
Das Unternehmen gegen den Ort Bezkoje an 04.04.1943:
Auf Anordnung der Division befahl Oberst Henn, Kommandeur des Sicherungs-Regiment 601, für den 04.04.43 ein Unternehmen zusammen mit dem Sicherungs-Bataillon 564 gegen den Ort Bezkoje - etwa 9 km südlich Po1ozk. Dieser Ort soll laut Meldung der Geheimen Feldpolizei von einer Bande besetzt und zur Verteidigung ausgebaut sein. Südwestlich des Ortes befinde sich ein russischer Feldflugplatz, auf dem des Öfteren russische Flugzeuge landen sollen.

Auftrag:
Während das Sicherungs-Bataillon 564  mit 2 Kräftegruppen um den Ort eine Riegelstellung einnimmt, soll der Stoßtrupp des Pz. 61 mit den beiden Panzern, unterstützt durch das Feuer seiner Artillerie, diesen Ort in Besitz nehmen.

Durchführung:
Am 04.04.43 ging um 5 Uhr die Artillerie des Zuges auf der Strecke Polozk - Lida - (etwa 9 km südwestlich Po1ozk) - in Feuerstellung. Nach Meldung über die eingenommene Riegelstellung der Kampfgruppen um den Ort Bezkoje, fuhr der Inf.-Stoßtrupp in Stärke von 4/7/28, aufgesessen auf den beiden Panzern, unter Führung des Kommandanten um 8 Uhr von der Feuerstellung aus auf einem Waldweg Richtung Bezkoje ab. Etwa 1 km vor dem Ort konnten in dem nordwestlich des Dorfes gelegenen Friedhof in Bunker und ausgebaute Grabenstellung ausgemacht werden. Der Bunker schien verlassen zu sein, auch im Ort wurden keine verdächtigen Bewegungen festgestellt. Der Stoßtrupp, zur Schützenkette entwickelt, trat, mit den beiden Panzern an der Spitze zum Angriff über die 1 km freie Fläche an. Plötzlich schlug den Angreifenden aus drei Erdbunkern und Grabenstellungen, die auf einer beherrschenden Höhenwelle angelegt waren, Pak-, Gewehr- und M.G.-Feuer entgegen. Im Feuerschutz der beiden vorstoßenden Panzer und des in Stellung gegangenen s.M.G. stürmte der Stoßtrupp in Marsch-Marsch die Höhe. Durch das Feuer der KWK und des M.G-. der vorfahrenden Panzer verließen die Banditen ihre Bunker und Stellungen und flüchteten in Richtung Südosten über ein Sumpfgelände in einen Wald. Die Flüchtenden wurden mit allen Waffen heftig bekämpft. Der Ort wurde ohne eigene Verluste in Besitz genommen. Beim Durchstoßen des Ortes erhielt der Stoßtrupp plötzlich Geschützfeuer - (nach Feststellung eines gefundenen Blindgängers, Kaliber 12,2 cm) - aus Richtung Südosten, ohne Schaden anzurichten. Während der Stoßtrupp den Ort nach Richtung Südosten absicherte, wo von der Kampfgruppe des Sicherungs-Bataillon 564 keine Riegelstellung bezogen war, beschoß der Art.-Offz. den Fluchtweg der Banditen nach Ssemenez - Kralki und belegte diese Orte selbst mit nachhaltigem Störungsfeuer. Beim Sturm auf Bezkoje wurden im Kampfe 18 Banditen erschossen und etwa 20 - 30 verwundet, was von den abriegelnden Kampfgruppen bestätigt wurde. Die Banditen ließen in den Bunkern, den Grabenstellungen und auf dem Fluchtwege eine 2,5 cm KWK mit 40 Schuß Sprenggranaten, 3 s.M.G., 10 Kisten M.G.-Munition, 2 Kisten Zubehörteile für M.G., 4 Gewehre, darunter 1 automatisches und mehrere Handgranaten zurück. Die dauernden Detonationen in den brennenden Gehöften ließen auf Vorhandensein noch größerer Mengen Munition schließen. Zwei russische Flugzeuge auf dem Flugplatz, die wahrscheinlich bei ihrer Landung zu Bruch gegangen und teilweise beschädigt waren, wurden gänzlich zerstört. Der Stoßtrupp kehrte um 13.30 Uhr ohne weitere Zwischenfälle auf demselben Wege zum Zuge zurück. Dieser Einsatz wurde vom Sicherungs-Regiment 601 als Sturmtag bewertet.

Einsatz bei der Säuberung des Gebietes zwischen Düna und Eisenbahnlinie Polozk-Molodetschno April 1943:
Auf Befehl der Div. hatte Sicherungs-Regiment 601 den Auftrag den Raum Eisenbahnlinie Polozk-Molodetschno bis Divisionsgrenze, Divisionsgrenze-Düna, Düna-Polozk, von Banditen zu säubern. Dieser Raum wurde in 5 Abschnitte eingeteilt und einzeln an verschiedenen Tagen gesäubert und befriedet.
Zur Säuberung; des Abschnittes I am 14.04.43 hatte der Stoßtrupp des Pz. 61 in Stärke von 42 Uffz. und Mannsch. und der ihm von Sicherungs-Regiment 601 unterstellte Pioniertrupp von 20 Mann den Auftrag das Nordufer der Düna vom Ostrand Koptewa bis Südrand Borowye - (etwa 6 km)- abzusperren, um ein Übersetzen der Banditen über die Düna nach Norden zu verhindern. Der Auftrag wurde ohne Zwischenfälle durchgeführt.
Zur Säuberung des Abschnittes III am 17./18.04.43 hatte der Stoßtrupp des Eisb.Pz. 61 und die ihm unterstellte Eingreifreserve L/601 den Auftrag, das Nordufer der Düna von Borsilowo bis Jakobinki -(etwa 5 km)- abzusperren, um ein Übersetzen der Banditen über die Düna zu verhindern. Zur Überwachung der Absperrung mit Artilleriefeuer bezog die Artillerie des Zuges um 15 Uhr am Bahnhof Adamowa Feuerstellung. Ein V.B. mit Funktrupp wurde der ebenfalls zur Absperrung eingesetzten Kampfbeobachter-Anwärter-Abteilung I zugeteilt. Der Stoßtrupp des Pz. 61 in Stärke von 5/9/39 unter Führung des Kommandanten, aufgesessen auf den beiden Panzern und dem Lkw., fuhr am 17.04.43 ab 15 Uhr zu dem -(etwa 14 km südlich von der Basis Borkowitschi entfernten) - Absperraum entlang der Düna und überholte dabei die an dem Anmarschweg liegenden Waldstücke und Dörfer. Gegen 20 Uhr war die Absperrlinie besetzt. Am 18.04.43 gegen 5.30 Uhr wurden etwa 4 Bandengruppen, mit Gewehr und M.Pi. bewaffnet, im Vorgehen auf den Ort Rubanowa an der Düna beobachtet, die etwa in Stärke von je 18 - 20 Mann aus dem Wald 1 km südostwärts des Ortes kamen. Während sich ein Teil der Banditen im Ort sammelten, erschien ein Reiter in deutscher Uniform aus derselben Richtung. Er verließ nach kurzer Zeit den Ort wieder in südostw. Richtung, worauf die Banditen, darunter 2 Frauen mit Gewehren bewaffnet, um 6.10 Uhr 2 Boote bestiegen. Nach den Gesten zu urteilen, befehligte eine Gruppe ein Bandit, die andere ein Flintenweib. Während 4 Banditen mit Gewehr am südlichen Ufer zur Sicherung in Stellung gingen, versuchten die übrigen das Nordufer der Düna zu erreichen. Als die Boote die Mitte des Flusses erreicht hatten, wurde auf diese mit Gewehr und M.G. das Feuer eröffnet. Die Banditen sprangen in das Wasser und versuchten schwimmend das Ufer zu erreichen. Dabei wurden 10 - 12 Banditen erschossen oder ertranken auf Grund ihrer Verwundung. 2 Banditen, die schwimmend das Ufer erreichten, und flüchten wollten, wurden niedergeschossen. Durch den herrschenden starken Wind wurde ein Boot, in dem sich ein 19 Jahre altes Flintenweib befand, -durch eine M.G.-Garbe tödlich getroffen- an das Nordufer getrieben. Sie hatte die Führung einer der Bandengruppen. Ein Spähtrupp benutzte sofort das Boot zum Übersetzen an das Südufer. Beim Durchsuchen des Geländes entdeckten sie 2 Banditen, die sich in einem Gebüsch versteckt hielten. Einer wurde gefangengenommen, der andere auf der Flucht erschossen. Außerdem wurden die Uniformstücke - (Rock, Stiefel, Patronentasche) - und die Papiere eines russischen Leutnants, 2 Gewehre und Munition erbeutet. 6 Boote, die sich am Südufer befanden, wurden zerstört. Ein Bandit lief aus den Waldstücken nördlich der Düna im Laufe des Vormittags über. Die Vernehmung des Überläufers und des Gefangenen durch die Geheime Feldpolizei, der sie übergeben wurden, ergab wichtige Aufschlüsse über das Bandenwesen in diesem Raume. Nach Erfüllung dieses Auftrages kehrte der Stoßtrupp um 13-30 Uhr ohne weitere Zwischenfälle in die Basis zurück.

Zur Säuberung der Abschnitte IV und V am 28.04.43
im Räume nordw. Wetrino hatte der Stoßtrupp des Pz. 61 den Auftrag, mit den beiden Panzern entlang der Straße Wetrino - Glinskije-Chramenkowo in Richtung Podssadje - etwa 15 km von Wetrino entfernt - vorzustoßen, den Ort in Besitz zu nehmen und durch Streifenfahrten die Straße solange abzusperren, bis das in Abschnitt IV durchkämmende Ost-Bataillon 603 und das den Abschnitt V durchkämmende Sicherungs-Bataillon 564 die Straße erreicht haben. Die Artillerie des Zuges ging um 05.30 Uhr zur Überwachung des Vorgehens des Stoßtrupps und des Sicherungs-Bataillon 564, zu dem ein V.B. mit Funktrupp abgestellt wurde
- etwa 6 km südw. Wetrino- in Feuerstellung. Der Stoßtrupp in Stärke von 3/9/34. unter Führung von Oberleutnant Popp mit den beiden Panzern, um 6 Uhr von Wetrino aus antretend, konnte ohne Eintreten besonderer Zwischenfälle den Auftrag durchführen. Nach Aufnahme der Verbindung mit den beiden Bataillonen kehrte der Stoßtrupp um 16 Uhr zum Kampfzug zurück.

Unternehmen im Räume nnwstl. Polota am 24. und 25.04.43:
Am 24. und 25.04.43 wurde Pz. 61 auf Befehl der 201. Sicherungs-Division im Rahmen des Grenadier-Regiment 406 beim Unternehmen zur Säuberung des Raumes Shadunok -Kopol - Bol. Schtschepernja -Potaschenki - Kosi Gorgi -Jurowitschi eingesetzt. Am 23.04.43 erreichte der Kampfzug unter Beibehaltung der Basis in Borkowitschi um 16 Uhr den Bhf. Polota. Von Po1ozk aus wurde die an dem Unternehmen beteiligte Ost-Reiter-Schwadron aufgenommen. Am 24.04.43 fuhr Pz. 61 auf dem Stichgleis von Polota bis Jurowitschi , das am Vortage durch einen Erkundungstrupp auf die Befahrbarkeit überprüft wurde. Während unter Führung des Kommandanten der Inf.-Stoßtrupp und die beiden Panzer in Jurowitschi Verbindung mit der Stoßgruppe III aufnahmen, ging die Artillerie des Zuges zur Überwachung des Vorgehens auf dem Stichgleis in Feuerstellung. Um 6 Uhr setzte sich der Stoßtrupp, aufgesessen auf den beiden Panzern, an die Spitze der Stoßgruppe III und erreichte auf der befohlenen Vormarschstraße nach kurzer Feindberührung in Kopowischtsche den Raum Bol. Sharzy -Ssuchoi Bor - etwa 16 km nordnordwestlich von Po1ota - und sperrte entlang der Straße Ssuchoy Bor - Tscherneja in Richtung nach Osten ab, um ein Ausweichen der Banditen aus dem Kessel nach Westen zu verhindern. Die beiden Panzer fuhren entlang der Absperrlinie Streife. Zur Berührung mit Banditen kam es nicht. Vom 24. auf 25.04. bezog der Stoßtrupp Nachtrastunterkunft in Worobi und kehrte ohne Eintreten besonderer Zwischenfälle um 8.30 auf der Vormarschstraße nach Po1ota zurück.

Sicherungsfahrten und Unternehmen im Vorfeld in der Zeit vom 01.05. - 15.05.1943
Panzerzug 61 war in der Zeit vom 01.05. - 15.05.1943 aus Zusammenarbeit mit dem Sicherungs-Regiment 601 angewiesen. Es wurden während dieser Zeit Tag und Nacht über Sicherungsfahrten auf der Strecke Polozk-Dünaburg bis zur Divisionsbereichsgrenze durchgeführt. Sie verliefen alle ohne besondere Vorkommnisse.
Am 05.05.1943 musste im Auftrage des Sicherungs-Regiments 601 eine Aufklärung im Walde westlich des Ortes Polsino - etwa 3 km nordnordwestlich Bahnhof Swolna - durchgeführt werden. Nach Aussagen eines V-Mannes hätten die Banditen in diesem Walde ein Sprengstofflager und von dort aus einen Sprengstoffanschlag gegen die Eisenbahnbrücke über die Swolna geplant. Der Wald wurde mit je einem Panzer und einem Spähtrupp von Norden und Süden umfassend durchsucht. Die Durchsuchungen ergaben, daß sich die Angaben nicht bestätigten. Auf dem Wege nach Polsino wurden an einem brennenden Strohhaufen zwei Partisanenbriefe gefunden, die auffällig an zwei in den Boden gerammten Stöcken befestigt waren. Sie wurden bei der Division abgegeben. Zur Berührung mit Banditen kam es dabei nicht.
Am 06.05.1943 bezog die Artillerie des Zuges Feuerstellung in Gegend Grulewo, um das Vorgehen eines vom II./601 angesetzten starken Spähtrupps, der den Auftrag hatte, den Raum um Sswirawschtschina aufzuklären, mit Artilleriefeuer zu überwachen. Der dazu abgestellte VB mit Funktrupp konnte wirksam erkannte Feindziele unter Feuer nehmen.
Am 13.05.1943 wurde zusammen mit dem II./Sicherungs-Regiment 601 ein Unternehmen im Raume Sswirawschtschina durchgeführt. Durch Aufklärung wurde festgestellt, daß sich die Banditen in Stärke von etwa 200 Mann beiderseits der Swolna im Raume Sswirawschtschina - Golubowo und im Wald nördlich der Swolna aufhalten. Die Banditen wären bewaffnet mit sMG, lMG, Gr.W. und einer 7,62-cm-Kanone.  Hauptsitz der Banden befinde sich vermutlich im Waldlager Südteil des Waldes ostw. Golubowo.
II./601 beabsichtigte, unterstützt durch die schweren Waffen des Panzerzuges in den Morgenstunden des 13.05. anzugreifen, über die Swolna überzusetzen und das Bandenlager im Walde zu vernichten.
Panzerzug 61 hatte den Auftrag mit seinem Stoßtrupp und den beiden Panzern nach vollendeter Aufstellung des II./601 entlang der Swolna sich von der Feuerstellung in Gegend Grulewo aus in Marsch zu setzen. Sswirawschtschina in Besitz zu nehmen, die Swolnaübergänge zu sperren und die rechte offene Flanke gegen den Wald ostw. Sswir zu sichern.
Durchführung:
Um 03.30 Uhr konnte Sswirawschtschina ohne Feindwiderstand genommen werden. Der Laufsteg über die Swolna wurde gesperrt. Erkannte Bewegungen am Nordufer des Flusses wurden unter Feuer genommen. Eine genaue Beobachtung war jedoch infolge der starken Nebelbildung über dem Flußbett nicht möglich. Während der Spähtrupp des II./601 überquerte und den Wald nördlich davon durchkämmte, übernahmen der Stoßtrupp und die Panzer den Feuerschutz. Nach Aussagen der Einwohner wären die Banditen beim Herannahen des Stoßtrupps in Stärke von etwa 30 Mann über die Swolna in Richtung Sjabki geflohen. Da sich in diesem Ort außerdem noch ein Banditenstab aufhalten soll, ließ der Artillerie-Offizier mehrere Feuerüberfälle auf diesen Ort abgeben. Eine nach Osten abschirmende Gruppe erhielt plötzlich Feuer aus dem dicht an den ort heranreichenden Waldrand. Nachdem dieser dichte Sumpfwald mit dem Feuer des in Stellung gegangenen s.Gr.W. abgestreut worden war, wurde ein Spähtrupp zur Aufklärung in den Wald befohlen. Er konnte keine Banditen mehr ausmachen. Nach Rückkehr des Spähtrupps des II./601 wurde gegen 10.30 Uhr der Rückmarsch angetreten. Der Stoßtrupp des Panzerzuges 61 übernahm mit den beiden Panzern die Rückensicherung. Als sich der eine Panzer und zwei Gruppen in Bewegung setzten, erhielten sie plötzlich aus dem Wald 300 m ostw. der Straße MG- und M.Pi-Feuer. Der Obergefreite Hahner wurde durch einen Wadendurchschuß leicht verwundet. Der noch in Stellung gebliebene Panzer eröffnete sofort das Feuer auf den Waldrand, worauf die Banditen das Schießen einstellten. Während der Artillerie-Offizier den Wald, der sich entlang des Rückmarschweges hinzieht, mit Streufeuer belegte, konnte der Rückmarsch ohne weitere Verluste fortgesetzt werden. Um 12.30 Uhr wurde ohne weitere Zwischenfälle die Basis erreicht.

Einsatz im Rahmen der Kartoffel-Erfassungsaktion der 201. Sicherungs-Division am 07.05. und 08.05.1943
Panzerzug 61 erhielt von der 201. Sicherungs-Division den Befehl, zur Durchführung der Kartoffelerfassung unter Leitung des Stabsintendanten Dr. Weiß den militärischen Geleitschutz zu geben.
Am 07.05. wurde die Kartoffel-Erfassung in dem von Banditen besetzten Raum  Meshigorje-Grizkowschtschina durchgeführt. Um 07.30 Uhr übernahm unter Führung von Oberleutnant Popp der Stoßtrupp des Panzerzuges 61 in Stärke von 7/28 mit den beiden Panzern von Wetrino aus antretend die Spitze der Transportkolonne (12 Lkw, 15 Pferdefahrzeuge). Zur Überwachung des Unternehmens ging die Artillerie des Zuges in Wetrino in Feuerstellung. Nordostwärts von Orly musste durch die Pioniergruppe eine 7 m lange Behelfsbrücke gebaut und auf dem weiteren Vormarschwege eine 100 m lange Baumsperre beseitigt werden. Beim Austritt aus dem Walde wurden in dem auf einer beherrschenden Höhe gelegenen Ort Meshigorje bewaffnete Männer beobachtet. Der Stoßtrupp ging entwickelt mit den beiden Panzern an der Spitze auf den Ort vor. Er konnte jedoch ohne Feindwiderstand genommen werden. Nach Aussagen der Einwohner sollten sich in dem Ort etwa 50 - 60 gut bewaffnete Banditen aufgehalten haben. Sie wären in Richtung Südosten geflohen. Nach Aufstellung der Sicherungen um den Ort wurden die vorhandenen Kartoffelvorräte erfasst. Auf die Meldung einer aus Grizkowschtschina kommenden Einwohnerin hin, sollten sich die Banditen in diesem Ort gesammelt haben. Der Stoßtrupp setzte sich sich daher sofort dorthin in Marsch, konnte jedoch auch diesen Ort ohne Feindwiderstand in besitz nehmen. Die Einwohner sagten übereinstimmend aus, daß eine Banditengruppe von 60 Mann nach Süden und Osten geflohen wäre. Sie wäre mit MG, Gewehren und MPi, sowie einer Kanone, gezogen von 2 Pferden, bewaffnet gewesen. Der Artillerie-Offizier bekämpfte erkannte Feindbewegungen mit beobachtetem Feuer am Ostufer der Uchatsch. Im Schutze der ausgestellten Sicherungen konnten in dem Ort etwa 20 to Kartoffeln erfasst werden. Nach Beendigung der Erfassung gegen 17.30 Uhr wurde der Rückmarsch angetreten. Der Stoßtrupp mit den beiden Panzern übernahm die Spitze, da der folgende Ort Sapolje stark mit Banditen sein sollte. Mit der Rückendeckung wurde ein Zug der Ostreiter-Schwadron beauftragt. Auf dem Marsch erhielt plötzlich das Ende der Marschkolonne aus dem Walde ostwärts des Weges starkes MG-Feuer. Ein Mann der Ostreiter-Schwadron wurde verwundet., einer tödlich getroffen. Der Stoßtrupp mit den beiden Panzern, die ohne Widerstand schon Sapolje erreicht hatten, machten sofort kehrt, gingen auf den Wald vor und streuten den Waldrand mit Feuer ab. Ebenfalls belegte der Artillerie-Offizier den Wald mit Artilleriefeuer. Auf dem weiteren Rückmarsch übernahm ein Panzer die Spitze, ein Panzer die Rückensicherung. Während der Fahrt erhielt die Marschkolonne abermals Feuer aus den Waldstücken, diesmal nördlich, ostwärts und südlich des Weges. Der Stoßtrupp und die Panzer hielten mit heftigem Feuer auf die Waldränder den Gegner nieder, so daß die Marschkolonne ohne weitere Verluste den Rückmarsch fortsetzen konnte. Um 22.30 Uhr erreichte der Stoßtrupp den Kampfzug in Farinowo.
Am 08.05.1943 fand die Kartoffel-Erfassung im Raume nördlich von Sagaze statt. Unter dem Geleitschutz der beiden Panzer, des Stoßtrupps und mit Unterstützung der 4 am Bahnhof in Sagaze in Stellung gegangenen Geschütze konnten in der Zeit von 7.00 Uhr bis 19.30 Uhr in diesem Raume - etwa 6 km nordwestlich Sagaze - ohne Feindwiderstand die vorhandenen Kartoffelvorräte erfasst werden.

Sicherung der Strecke Witebsk - Gorodok im Rahmen des Unternehmens "Maigewitter" vom 16.05. - 22.05.1943
Für die Dauer des Unternehmens "Maigewitter" wurde auf Befehl des Pz. A0K 3 Eisb. Pz.-Zug 61 für die Zeit vom 16.5. - 22.5. vorübergehend der Standortkommandantur Witebsk einsatzmäßig unterstellt.
Panzerzug 61 hatte den Auftrag, die Eisenbahnstrecke Witebsk-Gorodok zu sichern und zu verhindern, daß Banditen aus dem Raume ostw. der Bahnstrecke, in dem das Unternehmen "Maigewitter" stattfand, nach Westen durchbrechen und die Bahnlinie oder die Straße Witebsk - Gorodok beschädigen.
Panzerzug 61 führte deshalb Tag über und jede Nacht Sicherungsfahrten auf dieser Strecke durch. In den Nachtstunden wurde der Zug an besonders gefährdeten Stellen in Lauerstellung aufgestellt. Ebenso wurden entlang des Bahnkörpers Lauerspähtrupps angesetzt.
Am 19.05.43 konnte sich eine Bandengruppe im Schutze der starken Dunkelheit und des hügligen Kuschel- und Waldgeländes ungesehen und geräuschlos der Bahnlinie nähern. Als gegen 2.00 Uhr der etwa 150 m davon in Stellung gelegene Lauerspähtrupp diese Bewegungen erkannte, eröffnete er mit dem M.G. und den Gewehren darauf das Feuer. Sofort aber erhielt der Spähtrupp von dieser Bandengruppe und aus den Gebüschen dicht ostwärts und westlich der Bahnstrecke starkes M.G.-, M.Pi.-, Gewehrfeuer und 2 Schuß aus einer Panzerbüchse. Im Schutze des Feuers ihrer im Osten und besten angesetzten Sicherungen gelang es einem Teil der Banditen - etwa 15-20 Mann, nachträglich an den Fußspuren festgestellt - über die Bahnstrecke in das dicht westlich davon gelegene Waldstück zu entkommen. Der übrige Teil flüchtete wieder nach Osten zurück. Der Spähtrupp konnte wahrend dieser Schießerei laute Schmerzensschreie wahrnehmen, die darauf schließen ließen, daß die Banditen Verwundete hatten, Als diese Schießerei begann, befand sich der Kampfzug gerade beim Pendeln auf der Strecke etwa 2 km südlich. Er setzte sich sofort nach dorthin in Marsch und eröffnete mit den M.G.`s und den beiden Vierlings-Flak auf den im Westen liegenden Waldrand (etwa 450 m) und auf das davorliegende, mit Kuscheln bewachsene Wiesengelände, aus dem Mündungsfeuerscheine zu erkennen waren, das Feuer. Mit einer Haubitze wurde der Wald weiter nach Westen zu abgestreut. Bei Tagesgrauen gegen 2.45 Uhr wurde das Kuschelgelände von einem Spähtrupp durchsucht. Es wurden aufgefunden: 1 Arzttasche, lose herumliegende Verbandsbinden, 2 Eierhandgranaten, 2 Schuß Leuchtmunition, 110 Schuß russ. M.G.-Munition, 1 deutsches Koppel mit russ. Patronentasche (50 Schuß deutsche SS-Munition), 1 Beutel mit 17 Schuß Panzerbüchsenmunition, 1 Brotbeutel, 1 Fallschirm, 1 russ., in einem Rucksack verpackte Schreibmaschine, 1 Mappe mit mehreren Partisanenbriefen und Propagandaschriften. Die Beute wurde bei der Standortkommandantur Witebsk abgeliefert. Außerdem wurden mehrere Schleifspuren festgestellt, die darauf schließen ließen, daß die Banditen ihre Verwundeten und Toten mitgeschleift haben. Einige Tage -pater wurde durch einen Überläufer dieser Bande bestätigt, daß sie durch den Beschuss des Lauerspähtrupps und vor allem durch die Waffen des Panzerzuges mehrere Verwundete und Tote hatten.
Am 20.05. wurde ein starker Spähtrupp im Vorfeld bis 5 km ostwärts der Bahnstrecke angesetzt, um den angeblich mit Banditen besetzten Raum um Chrapowischtschi aufzuklären. Der Spähtrupp meldete den Ort und das Gelände feindfrei.
Am 22.05. wurde der als Lauerposten eingeteilte Pz.Zg.Schtz. Zielke von einem Soldaten der 1./T.B. 4 (mot), der zu dem etwa 120 m nördlich davon gelegenen Spähtrupp dieser Einheit gehörte, erschossen, in der Annahme, es handele sich um einen Banditen. Auf Grund der Vernehmungen lag die Schuld an dem Gruppenführer dieser Einheit, der es verabsäumte, seine Männer nach ihrer Ablösung einzuweisen.  Durch die Standortkommandantur Witebsk wird dieser Vorfall weiterhin untersucht und der Schuldige zur Rechenschaft gezogen. Zielke wurde am 22.05.43 auf dem Heldenfriedhof in Witebsk beigesetzt.

Einsatz bei der Säuberung und Befriedung des .Raumes südlich Polozk
Die Banden in diesem Räume sind sehr aktiv. Sie stehen unter guter Führung und sind sehr gut ausgerüstet und bewaffnet (12,2 und 7»62 cm-Geschütze). Die Division Ic hat durch die GFP in Erfahrung gebracht, daß in letzter Zeit wiederholt feindliche Flugzeuge auf dem Flugplatz von Bezkoje gelandet sind, die Nachschub an Waffen, Munition und Soldaten gebracht haben sollen.
Die von der Division zur Säuberung angesetzten Kosaken-Bataillone wurden bei dem Versuch, tiefer in den Raum vorzustoßen, mehrmals heftig angegriffen und selbst bis zur Bahnlinie wieder zurückgeworfen.
Panzerzug 61 erhielt deshalb von der Div. den Auftrag, zusammen mit den Kos.-Batl. den aufgegebenen Raum wieder in Besitz zu nehmen, auf die banditenbesetzten Orte in diesem Räume mit seiner Artillerie Störungsfeuer abzugeben und die Bahnstrecke Farinowo - Sagaza durch Sicherungsfahrten zu überwachen.
Am 26.05.43 wurden die vom Kos.-Batl. 622 aufgegebenen Orte Lessiny, Wischnewo und Boldowka - etwa 6 km südostw. Farinowo - mit Unterstützung des Eisb.Pz.-Zuges wieder genommen. Die Artillerie des Zuges ging etwa 3 km nordostw. Farinowo in Feuerstellung. Um 2.45 Uhr nahm unter Führung von Oblt. Popp der Stoßtrupp in Stärke von 6/20 mit den beiden Panzern Verbindung mit dem Gefechtsstand des Kos.-Batl. 622 in Latyschki auf. Um 3.00 Uhr erfolgte der Angriff auf Wischnewo und Boldowka. Als die Panzer und der Stoßtrupp - an der Spitze und der rechten offenen Flanke der angesetzten Kompanie vorgehend - die ersten Häuser von Wischnewo erreichten, schlugen ihm aus dem etwa 200 - 300 m südlich über der Uschatsch gelegenem Waldrand und aus den Häuserruinen des Ortes Koslowka heftiges M.G.-, Gewehr- und M.Pi.-Feuer entgegen. Da die Banditen aus gut ausgebauten und getarnten Stellungen im Walde schossen, war ein genaues Erkennen der Ziele nicht möglich. Mit dem s.M.G. und den l.M.G.s wurde der Waldrand abgestreut. Der beim Batl. verbliebene V.B. mit Punktrupp belegte den Wald mit Artilleriefeuer. Als das Feuer der Banditen verstummte, ging der Stoßtrupp in Richtung Boldowka vor. Die beiden Panzer waren inzwischen bis Boldowka vorgestoßen und streuten die Waldränder südwestlich und ostwärts des Ortes, aus denen die Banditen herüberschossen, mit dem Feuer ihrer Waffen ab. Beim Überqueren einer Brücke fuhr ein Panzer auf eine Mine, die 3 Gleiskettenglieder und ein Laufrad beschädigte[n]. Im Schutze des Feuers des in Stellung gegangenen zweiten Panzers konnte die Besatzung durch Auswechseln der Kettenglieder den Panzer wieder fahrbereit machen. Da die Banditen nach Inbesitznahme des Ortes Boldowka immer noch aus dem ostwärts telegenen Wald mit M.G.s schossen, streute der Artillerie-Offz. mit Feuerleitung über das Panzerfunkgerät die Waldstücke mit Artilleriefeuer ab, worauf die Banditen das Schießen einstellten. Da sicher anzunehmen war, daß sich die Banditen in die Orte Wolotowka und Sakorki zurückgezogen hatten, beschoss er weiterhin diese Ortschaften wirksam mit gutbeobachtetem Feuer. Auf dem Wege von Wischnewo bis Boldowka wurden 35 Tretminen und eine Panzermine ausgebaut. Während das Kos.-Batl. den Ort besetzte (neuer Unterkunftsraum) und ihre M.G.-Stellungen aushoben, übernahm der Stoßtrupp mit den beiden Panzer den Feuerschutz. Um 7.00 Uhr kehrte er ohne eigene Verluste in die Ausgangsstellung zurück.
Panzerzug 61 erhielt von der 201. Sich.Div. den Auftrag, die banditenbesetzten Orte im Räume südlich Polozk unter Artilleriebeschuß zu nehmen.
Am 25.05.43 wurde mit Feuerstellung in Sagaze der Ort Bobynitschi in einem überraschend einsetzenden Feuerschlag (40 Granaten in 2 Minuten) beschossen. In diesem Ort, der 8 km südostwärts Sagaze liegt, soll sich der Stab der Brigade Zaput aufhalten. Vom Wasserturm des Bahnhofes aus konnte beobachtet werden, daß die Einschlage im Dorf lagen. Anschließend wurden die Orte Bolotniza - 4 km südlich Wetrino - und Gury - 10,5 km südlich Wetrino - mit guter Beobachtung vom Zuge aus wirksam unter Feuer genommen. Die beiden Orte sollen nach Meldung der GFP von den Banditen stark besetzt sein.
Das im Räume Badinowa - 3 km ostwärts Wetrino - untergebrachte Kos.-Batl. 622 hatte durch Aufklärung festgestellt, daß der auf einer beherrschenden Anhöhe gelegene Ort Meshigorje stark feindbesetzt ist und die Banditen ausgebaute Stellungen angelegt haben. Am 27.05.43 wurde deshalb im Auftrage der Division mit sehr guter Beobachtung vom Zuge aus dieser Ort nachhaltig beschossen. In Laufe der folgenden Tage wurden weiterhin banditenbesetzte Orte in diesem Räume unter Störungsfeuer genommen.
Auf der Strecke Farinowo - Sagaze wurden Tag über und jede Nacht Sicherungsfahrten durchgeführt, die jedoch alle ohne besondere Vorkommnisse verliefen.

Eisenbahn-Panzerzug 61, der [...] auf Zusammenarbeit mit dem Kosaken-Batl. 625 angewiesen war, setzt sich um 18.30 Uhr von der Basis aus in Marsch nach Gorjany, um dort die Feuerstellung für den Angriff zu beziehen.
Um 18.45 Uhr booten unter Führung des Kommandanten die beiden Panzer des Zuges, der Inf.-Stoßtrupp in Stärke von 3/7/22 und der V.B. mit Funktrupp an dem Wege, der die Bahnlinie von Polozk nach Belschiza überschneidet, aus. Diese Abteilung fahrt die Straße dicht südl. der Düna über Kosjanki-Folwark-Kulakowo-Kassimirowo-Glubokoje-Lutschna nach Obolonje und erreicht gegen 20.45 Uhr den Kosaken-Batl.-Stab 625. Der Kampfzug meldet durch Funk, um 21.00 Uhr das Beziehen der Feuerstellung in Gorjany.
Um 24.00 Uhr tritt das Kosaken-Batl. 625 ohne 2 Kpn. und die z.b.V.-Kp. den Marsch in die Bereitstellung zum Angriff von Obolonje aus über Glinki - Schestowa und Lapki an und erreicht zunächst die gerade Waldschneise, die 800 m südostw. von Lapki nach Südwesten führt. Die beiden Panzer befördern bei diesem Marsch die 2 I.G.-s Regts., die durch z. T. versandete Wege, teils durch das unwegsame Gelände überhaupt mit Pferden nicht gezogen werden können, in die Ausgangsstellung. Während die beiden Panzer mit Infanterie-Stoßtrupp unter Führung des Infanterie-Offiziers die gerade Waldschneise in südwestlicher Richtung abzweigen, um sich mit den zwei Kpn. des Lt. Eichler, die einen anderen Weg marschiert waren, zu treffen, marschieren die übrigen Teile des Batl. von dieser Waldschneise aus den Weg, der 600 m südostw. Lapki an den Westrand von Rshawiza nach Ptunkt 134,9 führt, weiter. Dort trennen sich die Teile des Btls. Während 2 Kpn. den Waldweg von 134,9 , der nach dem Nordrand von Turowlja führt, marschieren, setzt sich der Batl.-Führer mit einer Kp. nach den Waldstücken ostw. Turowlja in Marsch, um die befohlene Bereitstellung zum Angriff einzunehmen.
Der Kdt. mit V.B. hat eich den 2 Kpn. angeschlossen, die den Weg, von 134,9 nach dem Nordrand von Turowlja marschieren. Ein von diesen Kpn. vorgetriebener Spähtrupp meldet, daß der Nordrand von Turowlja durch die Banditen besetzt sei. Auf Grund dieser Meldung hält der Führer der beiden Kpn. die befohlene Bereitstellung nördlich von Turowija unmöglich. Der Kdt. der die Meldung nach seinen Beobachtungen nicht für zutreffend hielt, klärt in diesen Waldstücken selbst auf und stellt fest, daß die Waldstücke nördlich Turowlja feindfrei sind. Der V.B. mit Funktrupp wird jetzt an den Nordrand von Turowlja vorgezogen, und der Führer der Kp. von diesem Ergebnis in Kenntnis gesetzt. Um 5.30 Uhr ist die B.-Stelle am Nordrand von Turowlja auf einem Baum bezogen.
Die beiden Panzer mit dem Inf .-Stoßtrupp und die zwei Kpn. des Lt. Eichler, die sich an der geraden Waldschneise, wo der Weg von Obolonje nach Südosten führend, die Schneise überquert, getroffen hat, setzen sich gegen 3.00 Uhr auf dieser Waldschneise nach Südwesten in Marsch und stellen sich 600 m nordwestl. von Punkt 138,7 zum Angriff bereit.
Um 7.25 Uhr bis 7.30 Uhr wird Punkt 138,7 wie befohlen durch Planschießen der Artl. des Zuges unter Feuer genommen. Ab 7.30 Uhr werden durch den V.B. geleitetes Feuer der Ort Turowlja und die Bunker und Feldstellungen in diesem Ort beschossen. Während dieses Beschusses sind einzelne Bewegungen der Banditen im Dorf zu erkennen. Eine Abt. Banditen in Stärke von etwa 20 Mann flüchten in die Waldstücke ostw. von Turowlja.
Der für 8.00 Uhr befohlene allgemeine Angriff des Batl. setzt nicht ein. Die 2 Kpn., die in Nähe des V.B. sich befinden und sich am Nordrand des Dorfes bereitstellen sollen, sind trotz Mühens des Kp.-Führers der beiden Kpn. zum Angriff nicht zu bewegen. Später werden sie dann durch den Kdt. vorgetrieben. Sie bleiben aber hinter den Häusern, die am Nordrand des Dorfes gelegen sind, liegen und schießen nach rückwärts in die Waldstücke, in denen sich der Kdt. mit dem V.B. und dem Funktrupp befand, obwohl dort völlige Ruhe herrschte. Durch dieses Schießen war ein Stellungswechsel des V.B. zunächst unmöglich. Erst als der Kdt. die Kpn. erreichte und ihnen klar zu machen versuchte, daß der Waldrand feindfrei sei, unterließen [sie] das Schießen. Trotz Drängen des Kdt. den Angriff auf das Dorf Turowlja anzutreten, gingen sie nicht zum Angriff vor. Der Kdt. mit V.B. und Funktrupp setzte sich gegen 8.45 Uhr allein nach der Dorfmitte in Marsch. Später folgten dann die zwei Kpn. schießend, obwohl kein Feind zu sehen war und auch kein feindlicher Beschuß erfolgte, zur Dorfmitte hin.
Die Panzer, die sich mit den beiden Kpn. 600 m nordwestl. Punkt 138,7 zum Angriff bereit gestellt hatten, beschossen zunächst mit ihrer Kwk. 2 Bunker in Höhe 138,7. Auch diese beiden Kpn. sind nach Angaben des Inf.-Offz. zu dem ab 8.00 Uhr befohlenen Angriff nicht zu bewegen gewesen, sie schossen, ohne Gegner zu sehen, wild durcheinander, so daß der vom Kdt. befohlene Vorstoß der Panzer zunächst unmöglich war.
Der Batl.-Führer war unterdess aus den Waldstücken ostw. Turowlja mit einer Kp. zum Angriff auf das Dorf vorgestoßen.
Gegen 9.45 Uhr lagerten etwa 4 Kpn., die nach und nach gefolgt waren an der Straße in der Dorfmitte von Turowlja. Der Batl.-Führer befahl dann später den Kp.-Führern ein Durchkämmen der Waldstücke ostw. Turowlja.
Das Vorgehen der Kp. Kohlheim konnte nicht beobachtet werden, weil diese hinter dem Dorf im Flußtal vorgingen.
Gegen 11.30 Uhr bezog der V.B. auf einem Gebäude , das am Südausgang des Ortes Turowlja gelegen war, seine Stellung. Gleichzeitig wurde ein Panzer an den Südausgang von Turowlja vorgezogen. Der V.B.
belegte das Waldstück 400 m nordwestl. der Turowljanka, aus dem vermutlich das Geschütz der Banditen schoß mit Art.-Feuer. Als gegen 12.00 Uhr der Gefechtslärm an der Turowljanka in Gegend der Mühle hörbar wurde, befahl der Kdt. dem Panzer, sich nach dorthin in Marsen zu setzen. Der Regts.-Führer gab dem vorstoßenden Panzer 12-14 Btl.-Angehörige bei, die dem Panzer folgten. Der Panzer beschoß beobachtet mit seiner Kwk. und seinem MG die Feldstellungen der Banditen, die sich 150 m südlich der Mühle von Turowlja befanden. Da der Panzer infolge der steilen Ufer und dem anschließenden Sumpf nicht über die Turowljanka setzen konnte, stießen die dem Panzer beigegebenen 12 Mann über diesen Fluß vor und durchsuchten die beschossenen Feldstellungen. Gegen 13.15 Uhr kehrte der Panzer, nachdem das Feuer verstummt und die Banditen weiter südlich geflüchtet waren, in in seine Ausgangsstellung zurück.
Der Kdt. begab sich mit dem Panzer und dem V.B. in das Dorf Turowlja zurück. Dort befanden sich der Btl.-Führer mit etwa 3 Kpn. Der Batl.-Führer 625 erklärte dem Kdt. auf seine Frage, daß die Panzer nicht mehr benötigt würden.
Gegen 14.00 Uhr trat der Kdt. mit dem Inf.-Stoßtrupp, dem V.B. und den beiden Panzern den Rückmarsch an und erreichte gegen 15.00 Uhr den mittels Funk an die Ausbootstelle befohlenen Kampfzug. Nach Aufsetzen der Panzer fuhr der Zug in die Basis zurück.
Panzerzug 61 sichert vor allem durch Nachtfahrten und Aussetzen stärkerer Lauerspähtrupps am 1.7. die Strecke Polozk-Dünaburg bis Borkowitschi. Am 2.7. erhält Panzerzug 61 von der 201. Sicherungs-Division den Auftrag, die Strecke Polozk-Molodeczno zu sichern, da die Gleissprengungen wieder zugenommen haben, seitdem Panzerzug 61 diese Strecke verlassen hat. Die Sicherung der Strecke geschieht in gleicher Weise wie bisher. Am 3.7. erhält Panzerzug 61 von der 201. Sicherungs-Division den Auftrag, bei der Befriedung des Raumes südl. u. nördl. der Bahnlinie Polozk—Witebsk in Zusammenarbeit mit Sicherungs-Regiment 64 mitzuwirken. Zu diesem Zwecke nimmt Panzerzug 61 am 3.7. Basiswechsel nach Obol vor. Die am 4.7.43 vorgenommene Aufklärung ergibt, dass sich in dem Raum südlich der Bahnlinie bis zur Düna keine Banditen aufhalten, sondern nur Sprengtrupps bewegen, die sich nach Erledigung ihres Auftrags wieder über die Düna zurückziehen.
Am 5.7. wird der Raum nördl., nordw. und westl. der Bahnlinie befriedet. Während Sicherungskräfte des Sicherungs-Regiment 64 eine Auffanglinie entlang des Obols einnehmen, stoßen von Norden eine Kräftegruppe des Grenadier-Regiments 406, von nordw. das Ost-Bataillon 603 und von Osten der Stosstrupp des Zuges mit beiden Panzern in diesen Raum vor. Das Erreichen der Ausgangsstellung ist dadurch erschwert, dass sämtliche Brücken gesprengt sind, die erst durch Pioniere wiederhergestellt werden müssen. Am 6.7. 4.15 Uhr beginnt der Angriff. Während die Panzer auf der Strasse Rownoje-Ssedlowa nach Mischnewitschi vorstossen, durchkämmt der Inf.-Stosstrupp rechts und links der Strasse die Waldstücke auf das Endziel zu. In Wolotofki erhält eine Gruppe plötzlich MPi Feuer. Ein Panzer dreht auf Befehl des Kdt. sofort nach Süden und schirmt den Ort nach Osten ab, während eine Gruppe des Stosstrupps von Westen her diesen Ort angreift. Sechs Banditen werden in diesem Ort gefangengenommen und dem Regiment übergeben. Gegen 7.00 Uhr wird das Angriffsziel ohne weitere Feindberührung erreicht. Auch bei dem Zurückgehen des Stosstrupps auf demselben Wege sind keine Banditen mehr festzustellen.
Am 7.7. befriedet der Stosstrupp mit den beiden Panzern den Raum ostw. des Obol. Aus den Vernehmungen der dort verbliebenen Ortseinwohner geht hervor, dass die Angaben der Sicherungs-Einheiten sich nicht bestätigen. In dieser Gegend sind Banditen nicht festgestellt worden.
Am 8.7. wird gegen 1.50 Uhr Panzerzug 61 um Unterstützung gebeten, weil der Stützpunkt in Leonowo (8 km südw. Obol) von einer stärkeren Banditengruppe angegriffen wird. Unter Führung des Inf.-Offz. setzt sich ein Panzer mit einer MG-Gruppe nach dorthin in Marsch. Die Banditen flüchten beim Eintreffen des Panzers sofort in die weiter südw. gelegenen Waldstücke.
Die Befriedung des Raumes Obol-Schumelino-Starojessela bis zur Düna erfolgt am 9.7. Um 4.00 Uhr bootet der Kdt. mit den beiden Panzern und dem Inf.-Stosstrupp aus und erreicht um 5.00 Uhr die vom Sicherungs-Regiment 64 befohlene Ausgangsstellung. Um 5.00 Uhr beginnt der Angriff. Der Stosstrupp geht von Osten her in breiter Front entlang der Düna vor, während die Panzer an einer Strasse dicht nördl. der Düna vorstossen und mit ihrer Kwk. die am Südufer der Düna errichteten Bunker unter Feuer nehmen und vernichten. Dabei werden zwei Kähne, die die Banditen zum übersetzen über die Düna benutzt hatten, vernichtet, und den Banditen durch die MGs des Stosstrupps erhebliche Verluste zugefügt. Die Zahl der getöteten und verletzten Banditen konnte nicht festgestellt werden, da ein übersetzen über die Düna infolge des starken Geschütz-, Granatwerfer- und MG-Feuers der Banditen unmöglich und auch von der Division nicht beabsichtigt war.
Der 10., 11. und 12.7. ist ausgefüllt mit Sicherungsfahrten auf der Strecke Obol-Witebsk.
Am 13.7. kehrt Panzerzug 61 auf Befehl der Div. nach Farinowo zurück und sichert dort durch Tages- und vor allem Nachtfahrten die Strecke Polozk-Molodeczno bis Sagaze. Da sich nach den Aussagen von V-Leuten im Raum Chramenkowo ( 9 km südostw. Wetrino ) erneut versprengte Banditen sammeln, wird mit Teilen des Sicherungs-Bataillons 564 eine Befriedung dieses Raumes durchgeführt. In diesen Abschnitt stoßen am 14.7. die beiden Panzer und der Stosstrupp überraschend vor, während Teile des Sicherungs-Bataillons 564 nach Osten und Westen eine Absperrlinie eingenommen haben. Zu einer Feindberührung dabei kommt es nicht. Die Einwohner von Chramenkowo sagen übereinstimmend aus, dass sich dort eine Banditengruppe von acht Mann aufgehalten habe, die sich bei der Annäherung des Stosstrupps sofort in südl. Richtung über die Naga zurückgezogen haben.
Ein zuverlässiger Einwohner von Bukuschewo (6 km sddostw. Sagan) gibt an, dass sonnabends die Banditen in diesem Ort sich aufhalten, um mit ihren Bräuten zu tanzen. Der Kdt. befiehlt nach Einbruch der Dunkelheit diesen Ort mit dem Inf .-Stosstrupp zu umstellen. Unter Führung des Inf.-Offz. wird am 18.7. gegen 4.00 Uhr der Ort durchsucht. 18 Verdächtige männliche Russen im wehrfähigen Alter werden aus diesem Dorf herausgeholt und dem Sicherungs-Bataillons 564 übergeben.
Auch an den übrigen Tagen werden jede Nacht an der Strecke Lauerspähtrupps ausgestellt, während der Kampfzug auf der Strecke pendelt.
Am 19.7. gegen 19.15 Uhr erreicht Panzerzug 61 ein Funkspruch der Panzer-Armee 3, dass der Zug der Panzer-Armee 2 unterstellt wird und sich sofort nach Karatschew in Marsch zu setzen habe. Um 21.00 Uhr verlässt Panzerzug 61 den alten Standort und trifft am 21.7. um 12.00 Uhr in Karatschew ein. Dort wird der Kdt. sofort zur Brigade Treptow befohlen und über die Lage unterrichtet, Russische Streitkräfte haben am 18.7. die HKL nordw. von Orel durchbrochen und sich unbemerkt an die Bahnlinie Brjansk-Orel in der Gegend von Odrinskaja herangearbeitet. Panzerzug 61 kämpft mit Panzerzug 2 im Wechsel die Strecke frei, bis Alarmeinheiten des 'Standorts Karatschew die Strecke besetzen. Die feindliche Art., die sich vermutlich 5 km nordw. bei Krotoje befindet, hat sich genauestens auf die Bahnlinie eingeschossen und nimmt jeden vorbeifahrenden Zug unter Feuer. Als am 23.7. gegen 3.00 Uhr der Kampfzug die Strecke passiert, erhält er heftiges Art.-Feuer. Dabei zerschlagen zwei Art.-Treffer ( vermutlich Kal. 7,62 cm ) die Panzerschürze an der Wagenverbindung zwischen Wagen 3 und 4 und die Panzerplatte am Zusatztender in Gegend des vorderen Radsatzes. Die Einsatzfähigkeit des Zuges wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die Art. des Zuges schiesst sofort in direktem Schuss auf die vermuteten feindlichen Art. Stellungen, während die  schweren Granatwerfer des Zuges, die vorher ausgebootet und in einem Waldrand in Stellung gegangen waren, das zwei km nörd1. der Bahnlinie gelegene Kusselgelände abstreuen. Daraufhin verstummt sofort das feindliche Feuer. Bei diesem Beschuss wird der Pz.-Schtz. Jurkat durch Granatsplitter am Kopf leicht verwundet. Er verbleibt beim Zuge und wird von dem Truppenarzt behandelt. Gegen 10.00 Uhr befiehlt die Panzer-Armee 2, dass sich Panzerzug 61 sofort auf die Strecke Orel-Kursk begeben, und der Kdt. sich bei der Durchfahrt durch Orel zur näheren Unterweisung bei der Panzer-Armee melden soll. Da die Strecke bis Orel und Orel selbst unter feindlichem Beschuss liegt, entschließt sich der Kdt., den Wohnzug nach Schukowka ( 20 km nordw. Brjansk) zurückzuziehen. Der Kampfzug verläset mit drei Munitions- und zwei Kohlenwagen um 11.00 Uhr Odrinskaja und trifft gegen 14.00 Uhr in Orel ein. Während dieser Fahrt erhält der Zug vor allem in Gegend Kotynez starkes Art.-Feuer, das£ jedoch vor oder hinter dem Zug liegt. Der Kdt. erhält bei der Panzer-Armee 2 durch den Ersten Generalstabsoffizier den Befehl, zunächst bis Stanowoj Kolodes zu fahren, dort mit dem XXXV. Armeekorps Verbindung aufzunehmen und mit dem Kampfzug das schnelle Vordringen der russischen Streitkräfte zu verhindern.
Am 24.7. gegen 1.15 Uhr erreicht der Kampfzug ohne besondere Vorkommnisse den befohlenen Ort. Der Kdt. fährt gegen 4.00 Uhr mit der Panzerdraisine nach Chotetowo und nimmt dort zunächst Verbindung mit dem XXXV. Armeekorps auf. Gegen 7.00 Uhr wird der Kampfzug bis in Höhe Chotetowo vorgezogen. Von da aus stösst der Zug im feindlichen Art.-Feuer bis zwei km südl. Jeropkino vor und stellt sich dort gedeckt auf. Der Kommandeur des XXXV. Armeekorps  befiehlt, dass der Kampfzug zunächst nicht weiter vorfahren soll, weil aus Gegend Nowopetrowka ein Panzervorstoss der Russen zu erwarten sei, der vor allem von der Art. des Zuges abgewehrt werden soll. Durch den VB wird beobachtet, dass die feindlichen Kampfwagen drei km vor der HKL abdrehen. Der Kdr. des XXXV. Armeekorps setzt für 17.30 Uhr einen Gegenangriff auf Kuliki (drei km nordostw. Jeropkino) an, das der Russe um 12.30 Uhr im Sturm genommen hatte. Panzerzug 61 soll mit seiner Art. den Angriff auf diesen Ort unterstützen. Zur befohlenen Zeit eröffnet die Batterie des Zuges das Feuer auf diesen Ort, und mit Unterstützung einiger Panzer wird Kuliki um 18.10 Uhr im Gegenangriff genommen. Der Kdr. des XXXV. Armeekorps, Eichenlaubträger G-Generalleutnant Traut, spricht dem Kdt. für diese tatkräftige Unterstützung seine Anerkennung aus. Der Zug ist ständig der feindlichen Artillerie ausgesetzt und wechselt aus diesem Grunde des Öfteren seinen Standort.
Am 25.7. gegen 15.30 Uhr wird der Zug von 5 russischen Schlachtfliegern wirkungslos angegriffen. Beide Flakvierlinge eröffnen sofort das Feuer und schießen gleich beim ersten Anflug eine Maschine ab, die 150 m ostw. neben dem Zuge brennend abstürzt. Bei einer weiteren Maschine werden unmittelbar unter dem Rumpf Treffer beobachtet. Von der Besatzung selbst kann der Absturz des zweiten Flugzeuges nicht festgestellt werden , da der Kampfzug in einer Vertiefung stand, deren Hänge mit Bäumen bedeckt waren, die in der Nähe liegenden Infanteristen haben den Absturz 900 m weiter ostw. festgestellt. Die Art. des Zuges beschießt mehrfach wirksam erkannte Feindziele. Der Russe selbst stösst nicht weiter vor.
Als der Zug gegen 16.00 Uhr nach Stanowoj Kolodes zurückfahren will, erhält er wieder heftiges Art.-Feuer. Eine Granate beschädigt das Gleis. Der Zug muss deshalb sofort in die alte Ausgangsstellung zurückfahren, während die Pioniere des Zuges unter heftigstem Art.-Beschuss das Gleis ausbessern. 20 Minuten später kann der Kampfzug nach Ausbesserung der Schiene bis Stanowoj Kolodes zurückfahren. Gegen 17.00 Uhr wird der Zug erneut durch russische Schlachtflieger, die mit Bordwaffen schießen, angegriffen. Nach wenigen Feuerstößen durch beide Vieling-Flak drehen die vier angreifenden Schlachtflieger in südostw. Richtung ab. Die eigenen kräfte setzen sich nachts planmäßig vom Feinde ab und der Russe stösst nur zögernd bei Hellwerden an die eigenen Linien vor. Bei Stanowoj-Kolodes wird der feindliche Angriff zum Stehen gebracht. Die Versorgung der Lok mit Wasser wird immer schwieriger, da die Pumpanlagen in Orel durch feindlichen Art.-Beschuss zerstört bzw. durch eigene Sprengungen außer Betrieb gesetzt worden sind. Panzerzug 61 ist gezwungen, aus Brunnen und Gräben mittels Motorpumpe Wasser zu nehmen. Der Kdt. hält laufende Verbindung mit den vorderen Teilen indem er mittels Panzer-Draisine nach vorn fährt.
Am 28.7.43 um 7.20 Uhr geht durch Funk der Befehl ein, dass sich Panzerzug 61 nach Karatschew in Marsch setzen soll. Dort erfährt der Kdt. durch die Brigade Treptow, dass der Zug der Panzergrenadier-Division "Grossdeutschland", die von der Bahnlinie Orel-Karatschew aus in den Raum Kotynez-Odrinskaja nach Norden vorgeht, unterstellt ist. Der Zug hat die Aufgabe, die Bahnlinie Karatschew-Odrinskaja zu sichern, weil am linken Flügel dieser Division Feindkräfte durchgestoßen sind, die sich, nach der Bahnlinie zu nähern. Ein inzwischen links dieser Division eingesetztes Regiment hat jedoch die Kräfte zurückgedrängt.
Die Panzergrenadier-Division "Grossdeutschland" befiehlt deshalb am 29.7. Panzerzug 61, sofort auf dem Stichgleis Bryansk - Tereben vorzustoßen und der bedrohten Kampfgruppe von Boeselager, die in dem Raum Resseta-Sand entlang der Bahnstrecke liegt, zu helfen. Auf dem sehr schlecht beschaffenen Stichgleis erreicht um 21.00 Uhr der Kampfzug den Einsatzort. Der Kommandant nimmt sofort mit dieser Kampfgruppe Verbindung auf. Mit der Art. des Zuges leistet Panzerzug 61 dieser bedrohten Kampfgruppe am 30. und 31. 7. wirksam Hilfe.
Mit einem neu zugeführten Btl. des Grenadier-Regiments 428 wird am 30.7. der Angriff auf die Brücke der Rollbahn Resseta-Karatschew, etwa 2 1/2 km südostw. Resseta, befohlen. Während die Granatwerfer des Zuges in Gegend Resseta in Stellung gehen und die erkannten Feindziele unter Feuer nehmen, bezieht der Zug 6 km nordostw. von Resseta eine gedeckte Feuerstellung und unterstützt von dort aus mit seiner Art. den Angriff dieses Btl. Zwei russische Schlachtflugzeuge, die gegen 15.30 Uhr den Zug anzugreifen versuchen, werden durch den Beschuss der Flakvierlinge sofort zum Abdrehen gezwungen. Die Feindliche Art., die durch heftigen Beschuss den Kampfzug außer Gefecht zu setzen sucht, schießt 2-300 m weiter rückwärts. Der Zug konnte wegen seiner gut getarnten Stellung nicht ausgemacht werden. Ein feindlicher Art.Treffer schlug einen Meter neben die Granatwerferstellung ein. Dadurch wurde Gefr. Grutz durch Splitterverletzungen am rechten Auge und an der Wange, Gefr. Naujok am linken Oberschenkel und Rücken und der Gefr. Ebel durch Granatsplitter im linken Fuss leicht verwundet. Während der Gefr. Naujok beim Zuge verblieben ist und durch den Truppenarzt behandelt wird, mussten die Gefr. Grutz und Ebel mit dem Laz.-Zug in ein Lazarett gebracht werden.
Der eigene Angriff kam wegen der einbrechenden Dunkelheit und wegen des weit überlegenen Gegners nicht weiter vor. Auch am 31.7. wird Panzerzug 61 von vier russischen Schlachtfliegern angeflogen, die durch die sofort einsetzende Abwehr alsbald abdrehten. Um 19.50 Uhr erhält Panzerzug 61 durch Funk von der Panzer-Armee 2 den Befehl, sofort nach Belije Berega (20 km ostw. Brjansk, Strecke Brjansk-Karatschew) zu fahren, um in der Nacht vom 31.7. zum 1.8. die Strecke zu sichern, weil aus dem Raum Resseta 4-500 Rotarmisten durchgebrochen seien, die mach Aussagen von Überläufern die Absicht haben, dort die Geleise und Brücken zu sprengen und somit den Nachschub zu stören. Panzerzug 61 setzt sich sofort nach dorthin in Marsch. Zu einer Feindberührung kommt es nicht.

Der Eisenbahn-Panzerzug 61 hat sich bei den Kämpfen westl. Orel ebenso bewährt wie zuvor ostw. Orel (Strecke Orel-Kursk) und nordwestl. Orel (Strecke Brjansk-Tereben). Durch seine große Feuerkraft hat der Pz. den schwer kämpfenden Truppen im Bereich der Bahnlinie eine sehr große Hilfe gebracht.
Artilleristisch konnte Pz. 61 mit seinen zwei 10 cm Haubitzen und seinen zwei 7,62 cm Kanonen überall voll eingesetzt werden. Der Pz. hat gegenüber der Landartillerie den wesentlichen Vorteil, dass er grosse Munitionsmengen ohne Schwierigkeiten mit sich führen kann und somit längere Zeit im Einsatz verbleiben kann. In der Zeit vom 7.-16.7. verschoss er rund 2000 Granaten. In diesem Art. Feuer, das z.T. durch VB geleitet und vor allem nachts als Störungsfeuer abgegeben wurde, konnten feindliche Bereitstellungen und wichtige Verkehrswege nachhaltig gestört werden.
Durch die zwei 2 cm Flakvierlinge des Pz. 61 gelang es in der Zeit vom 7.-16.8. die sehr oft angreifenden Schlacht- und Bombenflieger nicht nur abzuwehren, sondern drei davon zum Absturz zu bringen. Die 7.200 verschossenen Spreng- und Panzergranaten beweisen, dass die beiden Vierlingsfla immer zum Einsatz kamen.
Bei der Aufgabe des Pz. 61, das Loslösen der eigenen Truppen vom Feinde und das Beziehen der neuen HKL zu sichern, gelang es ihm, am 11.8. eine aus Krassnaja-Beresa nach Südwesten angreifende russische Abteilung in Stärke von etwa 500 Mann in direktem Beschuss fast völlig zu vernichten. Der Feind hatte sich in dichten Massen bis auf 200 m an die Bahn herangearbeitet. Als sich die eigene Infanterie bis an den Südrand der Eisenbahnstrecke zurückgezogen hatte, fuhr Pz. 61, indem er mit den 4 Geschützen, 2 Vierlingsfla, 20 MG-s und zwei 3,7 cm Kwk das Feuer auf die feindliche Abteilung eröffnete, zwei Angriffe. Nach einen Munitionsaufwand von 91 in direktem Beschuss geschossenen Granaten, 1600 Sprenggranaten der Vierlingsfla, 112 Sprenggranaten der beiden Kwk und rund 10.000 Schuss MG-Munition wurde der angreifende Feind in 35 Min. nahezu aufgerieben. Bei dem heftigen feindlichen Abwehrfeuer erhielt Pz. 61 1 Paktreffer an der Lok, 1 an der unteren Seite des Wagens 4 und mehrere Panzerbüchsentreffer, die aber seine weitere Einsatzfähigkeit nicht beeinträchtigten. Es hat sich bei diesen Treffern gezeigt, dass eine Panzerung von 20 mm nicht ausreichend erscheint.
Bei den Einsätzen hatte Pz. 61 3 Schwer- und 4- Leichtverletzte.

Stärke:

Datum  
01.03.1943 91 (8)
01.04.1943 92 (8)
01.05.1943 90 (8) - 3 Hiwis
01.06.1943 86 (7) + 3 Hiwis
01.07.1943 90 (8) + 3 Hiwis
   

Unterstellung:

01.02. - 16.05.1943 201. Sicherungs-Division  
16.05. - 22.05.1943 Standortkommandantur Witebsk  
22.05.-19.07.1943 201. Sicherungs-Division  
20.07.-31.07.1943 2. Panzer-Armee  
     

Standorte:

01.02. - 02.02.1943 Kljastizy
03.02. - 07.02.1943 Dretun
08.02. - 15.02.1943 Polota
16.02. - 18.02.1943 Polozk
19.02. - 09.03.1943 Gorodok
10.03. - 22.03.1943 Polozk
23.03. - 28.03.1943 Farinowo
29.03. - 02.04.1943 Polota (Strecke Polozk-Newel)
003.04. - 13.05.1943 Borkowitschi (Strecke Polozk-Dünaburg)
14.05. - 15.05.1943 Polozk-Ost
16.05. - 23.05.1943 Loswida
24.05. - 29.05.1943 Polozk-Ost
ab 30.05.1943 Farinowo
01.07.1943 Borkowitschi
02.07.1943 Farwinowo

03.07.-09.07.1943

Obol

10.07.-12.07.1943

Sirotino (Strecke Polozk-Witebsk)

13.07.-19.07.1943

Farwinowo

20.07.-21.07.1943

auf Fahrt nach Ordinskaja (12 km ostw. Karatschew)

21.07.-31.07.1943

in täglichem Wechsel auf der Strecke Orel-Kursk
   

Ersatz:

     

Quelle:

  • ZAMO 500-12451 Akte 457

Buchhinweise: