Kontakt - Forum - Impressum - Datenschutz
Anfragen bitte nicht ins Gästebuch. Bitte Forum oder Kontakt nutzen!!!



 

Die deutsche Nachrichtentruppe
 

am 22. Juni 1941 begann das unternehmen "Barbarossa", der Angriff gegen die Sowjetunion mit über drei Millionen Soldaten, die in 3 Heeresgruppen Nord, Mitte und Süd aufgeteilt waren, sie wurden von Hitlers Hauptquartieren und den Befehlszentralen des Oberkommandos der Wehrmacht oft über Tausende von Kilometern geführt und eingesetzt, dafür waren die Luft- und die Heeresnachrichtengruppe zuständig

ihre Aufgaben: Mit Tast- oder Sprechfunk, mit Fernschreibern oder Telefon (damals Drahtverbindung genannt) von den jeweiligen Befehlsstellen Verbindungen zu den Fronttruppen herzustellen

die deutschen militärischen Planer wussten, daß es in der damaligen Sowjetunion nur zwei Telefonverbindungen gab, die für die Führung der deutschen Angriffstruppen benutzt werden konnten, deshalb mussten die deutschen Nachrichtensoldaten etwas Neues schaffen, es wurden 3 Hauptverbindungen gebaut, die man "Achsen" nannte, das erfolgte jeweils in den Frontabschnitten der Heeresgruppe Nord, Mitte und Süd, an diese Hauptverbindungen wurden aus allen Richtungen weitere Drahtverbindungen angeschlossen, alle waren mit Vermittlungen und Verstärkern ausgerüstet

der Bau dieses Grundnetzes richtete sich nach der Geschwindigkeit des Infanterie-Vormarsches, hinzu kamen noch die Nachrichtenverbindungen mit Funk

bei den Planungen des Feldzuges musste auch das Problem der Beschaffung von Telefonmasten (damals Stangen genannt) gelöst werden, man beschloss, sie in waldreichen Gegenden an Ort und Stelle zu schlagen, wofür in den russischen Wäldern sogenannte Stangenplätze angelegt wurden

Mitte November 1941 hieß es im Leistungsbericht der Luftnachrichtentruppe:

"Über 3000 Kilometer Kabel wurden bei schwierigen Wegen und unter ständiger Bedrohung durch feindliche Angriffe verlegt und in Betrieb gehalten. 40.000 Funksprüche und 30.000 Fernschreiben wurden befördert."

in einem Bericht der Heeresnachrichtentruppe heißt es:

"Die Nachrichtenregimenter und -abteilungen schufen allein im ersten Vierteljahr ihres Einsatzes an der Ostfront ein Fernsprechnetz von etwa 600.000 km Länge, die Führungsvermittlung einer Korps-Nachrichtenabteilung vermittelte in 3 Monaten 100.000 Gespräche, die Zahl der während der gleichen zeit über das gesamte Leitungsnetz des Ostens gegangenen Fernschreiben beläuft sich auf 1,25 Millionen, im Heeresfunkverkehr der beweglichen Funktrupps gab es im ersten Vierteljahr etwa 1,8 Millionen Funksprüche, im Durchschnitt sind täglich 18.000 Funksprüche durch den Äther gegangen."

der beginnende kalte Winter 1941/42 stellte an die Nachrichtentruppe große Anforderungen, der Chronist dazu:

"Hohe Schneeverwehungen, eisige Schneestürme und Temperaturen bis zu minus 40 Grad verursachten Störungen an den Felddauerlinien und riefen die Funker auf den Plan.
Feldfernkabeltrupps verlegten das wertvolle Kabelmaterial auf Holzgerüste, um es vor Verwehungen zu schützen. Der Neubau von Feldfernkabeln erfolgte von Panjeschlitten aus. Mit den Gerätelasten stapften die Trupps durch den tiefen Schnee, denn an Kabelnachschub im Kraftfahrzeug war nicht zu denken. Störungssucher wurden mit Skiern ausgerüstet. Sie glitten zu den Störungsstellen. Mit dem ausgebauten Funkgerät beladen, wechseln die Funktrupps ihre Aufbauplätze; denn die Funkwagen sind vorläufig außer Dienst gestellt.
"

nach dem Untergang der deutschen 6. Armee in Stalingrad Anfang Februar 1943 wankte die gesamte deutsche Front im Osten, jetzt kam die Stunde der Partisanen: Sie zerschnitten die deutschen Drahtleitungen oder sprengten sie in die Luft, im November 1943 wurden auf deutscher Seite 2000 abgesägte oder gesprengte Telegrafenmasten gezählt, die Nachrichtensoldaten des Heeres versuchten sich mit einem Trick dagegen zu wehren, sie luden Telegrafenmasten mit kleinen Sprengstoffladungen, die mit Zugzündern versehen waren, dadurch sprengten sich die russischen Partisanen beim Absägen häufig selbst in die Luft, andere durch Partisanen-Einwirkung gestörte strecken wurden mit Hilfe von Richtfunkverbindungen (RV) überbrückt

in dem dann einsetzenden allgemeinen Rückzug der deutschen Truppen kamen auch die Soldaten der Nachrichtentruppe immer wieder zum Einsatz