Feldwebel der Reserve
Georg Klisa
Georg
Ignatius Klisa wurde am 01. Februar 1914 im oberschlesischen Gogolin (Kreis
Groß-Strehlitz) geboren. Nach der bestandenen Reifeprüfung leistete er im
Jahre 1934/35 den (obligatorischen) „Freiwilligen Arbeitsdienst“. Dem
schloss sich der allgemeine Wehrdienst im Infanterie-Regiment 28 in Neustadt
(Oberschlesien) an, den er vom 29. Oktober 1935 bis zum 29. September 1937
leistete. Er beendete seinen Wehrdienst als Feldwebel d.R. und
Reserve-Offiziersanwärter.
Seinem Wehrdienst schloss sich eine Laufbahn bei der Deutschen Reichsbahn an.
Genau einen Tag nach seiner erfolgreich bestandenen Prüfung als
Reichsbahn-Oberinspektor wurde er am 06. Juni 1940 aufgrund des inzwischen
ausgebrochenen Krieges erneut einberufen. Nach kurzer Verwendung in der 1.
Schützen-Ersatzkompanie 28 in Troppau, wurde er schließlich am 23.06.1940 in
die 10./Inf.Rgt.
122 versetzt, welches zu diesem Zeitpunkt nach dem erfolgreichen
Frankreichfeldzug bereits den Rückmarsch ins Heimatgebiet einleitete. Dort kam
es auch im Februar 1941 zu einer Auseinandersetzung mit einem vorgesetzten
Offizier, über deren Inhalt nichts mehr bekannt ist. Fest steht jedoch, dass
Georg Klisa zur Disziplinierung als Offiziers-Anwärter gestrichen wurde.
Im Feldzug gegen Griechenland, der am 06. April 1941 begann, war Georg Klisa
an den Kämpfen um die „Metaxas-Linie“ beteiligt. Dieser
Verteidigungswall entlang der griechisch-bulgarischen Grenze war schwer
befestigt und griechische Verbände leisteten dort drei Tage lang hartnäckigen
und zähen Widerstand. Nach Abschluss der Kämpfe erfolgte die Verlegung der
10./Inf.Rgt. 122 nach Rumänien.
Bei Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion am 22. Juni 1941 war die Einheit
in Grenzkämpfe am Pruth verwickelt, konnte jedoch alsbald vorstoßen. Es
folgten schwere Verfolgungskämpfe mit der Roten Armee. Am 07. August 1941
erkrankte Georg Klisa sehr schwer an Ruhr und wurde in diversen
Kriegslazaretten behandelt. Da keine Besserung eintrat, wurde er am 24.
September 1941 schließlich in das Reservelazarett Reutlingen verlegt.
Entlassen wurde Georg Klisa am 07. November 1941 in die Genesendenkompanie des
Infanterie-Ersatz-Bataillons 477 in Meseritz. Am 05. Dezember 1941 erfolgte
eine „unabkömmlich-Stellung“, um wieder als Beamter der Deutschen
Reichsbahn arbeiten zu können. Am 04. August 1943 wurde er nachträglich mit
der rumänischen Erinnerungsmedaille „Kreuzzug gegen den Kommunismus“
ausgezeichnet.
Georg Klisa heiratete noch während des Krieges und
wurde Vater von drei Söhnen. Seine
Tätigkeit als Eisenbahnbeamter setze er nach dem Krieg bei der Deutschen
Bundesbahn fort. Er verstarb am 03. Mai 1973.