Walter Otto wurde am 6.
August 1899 geboren.
Im November 1938 übernahm er als Hauptmann die gerade im Tiborlager in
Aufstellung befindliche 1. Kompanie des Grenz-Pionier-Bataillons 71 unter
Major Scholz. Als Kompaniechef führt er nach der Mobilmachung am 26. August
1939 die 1./PiBtl. 71 im Polenfeldzug, wo er mit seiner Kompanie u.a. am
04.09.1939 den Auftrag erhielt 2km nördlich der Stadt Jägerhof eine Brücke
zu bauen.
Im Polen-Feldzug konnte er am 10. September 1939 die Aufgabe eines Brückkopfes durch die
1./IR 122 und die 1./MG-Btl. 8 verhindern. Nachdem er mit einem Zuge seiner
Kompanie angefangen hatte, die von Polen gesprengte Brücke über die Zglowiaczka bei Nowy Mlyn in Stand zu setzten, bemerkt er, wie die beiden
bereits übergegangenen Kompanien den Rückzug antreten. Sofort unterstellt er
sich – zusätzlich zu seinen Pionieren – einige Artilleristen und die
zurückkommenden 122er und besetzt wieder den eben aufgegebenen Brückenkopf.
Die Polen greifen den Brückenkopf an, der jedoch von dem gemischten Verband
gehalten wird. Am Abend klärt sich das Missverständnis auf. Der verwundete
Kompaniechef der 1./MG-Btl. 8 hatte Befehl bekommen, mit seiner Kompanie bei
Dämmerung aus dem Brückenkopf abzufließen und zu anderer Verwendung
eingesetzt zu werden. Dieser Befehl war jedoch zu früh gegeben worden und
die hieraus entstehende Krise konnte durch die Initiative Hauptmann Ottos
abgewendet werden.
Am 1. März 1940 wechselt er als Major in das Heereswaffenamt zur Abteilung
WaPrüf. 5, welche eine Amtsgruppe für Entwicklung und Prüfung darstellte.
Hier wird er am 1. April 1942 zum Oberstleutnant befördert. Laut der
Stellenbesetzung der Abteilung Wa Prüf (BuM) 1 vom 10.09.1944 befand sich
Walter dort als Gruppenleiter.
Nach Vorschlag vom 7.
März 1945 wird er Ende März 1945 zum Oberst befördert.
Walter Otto stirbt am 4. November 1982.