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Sturmgeschütz-Abteilung 201

Aufstellung:
19.03.1941 - Aufstellung als Sturmgeschütz-Abteilung 201in Jüterbog mit drei Batterien
00.00.1943 - Abteilung wird am Don vernichtet
31.05.1943 - Wiederaufstellung der Abteilung
14.02.1944 - Umbenennung in Sturmgeschütz-Brigade 201

Gliederung:
Stab
Stabsbatterie
1. - 3. Batterie

Stellenbesetzung:

Kommandeur  
  Major Heinz Huffmann 10.03.1941 - 25.12.1942
 
  Stab  
  Adjutant    
 
  Stabsbatterie  
  Chef    
 
  1. Batterie  
  Chef Oberleutnant Hans Schmidt ??.??.19?? - 23.06.1941
  Leutnant Frank Cornelius (m.d.F.b.) 23.06.1941 - 24.06.1941
Oberleutnant Zwicke (m.d.F.b.) 24.06.1941 - ??.??.194?
Zugführer Leutnant Gerhard Kaden m. Meldg. v. 24.06.1941
Techn. Offizier    
 
  2. Batterie  
  Chef    
Zugführer    
Techn. Offizier    
 
  3. Batterie  
  Chef Oberleutnant d.R. Anton Grünert 00.03.1943 - 00.00.0000
Zugführer Leutnant Weissmann m. Meldg. v. 22.06.1941
  Leutnant Langenbeck m. Meldg. v. 22.06.1941
Leutnant d.R. Anton Grünert 00.08.1942 - 00.00.0000
Techn. Offizier    
         

Angehörige:

A B
Arnold, Friedrich - Leutnant d.R. 2./StugAbt 201 Baudrexl, ??? - Wachtmeister 1./StugAbt 201
Braig, ???
- Unteroffizier 1./StugAbt 201
C D
   
E F
Engelbrecht, Moritz Georg - Gefreiter Stabsbttr./StugAbt 201 Fauth, Jakob - Oberleutnant d.R. ??./StugAbt 201
G H
Grimm, ??? - Kanonier 2./StugAbt 201 Hartwich, ??? - Leutnant 1./StugAbt 201
Hartwich, Walter
- Kanonier 2./StugAbt 201
Höltemeier, ???
- San.-Unteroffizier 2./StugAbt 201
Hoffmann, Otto
- Oberleutnant 3./StugAbt 201
I J
  Jäschke, ??? - Wachtmeister 1./StugAbt 201
Jansen, ???
- Gefreiter 2./StugAbt 201
Jund, Franz Xaver - Kanonier 2./StugAbt 201
K L
Kaden, Gerhard - Oberleutnant ??./StugAbt 201
Klitzing von, Leberecht - Wachtmeister 2./StugAbt 201
Lechner, Alois - Oberkanonier 2./StugAbt 201
Leipold, ??? - Kanonier 2./StugAbt 201
M N
Mauerbauer, Max - Kanonier 2./StugAbt 201
Möbius, ???
- Gefreiter 2./StugAbt 201
 
O P
   
Q R
 

Radtke, ??? - Oberwachtmeister 2./StugAbt 201
Runde, Hermann - Kanonier 1./StugAbt 201
Rüsch, Fritz - Gefreiter 1./StugAbt 201

S T

Schmidt, ??? - Unteroffizier 2./StugAbt 201
Schreck, ???
- Unteroffizier 2./StugAbt 201
Seybold, ???
- Unteroffizier 1./StugAbt 201
Stäudtner, ???
- Wachtmeister 2./StugAbt 201
Steiner, Wilhelm
- Oberleutnant 2./StugAbt 201

 
U V
   
W XYZ

Weihser, Paul - Wachtmeister 3./StugAbt 201

 

Kriegseinsätze:

1941

Auf Anforderung des Rgt.-Kdr. Infanterie-Regiment 135, das Regiment beim Einsatz der eingeschlossenen Teile der 45. Infanterie-Division zu unterstützen, wurde die 3. Batterie auf Befehl des Abt.-Kdr. eingesetzt. Nach Rücksprache mit dem Rgt.-Kdr. befahl der Abt.-Kdr. den Einsatz von 2 Sturmgeschützzügen mit dem Auftrag, die vor dem Hauptwerk befindlichen Häuserblocks zu bekämpfen. Der Einsatz der Züge hatte zum Erfolg, dass das feindliche Schützen- und M.G.-Feuer zeitweilig eingestellt wurde. Der linke Zug (Lt. Weißmann) brachte 60 Gefangene ein.
Nach neuerlicher Rücksprache mit dem Rgt.-Kdr. wurde die gesamte 3. Batterie geschützweise planmäßig zum Beschuss von Schornsteinen, Dachluken, Fenstern, Schießscharten und Kellerfenstern auf das Hauptvorwerk eingesetzt. Der planvolle Einsatz der 7 Geschütze hatte zum Erfolg dass das feindliche Feuer zum Schweigen gebracht wurde und der Feind sich offenbar zurückzog. Hier zeigte sich der taktische Fehler, dass die Infanterie diese große Chance nicht sofort durch einen Sturmangriff ausnutze.
Nachdem das Feindfeuer wieder verstärkt aufgetreten war, fand eine nochmalige Aussprache zwischen dem Rgt.-Kdr., Abt.-Kdr. und dem Battr.-Chef statt. Es wurde folgender Einsatz befohlen: Geschlossener Einssatz der 3. Batterie unter Führung des Batterie-Chefs auf das Hauptwerk durch Hineinfahren auf den Innenhof mit Unterstützung der 5. Kompanie, die den weiteren Auftrag hatte, das Hauptwerk nach Bekämpfung durch die Sturmgeschütz-Batterie zu stürmen. Durch das heftige, von allen Seiten kommende feindliche Feuer konnte die Infanterie der Batterie nicht folgen. Die Batterie führte jedoch ihren Auftrag aus. Leider konnte der große Erfolg, die Bekämpfung des Hauptwerks vom Innenhof aus wegen dem Fehlen der Infanterie nicht zu unserem Gunsten ausgenutzt werden. Dadurch blieb der endgültige Erfolg versagt.
Die 3. Batterie erledigt in dem Hauptwerk 7 Panzer, 1 Pak und 3 MG. Außerdem stand durch einwandfreie Beobachtung fest, daß der Feind erhebliche Menschenverluste gehabt haben muss.
Im Verlauf der 3. Phase traten folgende Verluste ein:
1 Unteroffizier gefallen, 1 Offizier schwer verwundet, 1 Offizier und 4 Unteroffiziere und Mannschaften leicht verwundet.
Zum Bergen von Verwundeten fuhr der Adjutant mit dem Geschütz 304 nochmals in den Vorhof, wobei sich das Geschütz festfuhr. Das Geschütz konnte trotz mehrmaliger Versuche nicht geborgen werden. Da Die Zitadelle vom IR 135 geräumt wurde, musste das Geschütz mit Richt-Unteroffizier, Ladekanonier und Fahrer stehen bleiben. Erst am Dienstag Nachmittag nach vorheriger Artillerie-Vorbereitung gelang es der Bedienung, sich selbst zu befreien. Das Geschütz wurde am Donnerstag leicht beschädigt wieder fahrbereit gemacht.
Am 23. Juni 1941, 5.00 Uhr erhielt die 1. Batterie von Herrn Oberstleutnant von Stolzmann, dessen Vorausabteilung sie zugeteilt war,  den Auftrag, den bei Kobryn abgestoppten Vormarsch der Panzergruppe Guderian wieder in Fluß au bringen. Die Batterie hat mit 7 Geschützen in Zusammenarbeit mit Kradschützen, Panzern (Guderian) und Heeresflak (v. Stolzmann) in zweistündigem Gefecht den Widerstand des Feindes am Westausgang Kobryn gebrochen. Hierbei wurden von der Batterie 15 Panzer und mehrere Pak vernichtet.
Auf Befehl des Herrn Generaloberst Guderian schloß sich die Batterie der Vorausabteilung (Schneider) beim Durchmarsch durch die Stadt Kobryn an. Nach Verlassen der Stadt blieben 5 Geschütze zurück, um sich der Abt» con Stolzmann wieder einzugliedern. 2 Geschütze (Leutnant Baldauf, Leutnant Cornelius) die sich in der Panzerspitze Schneider befanden, marschierten mit dieser weiter vor und vernichteten hierbei eine schwere mot. Artillerie-Abteilung, 4 Panzer und 1 Pak.
Da die Spitze Guderian von der Abt. Sehneider abging, entschloss sich Herr Hauptmann Schneider, mit 2 Panzern und diesen beiden Sturmgeschützen einen Igel au bilden. Dieser Igel wurde um 10.00 Uhr gebildet und bis zum Eintreffen der Panzerspitze Guderian um 14.00 Uhr gehalten. Da das Geschütz Leutnant Cornelius stark angeschossen war, blieben beide Sturmgeschütze nunmehr stehen.
Gegen 18.00 Uhr schloß sich der Best der Kampfstaffel innerhalb der Marschkolonne Guderian auf die beiden vorderen Geschütze auf.
In der Zeit zwischen 10.00 und 14.00 Uhr wurden der Chef der 1. Batterie Herr Oberleutnant Hans Schmidt, Herr Leutnant Gerhard Kaden verwundet. Der Kanonier Runde fiel. Leutnant Cornelius übernahm die Führung der Batterie und sammelte die Kampfstaffel. Die Trosse kamen nicht nach, da inzwischen ein feindlicher Panzerangriff aus der Flanke das Vordringen der Teile verhinderte. An dieser Abwehr beteiligte sich Batterie mit 6 Geschützen. Hierbei wurden 2 Panzer und eine Anzahl panzerbrechender Waffen vernichtet und die Masse der fdl. Panzer zum Abdrehen von der Rollbahn nach Norden gezwungen. Danach schloß der Troß auf.
Die 1. Batterie marschierte dann weiter auf der Rollbahn I, um den Anschluss an die Vorausabteilung von Stolzmann zu gewinnen. In den folgenden Tagen wurde die Batterie nur nachgezogen und marschierte. Am 24. Juni 1941, nachmittags gegen 16.00 Uhr übernahm Oberleutnant Zwicke die Führung der Batterie. Die Batterie marschierte auf der Rollbahn I über Bereza-Kartuska nach Milowidy und bog dort von der Vormarschstraße nach Norden ab in Richtung auf Lesna. Bei Strzalowo erreichte sie den Anschluss an das Radfahr-Batl. der Vorausabteilung von Stolzmann und wurde zunächst mit 4 Geschützen zur örtlichen Sicherung eingesetzt.
Geschütz 107 war kurz nach dem Gefecht bei Kobryn ausgefallen (Paktreffer), die Geschütze 103 (Wachtmeister Jäschke) und 104 (Unteroffizier Braig) sind mit Motorenschaden ebenfalls liegen geblieben.
Am 25. Juni 1941 gegen 18.00 Uhr erhielt das Radfahr-Batl. mit unterstellter Sturmgeschütz-Batterie folgenden Auftrag: Angriff mit einer Kompanie unterstützt durch schwere Waffen, schw. Artl.Abt., Sturmgeschütz-Batterie auf Huta (7km nördl. Strzalowo), nach Einnahme von Huta Abdrehen nach Westen und Angriff auf Lesna. Nach Einnahme von Lesna Durchstoß bis zur Panzerrollbahn II auf Straßenkreuz Berezowka. Während des Vormarsches auf Huta fiel das Geschütz 105 (Wachtmeister Baudrexl)  mit Gleiskettenschaden und das Geschütz 106 (Leutnant Baldauf) mit Drehstabfederbruch aus. Bei Einnahme der Bereitstellung zum Angriff auf Huts wurde der Ort durch Aufklärung als feindfrei gemeldet, ebenso Lesna. Daraufhin Vormarsch des verst. Radfahr-Batl. auf Lesna und Inbesitznahme des Ortes.
In Wäldern nördl. Lesna, die sich halbkreisförmig um den Ort herumziehen, zeigte sich schwacher Feindwiderstand, der sieh jedoch im Laufe des Gefechts verstärke. 2 Schützenzüge von Panzergruppe Guderian waren entlang der Straße Lesna-Berezowka vorgegangen, ebenfalls in der Absieht, das Straßenkreuz bei Berezowka und damit die Rollbahn II zu erreichen. Diese blieben jedoch im fdl. Abwehrfeuer liegen. Auf ihre Bitte hin wurden die beiden noch kampffähigen Sturmgeschütze der Batterie (101-Chef) und 102 (Lt. Hartwich) vom Kdr. des Radfahr-Batl. zur Unterstützung der beiden Schützenzüge auf der Straße eingesetzt, während die l. Kp. des Radfahr-Batl. westl. der Straße gegen den Waldrand angriff. Die beiden Geschütze gingenauf der Straße vor in den Wald hinein und bekämpften fdl. Panzer, Fahrzeugansammlungen und schwere Infanterie-Waffen. Aus bisher ungeklärten Gründen blieben die beiden Schützenzüge, anstatt bei dem anfangs schwachen Feindwiderstand vorzugehen, im Straßengraben in Deckung liegen und ließen die Sturmgeschütze allein vorfahren. Daraufhin drehten die Sturmgeschütze ab, um gedeckt durch das Kusselgelände Anschluss an die angreifende Radfahr-Kp. zu gewinnen,, um dieser weiterzuhelfen.
Die Radfahr-Kp. war jedoch in ihrem Angriff weit vor dem Waldrand liegen geblieben, sodaß die Sturmgeschütze zunächst auf sieh allein angewiesen, im Kusselgelände kämpfen mussten, bis durch den BatL-Kdr. der Befehl kam, Feindwiderstand zu stark, Kp. zieht sieh auf Lesna zurück und sichert den Ort, Sturmgeschütze zurück.
Die Sturmgeschütze sicherten das Sich-Lösen der Kp., indem sie auf der Straße langsam zurückfahrend den nachdringenden Feind beiderseits der Straße in Schach hielt.
Erschwerend im Kampf der Sturmgeschütze wirkte der Umstand, daß die optischen Geräte durch die untergehende Sonne, sowie den danach aufsteigenden Bodennebel so geblendet wurden, daß die Feindziele nur noch vermutet, aber nicht mehr erkannt werden konnten. Kompanie sicherte während der Macht zum 26.6.41 Lesna. Sturmgeschütze wurden zurückgezogen.
Aufklärung ergab während der Nacht und im Laufe des Vormittags des 26.6.41, daß die oben erwähnten Waldstücke von starken russischen Kräften besetzt waren. Das Radfahr-Batl. blieb am 26.6.41 in seiner Stellung vor Lesna liegen. Zum Durchstoß auf Straßenkreuz Berezowka wurde eine Abt. Panzer-Regt. 35 eingesetzt. Die Batterie benötigte den 26.6.41 zur Instandsetzung ihrer Fahrzeuge.
28.06.: Nachmittags Abmarsch nach Mizewicze über Busiaz, Trybuski Mochnacze. In Mizewicze wurde durch einen Schuss aus einem Kornfeld (versprengte Russen) der Gefreite Möbius als erster der 2. Batterie verwundet.
29.-30.06.: Abmarsch der 2./ gegen 09.00 Uhr über Pasinicze, Juchnowicze, Mystow nach Jeziornica,. Dort sofortiger Einsatz der Züge: 3. Zug bei III./IR 107 recht, 1. und 2. Zug bei der II./IR 107 links. Die Bataillone griffen zunächst in westlicher Richtung an und bezogen dann eine Verteidigungsstellung zur Abwehr russischer Angriffe (Durchbruchsversuche). Das II./IR 107 in Gegend etwa 1 km westlich Klepacze, das III./IR 107 in der Gegend Nowosiolki an der Zelwianka. Die Unterstützung durch die Sturmgeschütze erhielt sowohl beim Angriff, als auch bei der Verteidigung die höchste Anerkennung durch die Führer der unterstützen Einheiten. Zeitweise genügte das Erscheinen eines einzigen Sturmgeschützes, um russische Angriffe zum Stocken zu bringen. Wirkungsvolles Feuern mit Verzögerung veranlasse die russischen Massen zu [be]schleunigter Flucht. Das 2. Geschütz des 2. Zuges musste nachmittags wegen Ketten- und Leitradschadens zurückgezogen werden. Abends liessen die russischen Angriffe zeitweise etwas nach. In dieser Zeit kam der Befehl, die Geschütze bei Anbruch der Dunkelheit zurückzuziehen. Das 1. Geschütz des 2. Zuges ging darauf sofort zurück, da es wegen Schadens an der Abfeuerungseinrichtung im Augenblick nicht mehr einsatzfähig war. Auf dem Rückmarsch blieb es in Gegend 1 km südwestlich Jeziornica im Sumpf stecken. Verschiedene Versuche mit Muni-Zugkraftwagen und einem Zugkraftwagen der Flak, das Geschütz wieder flott zu machen, scheiterten. Der 1. Zug (Chef-Geschütz und 1 Geschütz des 1. Zuges) wurde, als er in der Dämmerung zurückmarschierte, angehalten und zum III./IR 107 zurückgeschickt, da inzwischen der Russe mit starken Kräften, unterstützt von 16 Panzerwagen, angegriffen hatte. Er wurde als Panzersicherung beim Bataillons-Gefechtsstand eingesetzt. Während der Nacht griff der Russe erneut mit ungeheurer Wucht an, sodass es dem Bataillon nicht möglich war, den Gegner aufzuhalten. Bei den sich nun abspielenden, erbitterten Nahkämpfen hatte das Bataillon sehr starke Verluste, sodass es dem Russen gelang durchzubrechen und den Bataillons-Gefechtsstand einzuschließen. Der 1. Zug feuerte mit Panzer- und Sprenggranaten in den angreifenden Feind bis sämtliche Munition verschossen war.
Das Schiessen bei Macht wurde ermöglichst durch dauerndes Ableuchten des Geländes durch Leuchtmunition und Panzergranaten (Leuchtspur). Trotzdem die Munition verschossen war, bat der Batl.-Kdr. um weiteres Verbleiben des Zuges beim Bataillon wegen der moralischen Wirkung auf die eigene Truppe. Der Zug unterstützte den folgenden Nahkampf mit Maschinenpistole und Handgranaten. Bei diesen Kämpfen schoss Wachtmeister v. Klitzing stehend vom Panzer und verschwand plötzlich und konnte nicht mehr gefunden werden. Bei Nachforschungen nach ihm wurden von seiner Geschützbesatzung Gefreiter Jansen und Kanonier Grimm verwundet.
Nachdem von dem Batl nur sehr geringe Reste übrig geblieben waren und auch der Batl.-Kdr. Major Kessler gefallen war, schlug sieh der I. Zug unter Mitnahme der Überlebenden und des toten Kdrs. nach Jeziornica durch. Beim III./IR 107 verlief die Nacht ruhiger. Leichte Angriffsversuche wurden ohne größere Mühe abgewiesen, da der erreichte Bachlauf einen Schutz vor Panzerangriffen bot. Morgens versuchte das Batl. mit Unterstützung des 3.Zuges Verbindungen mit dem II. Batl. aufzunehmen, indem es an der Zelwianka nach Süden vorstieß. Vor Rosciewiecze wurden versprengte Seile des II. Batl. angetroffen, von denen einiges über das Schicksal des Batl. berichtet wurde. Es gelang im Kampf durch Rosciewiecze durchzudringen und ein Sturmgeschütz am Südausgang des Ortes in Stellung zu bringen. Von dort aus konnte es mit sehr guter Wirkung die rückwärtige Verbindung der im Abschnitt des II. Batl. durchgebrochenen Feindkräfte unter Feuer nehmen und veranlasste so die nachrückenden Einheiten zum Einschwenken nach Norden. Da durch den westlich und ostwärts Rosciewiecze vorgehenden Feind eine Umklammerung drohte, zog sich die Infanterie (2 Züge) unter dem Schutz des 3. Zuges wieder auf das III. Batl. zurück. Wegen Kraftstoffmangel blieb der 3. Zug dann zunächst einige Zeit beim Bataillons-Gefechtsstand und wurde mit 2 Zügen Infanterie, nachdem er von einer mot. Artillerie-Kolonne Kraftstoff erhalten hatte, zum Entsatz des in Jeziornica angegriffenen Rgt.-Stabes entsandt. Dem Durchbruch schlossen sich Lkw.-Kolonnen, Infanterie und Artillerie an. Der Durchbruch gelang unter einigen Verlusten der mitgegangenen Teile. Die russischen Panzerwagen, die auf der Gegenseite in großer Zahl festgestellt werden konnten, hielten sieh zurück, solange ein Sturmgeschütz gemeldet war. Lediglich einige 12 to Panzer griffen während der Anwesenheit der Sturmgeschütze in die Gefechte ein, kamen aber nicht auf nähere Entfernung heran. Von diesen erledigte das Sturmgeschütz des Wachtmeister Stäudtner einen auf 600 m und traf einen anderen auf 1100 m, der mit Rauchentwicklung zurückfuhr. Ein anderer erhielt von einem Geschütz des 2. Zuges auf 1300 m 2 Volltreffer und fuhr gleichfalls rauchend zurück.
Die Besatzung des im Sumpf steckengebliebenen Geschützes musste zwischen 4.00 und 5.00 Uhr morgens, nachdem bereits kleinere Teile (Kavallerie) des Feindes vorbeigezogen waren, ihr Geschütz vorübergehend verlassen. Ein erster mit einem Geschütz des I. Zuges unternommener Versuch der Bergung, scheiterte an den Verlusten der mitgehenden Bedeckungsmannschaft (4 Verwundete), Erst nachmittags gelang es mit 2 Geschützen bis zu der Stelle vorzustoßen und dort mit Unterstützung weiterer 2 Geschütze der 3. Batterie das Geschütz, sowie das dabei stehende B-Krad des Kanoniers Müller in unversehrtem Zustand wiederzuholen.
Die 2 Zugmaschinen des 2. Zuges wurden am Abend des 29.6.41 eingesetzt, um Munition nach vorn zu bringen. Sie erhielten hart südwestlich Klepacze starkes Feuer und konnten nicht weiter vorgehen. Da ein Drehen an der Stelle auch nicht möglich war, müssten die Besatzungen absitzen und nach kurzem Feuergefecht sich zu Fuß nach rückwärts durchschlagen. Dabei fiel der Kanonier Karl Haider. Nach der Bergung des Geschützes am anderen Tage gelang es auch die beiden Zugmaschinen wiederzuholen, wobei eine abgeschleppt werden musste, wahrend die andere unversehrt war.
Das Geschütz des Unteroffiziers Schreck das am 28.6.41 von Bereza— Kartuska aus der Abt.-Werkstatt abgefahren war und in Mizewicze übernachtet hatte, unterstütze am 29.6.41 zunächst eine Inf.-Einheit bei einer Säuberungsaktion. Bei der anschließenden Meldung bei der Abteilung in Pasinicze wurde das Geschütz vom Divisions-Kommandeur seine Zwecke m Anspruch genommen. Auf dem Wege nach Pasinicze nach Sielawicze, ungefähr 1 km westl. Pasinicze, wurde die Kolonne des Divisions-Kommandeurs aus den dort befindlichen Wäldern von Russen ihn etwa Kompaniestärke angegriffen. Das Geschütz bekämpfte dieselben, wobei der kleinere Teil floh, während der größere Teil durch die verheerende Wirkung der Granaten vernichtet wurde. Nach einem kurzen Einsatz gegen den Wald nördl. Sielawicze begleitete das Geschütz die Kolonnen des Divisions-Kommandeurs weiter über Juchnowicze bis Jeziornica und erreichte dort die Batterie, wo es an der Bergungsaktion des steckengebliebenen Geschützes und der Zugmaschinen teilnahm.
Die Munitionsstaffel war am 30.6.41 - 17.00 Uhr - nach Slonim gefahren, um aufzumunitionieren. Auf dem Hinwege wurde sie etwa 1 km ostw. Zboczna von etwa 50 Russen mit MG- und Gewehrfeuer überfallen. Der vorausfahrende Kradfahrer Kanonier Hallmannseder erhielt plötzlich Feuer und fiel. Der 1. Lkw mit Oberwachtmeister Radtke fuhr durch, wobei der Kanonier Hartwich einen Lungensteckschuss erhielt und sofort starb. Die nachfolgenden beiden Lkw. hielten an, verliessen die Fahrzeuge und nahmen das Feuergefecht auf. Dabei fielen Unteroffizier Schmidt, Oberkanonier Lechner, Kanonier Mauerbauer. Kanonier Leipold wurde schwer verwundet. Hinzukommende Flak und ein Pkw. mit MG vertrieben die Russen.
Bei den Kämpfen westl. Klepecza erhielt der San.-Unteroffizier Höltemeier gegen Mittag einen Kopfsteckschuss (29.6.41). In den Kämpfen vom 29.6./30.6.41 verschoss die Batterie etwa 710 Schuß.

Unterstellungen:

1942   2. Armee HG B Osten  

Stärke:

Datum Offiziere Beamte Unteroffiziere Mannschaften Hiwi gesamt
             
             

Ersatz:

1941 Sturmgeschütz-Ersatz-und Ausbildungs-Abteilung 200

Feldpostnummern:

Sturmgeschütz-Abteilung 201  
Einheit Feldpostnummer Laufzeit
Stab 05568  
  05568 A  
Stabsbatterie 06709  
  05568 B  
1. Batterie 07338  
  05568 C  
2. Batterie 09115  
  05568 D  
3. Batterie 16032  
  05568 E  

Quelle:

  • Georg Tessin
  • KTB 34. Infanterie-Division 1941
  • Deutsches Rotes Kreuz Suchdienst Leitverzeichnis I

Buchhinweise: