Panzerzug 28
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Kriegseinsatz:
1943
Vom 01.02. bis 04.02.1943 sichert der Kampfzug die
Eisenbahnstrecke Rostow-Bataisk mit Schwerpunkt auf die Donbrücken.
Gem. eines Funkspruches von Befh. Brückenkopf Rostow wird Panzerzug zur
Sicherung der Küstenbahn Rostow-Taganrog dem
LVII. Panzerkorps unterstellt. Der gesamte Zug fährt am 05.02.
aus Rostow ab und trifft am gleichen Tage in den Abendstunden in
Neklinowka (10 km nördlich Marzewo) ein, wo der Wohnzug hinterstellt
wird. Der Kampfzug fährt noch in der gleichen Nacht in den zu sichernden
Abschnitt nach Sinjewskaja (30 km westlich Rostow), wo eine Begegnung
mit Panzerzug 7
erfolgt. Der Kampfzug selbst pendelt dauernd auf der Küstenbahn
Bessergenowka-Sinjewskaja. Am 08.02. in den frühen Morgenstunden
versucht der Gegen er bei Morskaja mit Panzern und Infanterie, von Süden
über das Eis kommend, an die Bahnlinie zu gelangen. Der Kampfzug fährt
sofort an die bedrohte Stelle und treibt den Gegner mit Unterstützung
der dort eingesetzten verbände über das Eis nach Süden zurück. Der Feind
läßt drei bespannte Fahrzeuge und 8 Tote zurück. Am 10.02.1943 versucht
der Feind in Kompaniestärke nochmals einen Vorstoß über das Eis, dieses
Mal jedoch 4 km ostwärts Morskaja. Der Kampfzug befindet sich westlich
der Einbruchsstelle und wird durch Funk zu Hilfe geholt. Um 07.00 Uhr
trifft der Zug an der Einbruchsstelle ein und schlägt den feind, der nur
über bespannte Fahrzeuge mit MG`s und Panzerbüchsen verfügt, zurück. Die
im Kampfzug eingebauten russischen 7,62-cm Langrohrkanonen haben sich
dabei gut bewährt. Der Gegner ist um 09.00 Uhr zurückgeschlagen und läßt
auf dem Kampfplatz 5 bespannte Fahrzeuge, 1 Funkgerät, 1 MG, 1
Panzerbüchse, 21 Tote und 14 Gefangene zurück. In der Nacht zum 11.02.
findet eine Begegnung mit
Panzerzug 7 statt, der Richtung Taganrog zur Ausbesserung fährt.
Am 12.02. früh trifft ein Funkspruch ein, wonach der Kampfzug das
Herausziehen eines Kesselwagenzuges aus Sapadnyj (2 km westlich Rostow)
zu sichern hat. Nachdem sich das vom Bahnhof Taganrog gestellte
Lokpersonal weigert, im Schutz des Kampfzuges den Zug aus Sapadnyj
herauszuholen, entschließt sich der Kommandant mit dem Kampfzug allein
den Kesselwagenzug zu bergen. Der Kampfzug fährt gegen Mittag in
Richtung Sapadnyj ab. Etwa 2 km vor dem Bahnhof müssen jedoch 8
Schadstellen am Gleis, welche durch Artilleriebeschuss entstanden sind,
ausgebessert werden. Das anfänglich schwache feindliche
Granatwerferfeuer nimmt immer mehr an Heftigkeit zu. Gegen 15.00 Uhr
gelingt es an die Kesselwagen heranzukommen uns sie im immer stärker
werdenden pausenlosen Artillerie- und Granatwerferfeuer abzuschleppen.
Um 16.00 Uhr trifft der Kampfzug mit dem geborgenen Zug in Sinjewskaja
ein wo er dem Bahnpersonal zur Verfügung gestellt wird. Noch während der
Fahrt erhält Panzerzug einen Funkspruch, wonach der Panzerzug am 13.02.
abfahrend, Stalino erreicht und dort dem
PzAOK 1 unterstellt wird. Der Kampfzug fährt daraufhin sofort
nach Neklinowka zum Wohnzug zurück. Von dort aus fährt der gesamte Zug
mit Schlepplok nach Stalino, wo er am 14.02. im Westbahnhof eintrifft.
Um 08.00 Uhr nimmt der Kommandant mit Bv.T.O.
PzAOK 1 fernmündlich Verbindung auf. Panzerzug erhält den befehl
sofort mit dem Troß nach Konstantinowka weiterzufahren. Der Panzerzug
fährt um 12.00 Uhr nach Konstantinowka ab und trifft am 16.02. um 12.00
Uhr dort ein. Auf Befehl Bv.T.O.
PzAOK 1 wird der Zug nach Debalzewo weitergeleitet. Der
Gefechtstroß wird um 15.00 Uhr in Nikitowka abgestellt, während der
Kampfzug seine Fahrt nach Debalzewo fortsetzt. Eintreffen um 18.00 Uhr
Im Bahnhof bekommt Panzerzug neuen Befehl: Zug fährt sofort nach
Tschernuchino weiter, wird dort der
17. Panzer-Division unterstellt und auf Zusammenarbeit mit der
Kampfgruppe Prugger angewiesen. Am 17.02. um 06.00 Uhr nimmt der
Kommandant mit
Major Hans-Johann Prugger Verbindung auf. Panzerzug hat den
Auftrag den in Tschernuchino eingedrungenen Gegner zurückzuwerfen. Um
08.00 Uhr fährt der Kampfzug aus dem Bahnhof in Richtung Südosten. 2 km
nach Verlassen des Bahnhofs bekommt der Kampfzug von Norden und Osten
starkes feindliches MG-Feuer. Die feindlichen Stellungen, welche vom
Kampfzug gut zu erkennen sind und in etwa 600 - 800 m Entfernung vom
Zuge verlaufen, werden von sämtlichen Waffen des Zuges schlagartig unter
Feuer genommen. So wiederholen sich die Vorstöße des Kampfzuges im Laufe
des Tages viermal. Der Gegner versucht den Zug mit Pak- und
Panzerbüchsenbeschuß0 an seinem gut liegenden Feuer zu hindern. Die
feindlichen Granaten treffen den Zug. Ein Panzerkampfwagen wird durch
Volltreffer am Turm außer Gefecht gesetzt. Streckenbeobachter gelb
erhält starken Panzerbüchsenbeschuß, der zwar die Panzerwände
durchschlägt, aber sonst keine Verluste hervorruft. Nachdem das
feindliche Feuer immer stärker und der Nebel immer dichter wird, zieht
sich der Zug auf Befehl der Kampfgruppe Prugger wieder in den Bahnhof
zurück. In der Nacht zum 18.02. liegt der Bahnhof, in dem der Zug liegt,
unter vereinzelten feindlichen Artilleriefeuer. Am 18.02. früh stößt der
Kampfzug, nachdem der Nebel sich gelegt hat, wieder vor. Die beim
Streckenbeobachter gelb eingesetzten MG 42 nehmen eine Pakstellung am
Bahndamm auf 600 m Entfernung so stark unter Feuer, daß von dort kein
Feuer mehr erwidert wird. Dagegen setzt starkes Granat- und
Panzerbüchsenfeuer von Norden einm das dem Kampfzug verschiedene Narben
beibringt. Gegen Mittag haben die Panzerkampfwagen und Kanonen ihre
Munition verschossen. Um 14.00 Uhr fährt der Kampfzug nach Nikitowka zum
Wohnzug rück um Munition überzunehmen. Gegen Mitternacht trifft der
Kampfzug wieder in Tschernuchino ein. Am 19.02. soll auf Befehl
Major Hans-Johann Prugger der Kampfzug im Morgengrauen einen
gewaltsamen Durchstoß durch die feindlichen Stellungen erzwingen und
anschließend die Bahnstrecke bis Faschewka (12 km ostwärts) freikämpfen.
Um 06.00 Uhr beginnt der Durchstoß. Etwa 200 m vor den feindlichen
Stellungen sind die schienen zerstört und die Bahnstrecke vermint.
Nachdem nur vereinzeltes Granatfeuer festzustellen ist, wird von der
Besatzung das Gleis ausgebessert und die Minne werden ausgebaut. Der
Feind hat in der Nacht unter Zurücklassung zahlreicher Waffen und
Munition seine Stellungen aufgegeben und sich nach Südosten
zurückgezogen. Die Bahnstrecken bis Faschewka wird von einem Spähtrupp
des Kampfzuges erkundet und als feindfrei gemeldet. Verschiedene
Sprengstellen hindern den Kampfzug an der Weiterfahrt. Um 14.00 Uhr
trifft vom BvTO
PzAOK 1 ein Funkspruch ein, wonach der Panzerzug sofort nach
Gorlowka zu fahren hat, um dort einen Armeebefehl entgegenzunehmen. Der
Kampfzug fährt daraufhin sofort nach Nikitowka, um mit dem Wohnzug nach
Gorlowka weiterzufahren. Um 24.00 Uhr trifft der gesamte Zug in Gorlewka
ein, wo von einem Offizier dem Kommandanten der Armeebefehl und die
Funkunterlagen ausgehändigt werden (siehe Anlage). Der gesamte Zug fährt
am 20.02. um 02.00 Uhr ab und trifft gegen 20.00 Uhr in Pologi ein.
Dort wird der Wohnzug hinterstellt. Der Kampfzug fährt dann am 21.02.
früh mit einer Reservelok (Panzerlok muß auf 24 Stunden ins Bw. zur
Ausbesserung) in Richtung Tschaplino ab. Die Fahrt geht nur langsam
vorwärts, da die Strecke nicht mehr von deutschem Personal besetzt ist
und die Brücken angeblich mit Sprengladungen versehen sein sollen. gegen
16.00 Uhr trifft der Kampfzug ohne Feindberührung in Tschaplino ein. Auf
der ganzen Strecke ist weder Freund noch Feind zu sehen. Infolge der
Dunkelheit setzt der Kampfzug erst wieder in den Morgenstunden des
22.02. seine Fahrt in Richtung Wassilkowka fort. Die Lage wird der Armee
gemeldet, woraufhin die blauen Eisenbahner sämtliche vom Panzerzug
durchfahrenen Bahnhöfe wieder besetzen müssen. Einige feindlichen
gepanzerten Aufklärungsfahrzeuge ziehen sich, nachdem sie den Kampfzug
sahen, in eiliger Fahrt nach Norden zurück. Um 08.00 Uhr ist der Bahnhof
von Wassilkowka erreicht, nachdem kleinere feindliche Spähtrupps durch
Flakfeuer vertreiben wurden. Die zu sichernde Brücke liegt 2 km westlich
Wassilkowka und wurde gegen 08.30 Uhr erreicht. Die Brücke selbst ist
noch unbeschädigt und befahrbar. Die dort zum Brückenschutz eingesetzten
Kräfte (1 Pakzug) haben bereits am 20.02. früh infolge feindlichen
Panzernagriffs ihre Stellungen verlassen und sind nach Süden abgezogen.
Der Kampfzug baut sich in der Nähe der Brücke stützpunktartig auf und
übernimmt die Luft- und Bodenabwehr. Einzelne feindliche
Aufklärungsfahrzeugen stoßen bis nach Wassilkowka vor, kommen jedoch
nicht in die Nähe der Brücke. Am 23.02. früh treffen die ersten teile
der
6. Panzer-Division bei der Brücke ein, um den Brückenschutz zu
übernehmen. Der Kampfzug fährt sofort nach Prossjanaja, um bis dorthin
Aufklärung zu betreiben. Bahnhof Prossjanaja und Bahnstrecke bis dorthin
sind feindfrei und befahrbar. In der Nacht zum 24.02.1943 bleibt der
Kampfzug im Bahnhof Prossjanaja stehen. In der Frühe des 24.02. trifft
von 1. Panzer-Armee Funkspruch ein, wonach der Panzerzug ab sofort der
4. Panzer-Armee unterstellt wird. Der Kampfzug kehrt daraufhin sofort
wieder nach Wassilkowka zurück. Panzerzug bekommt den Auftrag, mit
Teilen der
6. Panzer-Division die Brücke zu sichern und bis Bahnhof
Pismennaja (15 km westlich Wassilkowka) vorzustoßen. Der Kampfzug fährt
gegen 10.00 Uhr Richtung Pismennaja ab. Vor dem Bahnhof sind einige
Schienen entfernt. Die beiden vor dem Kampfzug fahrenden Schutzwagen
kommen zur Entgleisung. Ein vom Kampfzug angesetzter Spähtrupp klärt bis
zum Bahnhof auf und stößt dort auf leichten feindlichen Widerstand. Der
Gegner (Stärke 20 Mann) wird zersprengt. Gegen Mittag fährt der Kampfzug
unter Zurücklassung von 2 Schutzwagen nach Wassilkowka zurück. Am 25.02.
stößt der Kampfzug erneut nach Pismennaja vor. Auf der Strecke sind
wiederum zwei Schienen entfernt, die jedoch sofort eingesetzt werden.
Der Stoßtrupp wird ausgebootet und klärt nochmals gegen den Bahnhof auf,
stößt jedoch vor dem Bahnhof auf starken feindlichen Widerstand. Stärke
des Gegners etwa 300 Mann mit einigen Panzern und mehreren
Gleiskettenfahrzeugen. Der Kampfzug greift mit allen Waffen ins Gefecht
ein, trotzdem bekommt der Zug starkes Panzerbüchsen- und MG-Feuer. nach
stundenlangem Kampf, der bis zum Einbruch der Dunkelheit andauert, fährt
der Kampfzug wieder nach Wassilkowka zurück und meldet Einsatz der 6.
Panzer-Division. Am 26.02. früh wird dem Kampfzug zum Angriff auf
Pismennaja von der
6. Panzer-Division eine Pionierkompanie zugeteilt. Die vor dem
Bahnhof zerstörte Strecke ist in Kürze wieder in Ordnung gebracht. Der
Kampfzug stöß über den Bahnhof hinaus nach Westen vor und unterstützt
mit seinen Waffen den Angriff der Pionierkompanie. Die Masse des Gegners
hat bereits in der vorhergehenden Nacht den ort verlassen und ist nach
Norden abgezogen. Die noch zurückgebliebenen Teile (etwa 30 Mann) wurden
vernichtet, 10 Gefangene eingebracht. Nach Einbruch der Dunkelheit fährt
der Kampfzug wieder nach Wassilkowka, um mit den dort verbliebenen Teil
end er
6. Panzer-Division den Brückenschutz und die Streckensicherung
zu übernehmen. Am 27. und 28.02. pendelt der Kampfzug zwischen
Tschaplino und Rasdory. Die Bahnstrecke wird der 4. Panzer-Armee durch
Funk als feindfrei und in Ordnung gemeldet, woraufhin die Strecke von
deutschem Bahnpersonal wieder besetzt wird.
Am 01.03.1943 erhält Panzerzug 28 den Auftrag von
Bv.T.O.
PzAOK 4: Sicherung der Bahnstrecke Taschaplino-Rasdory mit
Schwerpunkt auf Brücke Wassilkowka (Woltjabrücke). Der Kampfzug pendelt
unregelmäßig auf der zu sichernden Strecke und steht in dauernder
Verbindung mit den zur Sicherung entlang der Bahnstrecke eingesetzten
Truppen. Eine Pendelfahrt hin und zurück 100 km. Vereinzelt werden noch
versprengte russische Soldaten aufgegriffen, sonst fand keine
Feindberührung statt.
Am 05.03.1943 erhält Panzerzug 28 fernmündlich vom Kampfkommandanten
Dnjepropetrowsk den Befehl: Panzerzug 28 ist ab sofort dem Kommandeur
der Eisenbahnsicherungsgruppe in Sinlenikowo unterstellt. Kommandant
nimmt sofort mit Major Dostal (Kommandeur der Sicherungsgruppe)
fernmündlich Verbindung auf. Auftrag für Panzerzug 28: Panzerzug 28
verbleibt im Bahnhof Pismennaja und wird, wenn notwendig, als
bewegliches Jagdkommando eingesetzt. Der Kampfzug bleibt daraufhin in
Pismennaja und fährt vereinzelt Pendelfahrten von Pismennaja nach Usel
(80 km) und Pawlograd (80 km) durch.
Am 24.03.1943 erfolgt von Major Dostal fernmündlicher Anruf: Panzerzug
scheidet aus dem Verband des Kommandeurs der Eisenbahn-Sicherungsgruppe
aus, wird Korück
PzAOK 4 unterstellt und ist auf Zusammenarbeit mit
Feldkommandantur (v) 245 in Nowomoskowsk angewiesen. Der Kampfzug fährt
sofort nach Nowomoskowsk (100 km) und nimmt mit Feldkommandantur 245
Verbindung auf. Panzerzug erhält folgenden Auftrag: Der Panzerzug 28
verbleibt in Pismennaja zum Schutze der unteren, mittleren und oberen
Tersbrücken, ostwärts Sinelnikowo bis nach Wassilkowka (einschließlich).
Hauptmann Bode (2. Kompanie Landesschützen-Bataillon 943) und Kommandant
Panzerzug 28 vereinbaren die Aufteilung der Strecke, daß eine lückenlose
Überwachung gewährleistet ist. nach fernmündlicher Vereinbarung mit
Hauptmann Bode pendelt der Kampfzug auf der zu sichernden Strecke.
Auf Grund der vergangenen Kämpfe in dem zu sichernden Gebiet muß mit
Auftreten versprengter Feindgruppen und sich hieraus bildender Banden-
und Partisanengruppen gerechnet werden. Von Panzerzug 28 wurde eine
ständige Aufklärungs- und Erkundungstätigkeit durchgeführt. Kleinere
Bandenbildungen wurden durch Einsatz von Jagdkommandos bereinigt. Zu
diesem Zweck wurde ein von der Einheit erbeuteter russischer
Panzerkampfwagen, Muster T-70, flott gemacht und eingesetzt. Das Gebiet
wurde, zuerst mit Schwerpunkt auf die Orte entlang der Eisenbahnlinie,
nach durchgeführten Säuberungsaktionen befriedet.
Vom 01.04. bis zum 15.04.1943 hatte der Panzerzug wie
im vergangenen Monat den Auftrag mit den örtlich eingesetzten
Sicherungskräften als bewegliches Jagdkommando die Bahnstrecke
Wassilkowka - Sinelnikowo mit Schwerpunkt die Tersabrücken zu sichern.
Das Gebiet entlang der Bahn wurde systematisch nach durchgeführten
Säuberungsaktionen befriedet. Dabei kam es verschiedentlich zu kleineren
Zusammenstößen mit Banden und Fallschirmtrupps. Am 15.04.1943 bekommt
Panzerzug von Korück Pz. AOK 4 schriftlichen Befehl: Panzerzug 28 ist ab
sofort Oberfeldkommandantur 397 in Dnjepropetrowsk unterstellt und hat
den Auftrag die Bahnstrecke Nishne Dnjeprowsk - Nowomoskowsk und
nördlich davon zu sichern. Nach mündlicher Rücksprache des Kommandanten
mit OFK 397 wird der gesamte Zug zur Bremsuntersuchung nach Nishne
Dnjeprowsk ins Wagenwerk unter Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft
verlegt. Während der Instandsetzungsarbeiten fand jedoch kein Einsatz
statt.
Am 24.04.1943 erhält Panzerzug 28 vom Chef des Kommandostabes der OFK
397, Oberst Hahn, folgenden Befehl: Panzerzug 28 fährt sofort nach
Berdjansk und wird nach Eintreffen Kampfkommandant Berdjansk
Oberstleutnant Wagner unterstellt. Aufgabe für Panzerzug: Übernehmen der
Küstenverteidigung, Landungsunternehmungen des Gegners zu verhindern,
bzw. bereits gelandeten Feind zu vernichten.
Der Panzerzug fährt am 24.04.1943 um 19.00 Uhr von Nishne Dnjeprowsk
ab und trifft am 25.04.1943 um 12.00 Uhr in Berdjansk ein. Gesamtstrecke
280 km. Nach Eintreffen erfolgt sofort mündlich Verbindungsaufnahme mit
Oberstleutnant Wagner. Während der Wohnzug im Bahnhof Berdjansk
abgestellt bleibt, wird der Kampfzug im Hafen auf der Mole aufgestellt
um so die Hafeneinfahrt und die Fahrtrinne unter Feuer nehmen zu können.
Weiterhin wird das Küstengleis Hafen - Kurort (10km) für den Kampfzug
freigemacht. Der Kampfzug pendelt unregelmäßig dauernd auf der 10 km
langen Strecke entlang der Küste. Der zu sichernde Küstenabschnitt wurde
an besonders gefährdeten Punkten durch Ausstellen von Beobachtungsposten
überwacht. Während der Dauer des Küstenschutzes fand keine
Feindberührung statt. Beobachtete Treibminen wurden den örtlichen
Marinestellen gemeldet und von diesen unschädlich gemacht.
Vom 01.05. bis 03.05.1943 hat Panzerzug 28 wie im
vergangenen Monat die Aufgabe, Hafen und Küste von Berdjansk gegen
feindliche Angriffe und Landungsversuche zu verteidigen. Am 03.05 trifft
Funkspruch von O.F.K. 397 ein: Panzerzug 28 sofort nach Dnjepropetrowsk,
Hbhf. in Marsch setzen. Der gesamte Zug (einschl. Wirtschaftszug) fährt
daraufhin am 03.05. um 11.30 Uhr von Berdjansk Hafen ab und trifft am
04.05. um 10.00 Uhr in Dnjepropetrowsk ein. Während der Fahrt muß die
Panzerlok infolge starken Rohrlaufens gegen eine Ersatzlok ausgewechselt
werden und kommt ins Bw. Pologi zur Instandsetzung. Nach Eintreffen des
Zuges in Dnjepropetrowsk erfolgt mit O.F.K. 397 sofort mündl.
Verbindungsaufnahme. O.F.K. 397, Ia Major Dr. Villmetta befiehlt, daß
der Zug bis zum Eintreffen der Panzerlok im Bahnhof Dnjepropetrowsk
abgestellt bleibt.
Am 06.05.1943 trifft die Panzerlok instandgesetzt aus Pologi beim Zuge
ein.
Gem. Funkspruch der O.F.K. 397 vom 07.05.1943 hat der Panzerzug, am
08.05.1943 abfahrend, Pawlograd zu erreichen und mit der dortigen
Ortskdtr. Verbindung aufzunehmen. Der Kampfzug fährt am 08.05. um 08.00
Uhr von Dnjepropetrowsk ab und trifft am gleichen Tage um 1300 Uhr in
Pawlograd ein. Der Kdt. nimmt sofort mit O.K. Pawlograd Verbindung auf.
Um 19.00 Uhr trifft von O.F.K. 397 Funkspruch ein: Auf der Bahnstrecke
Pawlograd - Losowaja Sabotagegefahr. Pz. 28 überwacht die gesamte
Strecke mit Schwerpunkt auf Bhf. Shemtschushnoje. Nachtstreifen bei
Shemtschushnoje sind einzusetzen. Der Kampfzug fährt sofort nach
Shemtschushnoje und richtet in der Nacht zum 09.05. einen starken
Streifendienst bei Bhf. Shemtschushnoje ein. Während der Nacht und in
den Morgenstunden pendelt der Kampfzug zwischen Pawlograd und Losowaja
(Fahrstrecke einfach 60 km). Feindberührung fand nicht statt.
Am 11.05. fährt der Kampfzug wieder nach Pawlograd, wo der
Wirtschaftszug bereits eingetroffen ist. Um 09.00 Uhr wird der Kampfzug
in Bhf. Pawlograd von einem sehr hoch fliegenden russ. Flugzeug, das
vermutlich den Zug erkannt hat, mit 7 Bomben beworfen. Die Bomben
schlagen in unmittelbarer Nähe des Zuges ein. Schaden entsteht nur am
Bahnkörper, Verluste hat nur die Zivilbevölkerung.
Vom 11.05. bis 15.05.1943 werden in der Nacht Sicherungsfahrten von
Pawlograd bis Losowaja durchgeführt. Gem. Funkspruch der O.F.K. 397 vom
16.05.1943 wird Panzerzug 28 sofort Kampfkommandant Samara unterstellt,
der sich z.Zt. in Pawlograd befindet. Der Kdt. nimmt sofort mit
Kampfkommandant Verbindung auf. Auftrag für Panzerzug 28: Sofort in
Marsch setzen nach Prossjanaja und die Bahnstrecken Tschaplino -
Metschetnaja und Tschaplino - Meshewaja gegen Sabotageakte von
gelandeten Fallschirmtruppen sichern. Während des Aufenthaltes in
Pawlograd wurde der Zug von einem russ. Aufklärer als Panzerzug
vermutlich erkannt und bei Tag und Nacht mit Spreng- und Brandbomben
beworfen. Infolge dauernden Wechsels des Zuges innerhalb der
Bahnhofsanlagen wurde der Zug jedoch nicht getroffen.
Am 16.05. um 18.00 Uhr fährt der gesamte Zug von Pawlograd ab und trifft
am 17.05.1943 im Bhf. Prossjanaja ein (zurückgelegte Strecke 120 km). In
der Zeit vom 16. bis 21.05.1943 wird die gesamte gefährdete Strecke
Prossjanaja - Metschetnaja (30 km) und die Strecke Prossjanaja -
Meshewaja (35 km) durch dauernde Sicherungsfahrten bei Tag und Nacht
gesichert.
Am 21.05. um 21.00 Uhr trifft Funkspruch von O.F.K. 397 ein: Panzerzug
sofort nach Kaltschik (20 km nördl. Mariupol) in Marsch setzen. Nach
Eintreffen sofort mit Kampfkommandant Asow in Mariupol Verbindung
aufnehmen.
Der Kampfzug fährt am 22.05. um 8.00 Uhr von Prossjanaja ab und trifft
am gleichen Tage um 20.00 Uhr in Kaltschik ein (zurückgelegte Entfernung
240 km). Beim Bahnhofsvorstand liegt bereits von Kampfkommandant Asow
für Panzerzug 28 schriftlicher Einsatzbefehl vor: Panzerzug verbleibt
zunächst in Kaltschik und sichert durch Streifenfahrten bis Tawla die
Strecke gegen Sabotage (Sprengungen). Alle Bahnhöfe sind angewiesen,
evtl. bei Bhf. Kaltschik Hilfe anzufordern. Der Kampfzug sichert durch
dauernde Tag- und Nachtfahrten die Bahnstrecke Mariupol - Wolnowacha (60
km).
Am 27.05.1943 um 09.00 Uhr wird der Pz.Zug vom Bhf. Woksal-Karan
alarmiert, da sich dort in der Nähe Rotarmisten herumtreiben. Der
Kampfzug fährt sofort ab und trifft um 10.00 Uhr in Woksal-Karan ein.
Dort wird Verbindung mit Feldkommandantur 200 in Stary Karan, mit der
Gendarmerie in Wolnowacha und der Turkestaner Wache im Bhf. Karan
aufgenommen. Für eine Durchkämmung des Geländes werden von F.K. 200 ein
Jagdkommando von 30 Mann, von der Gendarmerie ein Inf.-Zug und vom
Turkestaner Btl. ein Inf.-Zug zur Verfügung gestellt. Vom Kampfzug
treten noch zwei Inf.-Gruppen hinzu. Der Kommandant des Panzerzuges
übernimmt auf Befehl des Kampfkommandanten Asow, General Hoffmann, die
Führung der Aktion. Das Gelände ostw. Bhf. Karan wird im Umkreis von 15
km durchgekämmt. Während in den einzelnen Orten Wachen zurückbleiben,
werden bei hereinbrechender Dunkelheit die restlichen Gruppen auf dem
Bhf. zusammengezogen von wo aus sie sofort konzentrisch eingesetzt
werden können. Die Nacht verläuft ruhig. Ein Teil der Rotarmisten hat
sich vermutlich nach Osten zurückgezogen. 15 Fallschirme werden gefunden
und 8 voll ausgerüstete Banditen im Kampf erschossen. Am Morgen des
28.05. werden die abgestellten Teile wieder entlassen. In einigen
besonders gefährdeten Orten bleiben jedoch Wachen der ukr.
Schutzmannschaften zurück. Um 09.00 Uhr fährt der Kampfzug wieder nach
Kaltschik. Vom 29.05. bis 31.05. werden auf der Strecke Mariupol -
Wolnowacha Sicherungsfahrten durchgeführt.
Während der Berichtszeit sind auf der gesamten zu sichernden Bahnstrecke
keine Sprengungen, Überfälle und Sabotageakte vorgekommen.
Am 01.06.1943 um 03.15 Uhr trifft beim Bahnhof
Kaltschik vom Wehrmachtbefehlshaber Ukraine über Bv.TO AOK 6 ein
Fernspruch ein, wonach sich der Panzerzug nach bereits festgesetztem
Fahrplan sofort nach Tschaplino in Marsch zu setzen hat. In Stalino ist
beim Bahnhofsoffizier vom Kommandanten des Zuges ein befehl in Empfang
zu nehmen. Da die Fahrt als dringend bezeichnet ist, fährt der Kampfzug
am 01.06.1943 um 03.30 Uhr von Kaltschik ab über Wolnowacha nach
Stalino-West, wo er am 01.06.1943 um 09.00 Uhr eintrifft. Beim
Bahnhofsoffizier erhält der Kommandant einen Transportbefehl von der
Wehrmacht-Transportleitung Ukraine, Ia Nr. 1645/43 geh, der besagt, daß
der Panzerzug nach Schepetowka überführt und nach Eintreffen dem
ungarischen Infanterie-Regiment 40 in Schepetowka unterstellt wird. Der
Zug führt um 10.00 Uhr weiter nach Tschaplino, Eintreffen dort um 18.00
Uhr. In Tschaplino wird für den Zug ein neuer Fahrplan aufgestellt und
der Wohnzug erwartet. Zurückgelegte Strecke Kaltschik-Tschaplino 260km.
Am 02.06.1943 um 17.00 Uhr fährt der gesamte Zug als Transportzug unter
dringend über Dnjepropetrowsk-Bobrinskaja nach Schepetowka. Eintreffen
in Schepetowka am 04.06.1943 um 20.00 Uhr. Zurückgelegte Strecke
Tschaplino-Schepetowka 860km. Nach Eintreffen in Schepetowka wird mit
ungarischen Infanterie-Regiment 40 sofort fernmündlich Verbindung
aufgenommen, die zuständige Stelle ist jedoch nicht mehr zu erreichen.
Am 05.06.1943 meldet sich der Kommandant bei Oberst von Waly, Kommandeur
des ungarischen Infanterie-Regiments 40 und erhält folgenden Auftrag:
Panzerzug 28 ist dem ungarischen Infanterie-Regiment 40 unterstellt und
unterstützt das Regiment bei der Sicherung der Bahnstrecken
Berditschew-Schepetowka-Sdolbuno-Brody gegen Überfälle und Sprengungen.
Am 06.06.1943 um 22.00 Uhr erhält der Zug des Befehl, sofort nach
Radulino (40km nördl. Schepetowka) zu fahren und dort die Sicherung von
mit Gleisbauarbeiten beschäftigten Eisenbahnpersonal zu übernehmen, da
die Arbeiter aus dem naheliegenden Wald beschossen werden und mit einem
Überfall zu rechnen ist. Der Kampfzug fährt sofort nach Radulino, trifft
dort um 23.10 Uhr ein und übernimmt bis zum Morgen den 07.06. die
Sicherung an der Baustelle. Zurückgelegte Strecke Schepetowka-Radulino
und zurück 85 km.
Am 07.06.1943 erbittet der Kommandant, den Zug nach Slawuta zu verlegen,
da die sofortige Abfahrt des Zuges aus dem Bahnhof Schepetowka infolge
umständlicher Rangierarbeiten stark verzögert wird. Die Bitte des
Kommandanten wird von Oberst von Waly genehmigt, woraufhin der gesamte
Zug sofort nach Slawuta (20 km westlich Schepetowka) abfährt. Am
09.06.1943 fährt der Kampfzug nach Sdolbuno, um mit den ungarischen
Stützpunkten, die entlang der Strecke eingerichtet sind, Verbindung
aufzunehmen. Zurückgelegte Strecke Slawuta-Sdolbuno und zurück 110 km.
Am 10.06.1943 um 02.00 Uhr fährt der Kampfzug nach Krupiec, da dieser
Ort nach Angaben der Ungarn von Banditen stark verseucht sein soll. Der
Ort wird von den Infanteriegruppen umstellt und durchsucht. Verdächtige
Personen werden festgenommen und der Geheimen Feldpolizei in Schepetowka
übergeben. Um 06.30 Uhr ist die Aktion beendet. Anschließend fährt der
Zug sofort nach Schepetowka, wo der ungarische Regimentskommandeur
zusteigt, der mit dem Panzerzug die neu zum Sicherungsbereich getretene
Strecke Schepetowka-Zwiahel besichtigt und die Lage der zu errichtenden
Stützpunkte bestimmt. Gegen 17.00 Uhrkehrt der Zug wieder nach Slawuta
zurück. Zurückgelegte Strecke Slawuta-Zwiahel und zurück 180 km. Am
11.06.1943 wird eine Sicherungsfahrt über Schepetowka nach Zwiahel
durchgeführt. Zurückgelegte Strecke 180 km.
Am 12.06.1943 um 11.00 Uhr trifft Funkspruch von Infanterie-Regiment 40
ein: Panzerzug sofort nach Radulino, dort werden zwei stärkere
Bandengruppen gemeldet. Kampfzug fährt sofort nach Radulino, Ankunft
dort um 13.00 Uhr. Die Banditen haben sich inzwischen in den Wald
zurückgezogen. Bein Durchsuchen des Waldes und einer kleinen Ortschaft
kam es mit den Banden zu einem Feuergefecht; 13 Banditen werden
gefangengenommen, ein Wagen und zwei Pferde erbeutet. Rückkehr gegen
22.00 Uhr. Zurückgelegte Strecke 120 km.
Am 13.06.1943 unternimmt der Zug eine Sicherungsfahrt nach Radulino. 8
km nordwestlich Radulino wird ein Bandenstab im Walde von der Artillerie
des Zuges beschossen. Nach Aussagen des Bürgermeisters von Radulino
wurden zwei Banditen dabei getötet. Eine Bekämpfung mit Infanteriewaffen
des Banditenstabes konnte infolge Unzugänglichkeit (Sumpf und Morast)
nicht durchgeführt werden, auch wurde dem Zug für Aufklärung keine Zeit
gegeben. Zurückgelegte Strecke 120 km.
Vom 14.06. - 18.06.1943 werden in den umliegenden Orten von Slawuta, die
stark bandenverseucht sind, bei Tag und bei Nacht laufend Spähtrupps
angesetzt und die Orte systematisch durchsucht. Flüchtende Banditen
werden erschossen, verdächtige Personen festgenommen.
Am 19.06.1943 trifft von Infanterie-Regiment 40 Funkspruch ein:
Panzerzug sofort nach Luzk abfahren und mit Hauptmann Bodi, Kommandeur
II./IR 42 (ungarisch) Verbindung aufnehmen. Kampfzug fährt um 14.00 Uhr
ab und trifft um 19.45 Uhr in Luzk ein. Dort erfolgt sofort
Verbindungsaufnahme mit Hauptmann Bodi. Auftrag für Panzerzug, die von
Banditen stark verseuchte Bahnstrecke Luzk-Kiwerce-Perespa in Tages- und
Nachtfahrten vor Sprengungen und Überfällen auf Bahnhöfe zu schützen.
Der Kampfzug fährt die gefährdete Strecke bei Tag und Nacht ab. Zwei
Banditen werden gestellt und erschossen. Am 21.06.1943 um 03.00 Uhr
trifft Funkspruch ein: Panzerzug sofort nach Schepetowka, Kommandant
beim Regiment melden. Der Kampfzug fährt um 04.00 Uhr von Luzk ab und
trifft um 12.00 Uhr in Schepetowka ein. Panzerzug erhält vom Regiment
den Auftrag, am 22.06.1943 um 11.00 Uhr in Shitomir zu sein und sich
beim VII. ungar. Korps zu melden. Der Kampfzug fährt um 14.00 Uhr wieder
nach Slawuta zurück, um Verpflegung zu holen. Zurückgelegte Strecke 420
km.
Am 22.06.1943 um 04.00 Uhr fährt der Kampfzug nach Shitomir und trifft
dort um 11.00 Uhr ein. Panzerzug erhält den Auftrag, Herrn General von
Kiss, Kommandierender General des VII. ungarischen Korps während seiner
Besichtigungsfahrt auf den vom Korps zu sichernden Bahnstrecken zu
begleiten und zu schützen. Am 23.06.1943 fährt der Kampfzug mit einem
angehängten Personenwagen, in dem sich Herr General befindet, von
Shitomir ab über Zwiahel-Schepetowka-Luzk-Radziwilo-Berditschew-Shitomir.
Am 25.06.1943 trifft der Zug wieder in Shitomir ein. Zurückgelegte
Strecke 1050 km.
Am 25.06.1943 erhält Panzerzug vom VII. ungarischen Korps den Auftrag,
am 26.06.1943 früh sich bei der 121. leichten ungarischen Division in
Kasatin zu melden. Der Kampfzug fährt am 26.06.1943 um 06.00 Uhr von
Shitomir ab und trifft um 10.00 Uhr in Kasatin ein. Dort erfolgt Meldung
bei 121. Division. Panzerzug erhält den Auftrag, die Strecke
Kastin-Fastow, besonders die Brücke 10 km südlich Fastow vor Sprengungen
zu schützen. Der Kampfzug fährt sofort in Richtung Fastow ab und kehrt
am 27.06.1943 um 12.00 Uhr wieder nach Kasatin zurück. Während dieser
Fahrten fanden keine Sprengungen und Überfälle auf der Strecke
Fastow-Kasatin statt. Um 13.00 Uhr trifft Funkspruch vom VII. Korps ein:
Panzerzug 28 ist dem VII. ungarischen Korps unmittelbar unterstellt,
Befehlsübermittlung erfolgt über Infanterie-Regiment 40. Panzerzug kann
nach Slawuta zurück. Der Kampfzug fährt um 13.00 Uhr von Kasatin ab und
trifft am gleichen Tage um 18.00 Uhr in Slawuta ein. Zurückgelegte
Strecke 425 km.
Am 28.06.1943 wird von der Besatzung in den Ortschaften und Waldstücken
in der Nähe von Slawuta eine größere Säuberungsaktion durchgeführt. Als
Vergeltung der drei letzten Gleissprengungen werden 10 verdächtige
Personen erschossen. Daraufhin haben die Banditen als Rache für die
Erschossenen die von deutscher Seite eingesetzten Bürgermeister von zwei
gesäuberten Ortschaften erschossen. Da zwischen Slawuta und Baranje in
drei hintereinander folgenden Nächten (vom 25. zum 26. und 26. zum
27.06.), wo der Kampfzug nicht in Slawuta stand, die Züge auf Minen
liefen, wurde diese Strecke in der Nacht zum 29.06. von der Besatzung
bewacht, Erfolg, Sprengungen fanden nicht statt.
Am 29.06.1943 um 22.15 Uhr fährt ein Transportzug zwischen Slawuta und
Schepetowka auf eine Mine und wird beschossen. Kampfzug kommt um 22.30
Uhr zu Hilfe und vernichtet 6 am Waldrand liegende Banditen. Nach
Zurücklassung einer Wache fährt der Kampfzug wieder nach Slawuta zurück.
Zurückgelegte Strecke 20 km.
Am 30.06.1943 um 00.00 Uhr wird der ungarische Stützpunkt im Bahnhof
Slawuta von Banditen angegriffen. bevor die Besatzung zu Hilfe kommen
kann, trifft Funkspruch ein: Panzerzug sofort Richtung Sdolbuno
abfahren, auf der ganzen Strecke wird gekämpft. Der Kampfzug fährt
sofort ab, wird jedoch bei Station Baranje aufgehalten. Ein Melder von
der Brückenwache bei Stryhany, die von der Besatzung seit 8 Tagen zum
Schutze von Ausbesserungsarbeiten dort abgestellt ist, bittet dringend
um Hilfe. Der Kampfzug fährt sofort zur Brücke (2 km südlich Baranje)
und greift dort ins Gefecht gegen die Banditen, die über den Fluss des
jenseitigen Waldrand besetzt hatten, ein. Im Laufe des Gefechts werden 4
Häuser in Brand geschossen, 6 Banditen getötet. Um 03.00 Uhr fährt der
Zug weiter Richtung Sdolbuno. Bei Station Kriwin starker Gefechtslärm.
Ungarischer Stützpunkt wird von Banditen angegriffen, Kampfzug greift
sofort ins Gefecht ein, worauf sich die Banditen in den Wald
zurückziehen. Weiterfahrt des Kampfzuges nicht möglich, da der aus
Sdolbuno zur Unfallstelle zwischen Slawuta und Schepetowka fahrende
Hilfszug ebenfalls auf eine Mine gelaufen ist und beide Gleise gesperrt
sind. Der Kampfzug fährt um 04.00 Uhr wieder nach Slawuta zurück.
Zurückgelegte Strecke 30 km.
Ab 19.7.43 untersteht Eisb.Panz.Zg. 28 dem XXXX. Pz.-Korps und hat
von dort folgende Aufgabe zugewiesen bekommen. Die Streckensicherung Barwenkowo-Slawiansk ist an die Front geworfen
worden. Panz.Zg. 28 übernimmt die Sicherung der o.a. Strecke mit dem
Schwerpunkt bei Slawiansk. Zu sichern sind hauptsächlich die Brücken. Der stellv. Kommandant fuhr zunächst mit dem Kampfzug die Strecke ab, um
zusammen mit dem technischen Fahrer eine Basis für den Zug zu suchen.
Als beste Abstellmöglichkeit wurde ein Abstellgleis im westlichen Teil
des Bahnhofs Slawiansk gefunden, wo der Zug gegen Flieger gut getarnt
steht. Die Strecke wird täglich' einmal vom Kampfzug abgefahren, ohne daß
bisher ein Feind gesehen, bzw. ein Schuß abgegeben wurde. Um einen
Gefechtseinsatz handelt es sich demnach nicht. Die Front war, nachdem
der Russe an einer Stelle durchgebrochen war, etwa 6 km von der
Bahnlinie entfernt; der Russe ist inzwischen von anderen Einheiten
aufgehalten und zurückgeworfen worden. Nachts herrscht rege russische Fliegertätigkeit. In der Nacht vom 23.
zum 24.7. fielen zwei Brandsprengbomben 3 m neben den Kampfzug ohne
Beschädigungen hervorzurufen. Die Besatzung befindet sich fast jede
Nacht mehrere Stunden im Splitterschutzgraben. Täglich wurde einen halben Tag lang infant. Grundausbildung betrieben,
die Geschütztürme wurden überholt und die Artl.-Munition nachgesehen.
Die verrostete Munition wurde abgegeben. Panz.Zg. 28 wird versuchen,
über Pz. A.O.K. 1 fahrbare Panzerkampfwagen zu bekommen. Da der Zug
durch seinen Anstrich auffällt, ist Tarnfarbe beim Pz. A.O.K. 1
angefordert worden und auch bereits angewiesen. Technische Erfahrungen sind in dieser Zeit nicht gesammelt worden.
Angehörige:
A |
B |
|
Bahro, Manfred - Stabsfeldwebel
Baumann, ??? - Unteroffizier
Baumert, ??? - Gefreiter
Berno, ??? - Unteroffizier
Borngräber, ??? - Obergefreiter
Brauer, Friedrich - Feldwebel |
C |
D |
|
Diederichsen, Werner - Gefreiter |
E |
F |
Elsner, ??? - Gefreiter |
Fendler, ??? - Gefreiter
Fischer Dr., Heinz - Oberarzt
Fraedrich, ??? - Oberfeldwebel (ROA)
Furgol, Franz - Unteroffizier und Gruppenführer |
G |
H |
Geiger, ??? - Unteroffizier
Gobereit, Alfred - Gefreiter
Gollmer, Friedrich - Schütze |
Hasler, ??? - Gefreiter |
I |
J |
|
|
K |
L |
Kampka, ??? - Gefreiter
Kirsten, ??? - Unteroffizier
König, ??? - Gefreiter
Kunze, ??? - Feldwebel i.W. |
Lehmann, Erwin - Unteroffizier |
M |
N |
Makowski, Hermann - Gefreiter und Lokheizer
Marschallek, ??? - Gefreiter
Mletzko, Hubert - Unteroffizier |
Nagel, ??? - Unteroffizier |
O |
P |
|
Priemer, ??? - Unteroffizier |
Q |
R |
|
Rathmann, Ernst - Oberleutnant d.R.
Reisch, Heinrich - Unteroffizier |
S |
T |
Sattler, Karl - Oberfeldwebel
Schädel, Erich - Gefreiter
Schäfer, ??? - Gefreiter
Scheidl, ??? - Stabsgefreiter
Scheil, Anton - Unteroffizier
Schenk, ??? - Unteroffizier
Schulz, ??? - Stabsfeldwebel
Schultz, ??? - Leutnant
Stötzer, ??? - Unteroffizier (ROB)
Striegnitz, ??? - Gefreiter |
|
U |
V |
|
|
W |
XYZ |
Wagner, ??? - Oberzahlmeister
Wallys, ??? - Stabsfeldwebel
Weising, ??? - Gefreiter
Wenzel, ??? - Unteroffizier |
Zietz, ??? - Feldwebel
Zische, Erhard - Gefreiter |
Stärke:
Datum |
|
01.02.1943 |
91 (6) |
01.03.1943 |
93 (8) |
01.04.1943 |
80 (8) |
01.05.1943 |
75 (7) |
01.06.1943 |
100 (7) + 4 Hiwi |
01.07.1943 |
100 (6) + 4 Hiwi |
|
|
Unterstellung:
-
04.02.1943 |
Befehlshaber Brückenkopf Rostow |
|
05.02.1943 -
12.02.1943 |
LVII. Panzerkorps |
Rostow |
13.02.1943 -
22.02.1943 |
Panzer-AOK 1 |
Stalino |
23.02.1943- 05.03.1943 |
Panzer-AOK 4 |
|
05.03.1943 -
23.03.1943 |
Kommandeur der Eisenbahn-Sicherungsgruppe |
Sinelnikowo |
24.03.1943 -
15.04.1943 |
Korück Panzer-AOK 4 |
|
16.04.1943 -
31.05.1943 |
Oberfeldkommandantur 397 |
Dnjepropetrowsk |
01.06.1943 -
26.06.1943 |
ungarisches Infanterie-Regiment 40 |
Schepetowka |
26.06.1943 -
30.06.1943 |
ungarisches VII. Korps |
Shitomir |
|
|
|
Standorte:
01.02.1943 -
12.02.1943 |
Pendelfahrt zwischen Marzewo und Chapry |
13.02.1943 -
16.02.1943 |
Fahrt nach Tschernuchino |
17.02.1943 -
18.02.1943 |
Bahnhof Tschernuchino |
19.02.1943 -
20.02.1943 |
Fahrt nach Wassilkowka |
21.02.1943 -
28.02.1943 |
Pendelfahrt zwischen Prossjanaja und Rasdory |
01.03.1943 - 05.03.1943 |
Tschaplino |
06.03.1943 - 15.04.1943 |
Pismenaja (30 km ostw. Sinelnikowo) |
16.04.1943 -
24.04.1943 |
Nishne Dnjeprowsk (Wagenwerk) |
25.04.1943 - 03.05.1943 |
Berdjansk (Hafen) |
04.05.1943 -
07.05.1943 |
Djepropetrowsk |
08.05.1943 -
16.05.1943 |
Pawlograd |
17.05.1943 -
21.05.1943 |
Prossjanja (13 km ostwärts Tschaplino) |
22.05.1943 -
31.05.1943 |
Kaltschik (20 km nördl. Mariupol) |
01.06.1943 -
03.06.1943 |
Fahrt von Kaltschik nach Schepetowka |
04.06.1943 -
06.06.1943 |
Schepetowka |
06.06.1943 -
30.06.1943 |
Slawuta |
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Ersatz:
Quelle:
Buchhinweise:
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