Der Panzerzug 51 des Heeres

Panzerzug 51

Aufstellung:

Gliederung:

Stellenbesetzung:

Kommandant  
  Major Elhaus ??.??.19?? - 07.06.1943
Hauptmann d.R. z.V. Paul Huhn Führer 07.06.1943 - 01.07.1943
Hauptmann d.R. z.V. Paul Huhn 01.07.1943 - ??.??.194?
   
 
  Stab  
  Zahlmeister Kriegs-Verwaltungs-Inspektor Emil Wulsten 034.03.1943 - ??.??.194?
Rechnungsführer    
San.-Offizier Assistenzarzt Dr. Heinrich Ringert m. Meldg. v. 01.02.1943
         

Kriegseinsatz:

1943

01.02.-28.02.1943: Fortsetzung der Streckensicherung Kareliskaja - Tregorscha durch bewegliche Spähtrupps in Sondereinheit währen der Nacht. Zwei eingebaute Minen wurden aufgenommen. In der Nacht zum, 02.02. wurden zwei Spähtrupps aus Nähe der Bahnlinie beschossen.
 

06.02.1943: Nach Angabe mehrerer Starosten waren in den der Basis benachbarten Dörfern kleinere Bandengruppen aufgetreten.  In den späten Abendstunde wurden zwei verstärkte Spähtrupps in Stärke von 2 Offizieren, 12 Unteroffizieren und 62 Mannschaften zur überraschende Durchsuchung von fünf Dörfern angesetzt. Sieben Banditen wurden erschossen und etwa 30 kg Sprengmittel sichergestellt.
07.02.1943: Kurz vor Mitternacht wird die Besatzung alarmiert und fährt mit dem Kampfzug, für den eine Ersatz-Lok durch den Bv.T.O. 16 gestellt wird, in Richtung Pleskau, um die angegriffenen Bahnhöfe Somitewso, Usa, Potsewy und Stützpunkt an der Usa-Brücke von banden zu säubern. Auf dem brennenden Bahnhof Somitewo wird eine kleinere, noch mit der Bahnhofsbesatzung im Kampf liegende Bandengruppe zurück geschlagen. Zwei Banditen tot. Der weiter westlich sichtbare Feuerschein und zu hörende Gefechtslärm konnte wegen der Sprengung von zwei Weichen am Westausgang des Bahnhofs Somitewo erst nach vorgenommener Streckeninstandsetzung nach 2 1/2 Stunden erreicht werden, nachdem zwei weitere Minen auf der Strecke aufgenommen worden waren. Die an der etwa 30 m langen Usa-Brücke befindliche Brückenwache, bestehend aus drei Deutschen und vier russischen Freiwilligen war überwältigt und die Wachunterkunft niedergebrannt. Die zwei noch lebenden schwerverwundeten deutschen Soldaten wurden geborgen und der nächsten Betreuungsstelle übergeben, die auf beiden Enden gesprengte Brücke auf weitere Sprengstoffladungen untersucht. Eine ausgebaute Sprengladung an der Brücke und fünf weitere vorbereitete Minen in Nähe der Brücke wurden aufgenommen. Entfernung von der Basis knapp 50 km.
08.02.1943: Sicherung der Bahnhöfe Somitewo und Sossonje (Strecke Porchow - Pleskau) ohne Vorkommnisse. Entfernung von Basis 42 km.
10.02.1943: Der Staroste eines 5 km südsüdwestlich gelegenen Dorfes meldet die Anwesenheit von 25 - 30 Partisanen. Der sofort angesetzte Stoßtrupp umfasst die Häusergruppe, in denen sich die Partisanen aufhalten. In dem Kampf fallen 6 Banditen (vier Männer, darunter 1 Kommissar und zwei Weiber in Männerkleidung)  tot in unsere Hand. Vier weitere im nahem Walde gefallene oder schwerverletzte werden von den in den Wald ausweichenden Banditen mitgeschleppt, ebenso arbeiteten sich noch mehrere Verwundete waldeinwärts. Auf Grund der nicht verfügbaren Stärke für einen Waldkampf un der hereinbrechenden Dunkelheit wurde der Verfolgungskampf nicht fortgesetzt. Das bei dem Kommissar vorgefundene Material, insbesondere Tagebuch wurde nebst Waffen- und dergleichen an die Armee abgegeben. Eigene Verluste:

Obergefreiter Ernst Becker tot (Brustschuß)
Gefreiter Fritz Kuchenbecker schwerverwundet (Lungendurchschuß und Schultersteckschuß), am 14.02.1943 verstorben im Kriegslazarett 1/571 Dno.

11.02.-20.02.1943: Der Panzerzug wird für die Dauer des Unternehmens "Wintermärchen" dem Kommandanten rückwärtiges Armeegebiet 584 taktisch unterstellt und erhält folgenden Auftrag:

1. Panzerzug sichert auf der Bahnstrecke von Porchow nach Westen bis Podsewy und verhindert ein Ausweichen von Banden über die Bahnlinie von Süden nach Norden
2. Panzerzug stellt einen Stoßtrupp in Stärke von 6/30 ab, welcher der Gruppe Nord diesen Unternehmens unterstellt wird.

Die Sicherung der Strecke geschieht durch häufiges Befahren. Ein Funktrupp mit entsprechender Sicherung wird auf Bahnhof Usa ausgesetzt und hält mit dem auf Fahrt befindlichen Kampfzug Verbindung. Es wurden zwei Minen vom Kampfzug aufgenommen, aus viermal der Bahn sich nähernden Bandengruppen 11 Banditen getötet.
Der der Gruppe Nord unterstellte Stoßtrupp wurde in den Tages dieses Einsatzes zu folgenden Aufgaben verwandt:

Aufklärung, Sicherung von Ortschaften, Aufnahme von Verbindung mit Nachbargruppen, Säuberung eines Dorfes von Banditen (14 wurden erschossen) und schließlich als Spitzensicherung, wobei weitere fünf Banditen getötet wurden.

Eigene Verluste keine; bei dem Gesamtunternehmen verlor der Feind über 300 Tote und etwa 100 Gefangene.
Entfernung von der Basis 55 km. Der Stoßtrupp bis zu 70 km.
22.02.1943: Der Panzerzug erhält vom AOK 16/Bv.T.O. Befehl, die Bahnstrecke Aschewo-Sustschewo (Südstrecke Dno-Nowosokolniki) zu sichern und das Überschreiten von Rotarmisten aus dem Raum ostwärts der Bahn nach Westen zu verhindern.
23.02.1943: Der Panzerzug erreicht 05.30 Uhr ohne besondere Vorkommnisse Bahnhof Sustschewo; der einen vor dem Bahnhof liegenden Transportzug mit Bordwaffen angreifende russische Flieger wird trotz zu großer Entfernung durch Feuer der Vierlings-Flak abgewiesen. Der Kampfzug nimmt auf seinen Sicherungsfahrten vier Minen auf und läuft 20.15 Uhr 1 km südlich Bahnhof Aschewo selbst auf Mine. Der Infanterie-Kampfwagen Nr. 3 wird stark beschädigt. Ein Drehgestell des Kampfwagens 3 entgleist, ebenso Lok mit Tender. Aufgleisung und Streckeninstandsetzung wird gemeinsam mit einem Hofszug durchgeführt. Das Laufwerk der Lok ist ebenso wie das des Infanterie-Kampfwagens beschädigt, der Tender hat einen Heißläufer. Der Kampfzug erreicht bei langsamster Fahrt am 24.02. mittags 12.30 Uhr die Basis Roschtscha. Entfernung von Basis 120 km. Eigene Verluste: 3 Verletzte, die zunächst beim Zuge verbleiben.
26.03.-28.02.1943: Auf Befehl des AOK 16 wird der Panzerzug für die Dauer eines vom Kommandanten rückwärtiges Armeegebiet 584 angesetzten Unternehmens diesem unterstellt.. Kommandant rückwärtiges Armeegebiet 584 befiehlt: Kampfzug begibt sich nach Bahnhof Sustschewo (Strecke Dno - Nowosokolniki). Der Führer meldet sich beim Sicherungs-Regiment107 in Beshanizy. Das Unternehmen läuft noch. Entfernung von der Basis 120 km.

01.03-31.03.1943: Das am 26.02. angelaufene Unternehmen gegen Banden in dem Räume Dedowitschi - Loknja (Bahnstrecke Dno - Nowosokolniki) wird weiter durchgeführt und zwar in engster Verbindung mit Sicherungs-Regiment 107. Der über den gesamten Monat ununterbrochene Einsatz des Panzerzuges vollzog sich wie folgt:

In dem oben genanten Raum sicherte der Kampfzug insbesondere durch ständige Bewegung bei Nacht in dem Schwerpunkt Tschichatschewo - Sustschewo. Gefährdete Stützpunkte wurden durch Teile der Besatzung verstärkt und an den Brennpunkten um den Bahnhof Aschewo - wurden Lauerposten bei Nacht ausgesetzt. An besonderen Vorkommnissen sind zu erwähnen:

03.- 04.03.: Sich an die Bahn bei Nacht heranmachende Banditen wurden durch wiederholte kurze Feuerüberfälle verhindert, zweimal liegen gelassene Sprengladungen und Zündmittel wurden bei Tagesanbruch sicher gestellt.
06. - 07.03.: Zusammenstoß mit einer 20 - 30 Kann starken Bandengruppe 3 km südl. Aschewo. Mit Scheinwerfer erfasst, wurde die Gruppe durch Kwk., Vierling-Flak und M.G.-Beschuß versprengt. 4 Banditen tot, aufgrund vorgefundener Blutspuren sind weitere Verwundete von den Banditen mitgenommen worden. Sprengmittel in kleinem Umfange wurden sicher gestellt. Im allgemeinen bei Dunkelheit stärkere Feindtätigkeit beiderseits der Bahnstrecke mit Licht- und Leuchtkörpersignalen.
08.03.1943: Die inzwischen auf der Basis eingetroffene Ersatz-Panzerlok mit Zusatztender wurde gegen die bis dahin verwandte gewöhnliche Lok ausgetauscht.
11.03.1943: Um 00.35 Uhr wird die Strecke 3 km südl. Tschichatschewo gesprengt. Der von Aschewo zur Sprengstelle vorfahrende Zug entdeckt etwa 400 m vor der Sprengstelle eine Mine, räumt diese und setzt die Strecke wieder instand und übergibt um 05.15 Uhr die Strecke wieder dem Verkehr. Bei der Sicherung der Arbeiten erhält die Baustelle aus größerer Entfernung MG. -Feuer.
12.03.1943: Unter Zurücklassung des Kampfzuges fährt Panzerlok zum Auswaschen zum Bw. Dno. Kurz vor der Rückkehr von Dno wird Panzerlok mit Zusatztender durch einschlagende Fliegerbomben und von explodierenden Granaten des im Nebengleis stehenden Munitionszuges schwer beschädigt und betriebsunfähig. Hierbei wird Obergefreiter Oden schwer verwundet (beide Beine schwerverletzt). Drei weitere Männer kamen mit leichten Verletzungen davon. Bis zum Eintreffen einer anderen Lok. am 14.3. erfolgt Sicherung an der Strecke durch Fußeinsatz. Ein am Tage entdecktes kleines Sprengmittellager wird bei Nacht durch Lauerposten gesichert und von den sich anschleichenden Banditen einer erschossen.
14.03.1943: Am einem Wasserdurchlass etwa 300 m nördl. Tschichatschewo erkannte eingebaute Mine wurde beseitigt.
18.03.1943:
Kampfzug kehrt abends zwecks Auffrischung der Besatzung und Aufnahme von Lebensmitteln und dgl. zur Basis zurück und fährt am 20.03. früh wieder zum Einsatz in den gleichen Raum.
21.03.1943: In den Abendstunden kommt ein in Fahrt befindlicher Transportzug hart nördlich Aschewo zum Entgleisen und wird von banden angegriffen. Der nach 15 Minuten an der Unfallstelle eintreffende Panzerzug setzt beiderseits der Bahn Stoßtrupps ab und vertreibt die Banditen. An Hand der bei Tage vorgefundenen 5 Blutspuren an verschiedenen stellen im Gelände ist zu entnehmen, dass der Gegner Verluste hatte. Die Unfallstelle und die Arbeiten an dieser werden gesichert und mit Hilfe eines Teiles des Besatzung durchgeführt.
23.03.1943: Feindflieger greift bei Nacht mit Bordwaffen den Kampfzug an. Eigene Flak wehrt ab. Verluste und Beschädigungen sind nicht eingetreten.
24.-25.03.1943: Feindflieger greift nochmals, diesmal hartnäckiger den Kampfzug im Bahnhof Aschewo an. Außer leichten Beschädigungen am Kampfzug passiert weiter nichts. Eigene Flak verhindert bei jedesmaligen Anfliegen nahes Herankommen.
26.03.1943: Beiderseits der Bahnstrecke werden verstärkt auftretende Leuchtzeichen unter Feuer genommen, der Kampfzug selbst wird auf größere Entfernung mehrfach mit MG beschossen.
28.03.1943: Um 23.55 Uhr entdeckt der Kampfzug im eigenen Scheinwerferlicht eine stärkere Minenladung. Trotz schlechter Bremsleistung des Zuges gelingt es noch, den Zug unmittelbar vor der Mine zum Halten zu bringen. Diese wird jedoch im gleichen Augenblick durch Abziehen zur Auslösung gebracht. Beim Absuchen des Geländes durch die Scheinwerfer wird der die Mine auslösende Bandit erkannt und unter Feuer genommen. Hierbei beschießen in der Nähe liegende andere Banditen den Kampfzug und insbesondere die Scheinwerfer, wovon einer beschädigt wird. Erst durch eine ausgebootete Kampfgruppe werden die Banditen, von denen mindestens 2 auf Grund vorgefundener Blutspuren verletzt sind, abgedrängt, sodass die Sprengstelle mit eigenen Kräfte durch Einzeihen neuer Schienen und Ausbesserung des Oberbaues beseitigt werden kann. Um 04.15 Ihr  wird die Strecke wieder dem Verkehr übergeben.
30.03.1943: In den frühen Morgenstunden stellen Lauerposten hart nördlich Losowizy die Annäherung einer Bandengruppe fest. Der in der Nähe befindliche und durch Funk herbei gerufene Kampfzug nimmt den Raum, in dem die Banditen festgestellt worden sind, mit allen Waffen unter Feuer. Dieses wird vom Gegner etwa eine halbe Stunde lang mit MG und Maschinenpistolen erwidert. Die Verluste des Gegners waren zahlenmäßig nicht festzustellen. Nach den Blutspuren hat er Verluste gehabt.
31.03.1943: Das Unternehmen ist abgeschlossen. Der Kampfzug kehrt zur Basis zurück.

Erfahrungen:    Die Kampfwagen des Zuges sind umgespurte russ. Beutewagen, die in der bekannten Art ausgebaut sind. Bei dem großen Eigengewicht von fast 50 to je Wagen wirken sich die mangelhaften und träge arbeitenden Bremsen sehr nachteilig aus. bei einer Geschwindigkeit von 20 - 25 km ist ein Bremsweg von fast 500 m gemessen worden. Der Kampfzug wird auf Antrag bei der Armee in aller Kürze zwecks Bremsüberprüfung und Einbau deutscher Bremsventile nach Pleskau für 2- 3 Tage überführt werden müssen.  Bei der Schwere der Kampfwagen und dem mangelhaften Oberbau der Strecken fallen trotz langsamen Fahrens immer wieder Entgleisungen an.

01.04.1943: Fernschreiben des AOK 16: Panzerzug 51 wird mit sofortiger Wirkung zur beschleunigten Durchführung von Reparaturarbeiten Bv.T.O. wieder unterstellt. Der Zug steht Kommandant des rückwärtigen Armeegebietes auf Anforderung zu besonderen Unternehmen zur Verfügung.
02.04.1943: Nach Ausbau der Waffen, Geräte und der gleichen wird der Kampfzug unter Führung des technischen Führers nach Pleskau und von da aus auf Veranlassung des F.E. Kommandos 4 nach Dünaburg überführt, um die erforderlich gewordene Bremsuntersuchung vornehmen und den Anstrich des Kampfzuges erneuern zu lassen.
03. - 13.04.1943: Neben Instandsetzung und Säuberung von Waffen, Gerät und Bekleidung, Ausrüstung und Abgabe der Winterbekleidung werden die mannigfachen, zweckmäßigen Appelle durchgeführt. Die Truppe wird nach den langen Einsätzen durch allgemeinen infanteristischen Dienst wieder zusammen gefasst. Es wird intensive Waffen- und Schiessausbildung betrieben, die mit einem Schulschiessen mit Gewehr, MG 34, MPi, Pistole 08 und russ. lMG und mit einem Schulgefechtsschiessen mit MG 34 und russ. lMG an 4 Tagen abgeschlossen wird.
13.04.1943: Kampfzug kehrt von Dünaburg zurück und wird dem Bv.T.O. 16 als einsatzbereit gemeldet.
14.04.1943: Auftrag von Bv.T.O. 16: Kampfzug sichert die Bahnstrecke in den Raum Podsewy-Somitewo (Pleskau-Porchow).
15.04.1943: Nach Verbindungsaufnahme mit den in dem zu sichernden Raum befindlichen Kommandostellen und Stützpunkten und nach den entsprechenden Geländebesichtigungen kehrt der Kampfzug zur Basis zurück. Zwei Kilometer vor Erreichung eines Zieles bricht im Kampfwagen 5 um 15.45 Uhr Feuer aus. Ein Mann der Wagenbesatzung hat durch verbotenes Umgehen und Verschütten von Kraftstoff einen Brand verursacht, der blitzschnell um sich greift und nachdem der Zug zum Halten gebracht war, keine Möglichkeit mehr zum Löschen bietet, ohne Menschenleben durch das im gesamten Wagen um sich gegriffene Feuer und Explodieren der Munition aufs Spiel zu setzen. Der gesamte Inhalt des Wagens wird Opfer der Flammen. In den Abendstunden begibt sich der Kampfzug ohne Wagen 5 wieder in seinen Einsatzraum.
15. - 30.04.1943: Um eine möglichst sichere Gewähr für die Verhinderung von Sprengungen zu haben und bei etwaigen Sprengversuchen die Täter fassen zu können, wird die Sicherung der Streche durch Lauerposten durchgeführt. An den zu Sprengungen bevorzugten Stellen werden vom Einbruch der Dunkelheit bis zum Tagesbeginn zwei bis drei Mann starke Lauerposten an die Bahnstrecke bzw. abseits ins Gelände gelegt, um überraschend aus dem Hinterhalt bei Annäherung von Banditen zufassen zu können. Diese Art der Sicherung hat in dem nebenstehenden Zeitraum die Sprengungen verhütet, wovor der Zeit fast jede Nacht gesprengt wurde. Bei den außerhalb des zu sichernden Raumes erfolgten Sprengungen am 17., 20. und 28.04. hat der Kampfzug in zwei Fällen die Sprengstelle aus eigener Kraft instand gesetzt, im dritten Falle an der Behebung mitgearbeitet.

Allgemeines und Erfahrungen:
Wegen des ausgebrannten Kampfwagens 5 wurde bei der Armee Tatbericht vorgelegt. Die kriegsgerichtliche Verhandlung fand am 27.04. statt. Der Beschuldigte wurde frei gesprochen. Die Bestätigung des Urteils durch den Gerichtsherrn steht noch aus. Die beabsichtigte Auswechslung der träge arbeitenden russischen Bremsventile ist in Dünaburg nicht erfolgt, weil eine solche Auswechslung die völlige Erneuerung der Bremsapparate und - leitungen notwendig gemacht hätte. Durch eingehende Überholung und Auswechslung schadhafter teile ist eine befriedigende Bremswirkung erreicht worden. In Dünaburg wurde das Eigengewicht der einzelnen Kampfwagen wie folgt ermittelt:

Nr. 1 - 20 to
Nr. 2 - 59 to
Nr. 3 - 44 to
Nr. 4 - 62, 3 to
Nr. 5 - 56, 4 to
Nr. 6 - 19 to

Nach dem Urteil der Reichsbahn ist das häufige Heißlaufen der Achsen, die dazu noch russischer Herkunft sind und andere Abmessungen haben als die deutschen, auf das hohe Eigengewicht der Wagen zurück zu führen. Durch die auf dem mangelhaften Oberbau erfolgenden starken Stöße werden die Lagerschalen bzw. das verwendete Lagermetall zusammen gequetscht und seitlich heraus gedrückt oder das Metall reißt. Selbst bei peinlichster Wartung werden auch künftig die Heißläufer nicht zu vermeiden sein. Der ausgebrannte Kampfzug 5 wurde befehlsgemäß am 21.04. durch Begleitkommando nach Warschau-Rembertow überführt, wo er am 24.04. eingetroffen ist.

01. - 20.05.1943: Gem. Befehl Bv.T.O. 16 vom 14.4. setzt Panzerzug die Sicherung der Strecke Sosonje - Usa - Podsewy (Porchow-Pleskau) fort durch Kontrollfahrten und Lauerposten, die zusätzlich zu den  Streifen der örtlichen Streckensicherung versteckt nahe bevorzugter Sprengpunkte durch Ausbooten oder Fußmarsch eingesetzt wurden und dort von Anbruch der Dunkelheit bis Tageslicht in Lauerstellung verblieben.
Am 1.5. wird ein Stosstruppunternehmen unter Führung von Hptm. Huhn nach den Dörfern Boloty - Rassadniki -Kolpischtsche - Gorky, in denen Banditen gemeldet waren, durchgeführt und festgestellt, dass Banditen nach kurzem Aufenthalt des Nachts und Raub von Lebensmitteln die Ortschaft geräumt hatten.
Am 3.5. wird eine Sprengstelle außerhalb des zugewiesenen Sicherungsabschnittes durch Aufgleisen von Wagen und Ausbesserung des Schienenweges durch den Panzerzug behoben. Panzerzug vertreibt am 20.5. im Nachbarabschnitt Banditen, die den Ausbau einer von ihnen gelegten Mine durch Beschuss zu verhindern versuchen, durch zusammengefasstes Feuer des Zuges.
20.05.1943:
Befehl von Bv.T.O. 16 zur Sicherung der Strecke Tschichatschewo - Aschewo (Dno - Nowo-Sokolniki).
20.05. - 31.05.1943: Nach Fühlungnahme und Vereinbarung mit den örtlichen Sicherungskräften (Sich.Regt. 107 und lett. Schutzmannsch. Batl.) sichert der Panzerzug zusätzlich die befohlene Strecke durch unregelmäßige Kontrollfahrten.

Allgemeines und Erfahrungen:
Der Lauerposten-Einsatz von 5 - 7 Stunden stellte bei strömenden Regen und sehr schlechter Sicht erhöhte Anforderung an die Ausdauer und Aufmerksamkeit der Kampfzugbesatzung. Es wurde dabei erreicht, dass die Sprengungen in dem derartig gesicherten Abschnitt schlagartig aufhörten und sich teils in Nachbarabschnitte verlagerten.
Am 15.5. wurde dem Kdr. d. Eisb. Pz.Züge b. Ob.d.H. ,dem A.O.K. 16, und dem Bv.T.O. 16 durch den Kommandanten des Zuges eine Niederschrift über Erfahrungen im Bahnsicherungsdienst und Vorschläge zur zweckmäßigeren Verwendung des Panzerzuges in diesem gemacht, mit dem Ziel, die vielen örtlichen kleinen Befehlsstellen der Streckensicherung und Bandenbekämpfung beiderseits der Bahnlinie unter eine Zentralbefehlsstelle zu bringen, der der Panzerzug taktisch unterstellt wird. A.O.K. 16 spricht in dem Schreiben vom 27.5.43 dem Kommandanten für den sehr ausführlichen und mit großer Sachkenntnis durchgearbeiteten Bericht den besonderen Dank aus und sichert Neuorganisation des Bahnschutzes im vorgeschlagenen. Sinne zu.

01.06. - 08.06.1943: Sicherung der Strecke Tschichatschewo - Aschewo durch Ausstellen von Lauerposten beiderseits der Bahnlinie, mit verstärkter Postierung in dem Waldgebiet südl. Bahf. Tschichatschewo. Kampfzug steht in Alarmbereitschaft auf Bhf. Tschichatschewo.
08.06.1943: Unterstellung durch A.O.K. 16 über Kdt. rückw. A.Geb. 584 an Feldkommandantur 820. Nach fernmündlicher Verbindungsaufnahme mit F.K. 820 bleibt Einsatz derselbe, bis Übernahme des Sicherungsabschnittes durch lett.Pol.Batl. 267.
13.06.1943: Am 13.6. begeben sich zur Feldkommandantur 820 Kommandant und Lt. Ebener zur Einweisung und Lagebesprechung. Pz.Zug sichert durch Kontrollfahrten die Strecke Tschichatschewo - Golenitschewo nach verantwortlicher 'Übernahme des bisherigen Sicherungsabschnittes durch lett.Pol.5atl. 267.
18.06.1943: Lett. Pol. Batl. 267 übernimmt am 18.06.43 verantwortlich. Verlegung der Basis von Bahnhof Roschtscha nach Bahnhof Tschichatschewo (Strecke Dno - Nowosokolniki). Wohnzug schließt sich sofort nach Eintreffen an die Fernsprech-, Licht- und Wasseranlage der Ortskommandantur an.
19.06.1943: Besichtigung des Zuges durch den Kdr.d.Eisb.Pz.Züge Herrn Oberst von Olszewski, in Begleitung von Herrn Cblt. Englberger.
19.06. - 30.06.1943: Der Kampfzug führt von seinen neuen Standort Sagoskino Kontrollfahrten in nördl. uns südl. Richtung des ca. 88 km langen Sicherungsabschnittes in unregelmäßiger Zeit- und Reihenfolge durch. Auf Bhf. Samolukowo wird mit dem dort befindlichen Verb.Offz. der HKL Fühlung genommen und der Kampfzug zur Unterstützung bei sich ergebender Lage angeboten. Im Zeitraum vom 01.06. - 30.06. erfolgte eine einzige Sprengung im Sicherungsraum des Zuges und zwar zwischen Bhf. Losowizy und der neugebauten Gleisabzweigung zum Kieslager nördlich des Bahnhofs Losowizy. Die Sprengung erfolgte ca. 150 m vor dem Doppelposten eines Stützpunktes bei guten Horch- und Sichtverhältnissen.
01.07.1943: Sicherung der Strecke Tschichatschewo - Samolukowa mit Schwerpunktbildung Teilstrecke Tschichatschewo -Sustschewo durch nächtliche Kontrollfahrten. Ausbooten von Jagdkommandos und Durchkämmen verdächtig oder besetzt gemeldeter Ortschaften beiderseits der Bahnlinie. Während des Tages verbleibt der Panzerzug auf günstig gelegenen Bahnhöfen in Bereitstellung.
02.07.1943: Auf der Sicherungsfahrt von Bhf. Aschewo - Losowizy -Sustschewo wird der Panzerzug auf letzterem von Bhf. Losowizy zur Verstärkung zurückgefordert. Bei Ankunft Losowizy ergibt sich folgende Lage : Besatzung Stützpunkt Bh£. Losowizy befindet sich im Feuergefecht mit Banditen, die vorher zwei lettische Streifen erschössen haben und darauf' Bahnhof und Strecke aus gedeckter Stellung heraus unter MG-Feuer halten. Panzerzug bringt sofort mit s.Gr.W. und Kwk. das Feuer der Banditen zum Schweigen und stellt durch Stosstrupp ihr Verschwinden im Walde ostwärts Losowizy fest. Darauf wird das der Bahn nahe gelegene Dorf Sstegi, das vor zwei Nächten von Banditen besetzt war, umstellt und durchsucht mit der Feststellung, dass in dieser Nacht Banditen nicht anwesend waren.
07.07.1943: Um 22,45 Uhr erhält der Panzerzug auf Bhf. Losowizy von russischen Freiwilligen die Meldung, dass das Dorf Suslowo, 2 km südwestl. Losowizy, von Banditen besetzt sei. Nach Sperrung der Strecke Losowizy -Sustschewo stellt sich der Panzerzug in der Höhe des Dorfes zur Feuerunterstützung bereit, nimmt mit starkem Stosstrupp das Dorf und stellt fest, dass ein unerkannter Reitertrupp das Dort verlassen hat.
09.07.1943: befindet sich der Panzerzug auf einer Kontrollfahrt von Loknja nach Losowizy. Beim Einlaufen auf Bhf. Sustschewo um 00.15 Uhr erfolgt 3 km nördlich des Bahnhofs Sprengung eines Kieszuges. Schaden ist gering.
12.07.1943: Um 23.00 Uhr meldet der Posten des Wohnzuges Gefechtslärm südlich des Bahnhofs Tschichatschewo. Der sofort angesetzte Spähwagen macht die Feststellung, dass lettische Posten bei Stützpunkt VII von Banditen beschossen wurden.
24.07.1943: Eintreffen des Befehls vom Kdr.d.Eisb.Pz.Zuge zur Ausführung der besprochenen Reparatur in Dünaburg. Kommandant begibt sich zur Feldkommandantur 820 zur Lagebesprechung, wonach Panzerzug am 26.7. herausgezogen werden kann. Verwendung der Besatzung wird durch Kdt.rückw.A.Geb. befohlen.
26.07.1943: Auf Befehl von Kdt.rückw.A.Geb. 584 wird die Besatzung bis zur Rückkehr des Kampfzuges Jagdkommando Feldkommandantur 820 zur Verfügung gestellt.
Um 23.30 Uhr wird der Bhf. Tschichatschewo mit Brandbomben angegriffen. Nach mehreren Angriffen zwingt die Flak des Zuges die feindlichen Flugzeuge zum Abdrehen nach Süden, die darauf Bhf. Aschewo und Sustschewo in gleicher Weise angreifen. Ein Mann der Wohnzugbesatzung wird leicht verwundet und verbleibt beim Zuge.
27.07.1943: Um 23.30 Uhr erfolgen 4 km nördlich Tschichatschewo hintereinander 5 Sprengungen, die sich auf der Strecke Dno-Pleskau auf über 20 erhöhen. Im eigenen Sicherungsbereich wird nicht gesprengt.
Durch Oberst Fehn, Feldkommandantur 820, wird dem Kommandanten die 1.Kompanie, Ost-Ersatz-Bataillon 16 bis auf weiteres unterstellt mit dem Befehl, den Streckenabschnitt Shelesna-Schilowo durch Lauerposten und gleichzeitiges Vortreiben von Jagdkommandos in das von Banditen verseuchte Gebiet ostwärts der Bahn zu sichern. Nach Eintreffen der Kompanie um 22.00 Uhr in Tschichatschewo wird diese mit einem Jagdkommando der Einheit, in Stärke von 1/35 im befohlenen Kaum eingesetzt. Gleichzeitig erhält der Kommandant das Kontrollrecht über alle im Bahnschutz der Strecke Tschichatschewo - Samolukowo eingesetzten Streifen und Stützpunkte.
Fortführung der Sicherung nach obigem Befehl. In Abwesenheit des Panzerzuges wird der Spähwagen im Einsatz durch Kontrollfahrten und zum Transport von Jagdkommandos bei Bewährung voll ausgelastet.

Angehörige:

A B
Adam, ??? - Unteroffizier Battermann, Jakob - Unteroffizier und MG-Führer
Bawohl, ???
- Obergefreiter
Becker, Ernst -
Obergefreiter
Berner, Hubert
- Obergefreiter
Bertram, ??? - Obergefreiter
Beyer, Rudolf - Leutnant d.R.
Brandenbusch, Kurt - Unteroffizier
Brinkhoff, ??? - Obergefreiter
C D
Coster de, Werner - Oberzahlmeister d.R.  
E F
Ebener, Dietrich - Leutnant d.R.
Eisen, ???
- Obergefreiter
Fischer, ??? - Obergefreiter
Franke, Alfred - Obergefreiter und Streckenbeobachter
G H
Glade, Josef - Feldwebel und Gruppenführer
Göbel, Richard
- Gefreiter ROB
Gruber, ??? - Gefreiter
Grundmeier, Hermann - Gefreiter und Lokheizer
Hagemeier, August - Unteroffizier
Hausmann, Helmut - Oberfeldwebel und stv. Zugführer 2. Zug
I J
  Janku, ??? - Obergefreiter
K L
Kaiser, ??? - Obergefreiter
Kartheus, ??? - Gefreiter
Konieczny, Heinrich - Feldwebel und Gruppenführer
Kortmann, Hubert - Feldwebel und Gruppenführer
Kuchenbecker, Fritz - Gefreiter
Liske, ??? - Obergefreiter
Ludwig, ???
- Unteroffizier
M N
Mamk, Herbert - Obergefreiter und Lokführer
Masch, ???
- Gefreiter
Mischke, ???
- Obergefreiter
Nöring, Werner - Oberfeldwebel (W)
O P
Oden, ??? - Obergefreiter
Olbrich, ???
- Oberfeldwebel
Paul, Heinrich - Feldwebel i.W.
Pfemfert, ???
- Panzerzugschütze
Pietsch, Georg
- Unteroffizier und stv. Truppführer
Prystawik, ??? - Obergefreiter
Q R
 

Rolle, ??? - Gefreiter

S T

Sattler, ??? - Oberfeldwebel, kmdt.
Schlachter, Robert - Unteroffizier und M.- und Lichtw.
Seidel, Hermann
- Feldwebel und sMG-Gruppenführer
Siefker, Hermann
- Unteroffizier
Skotulainski, Paul
- Obergefreiter
Sommerfeld, ???
- Gefreiter
Steckmeier, Ludwig
- Leutnant d.R.
Strübing, ???
- Obergefreiter

Töllner, ??? - Unteroffizier
Tschepe, Gerhard - Unteroffizier und Gruppenführer
Tylla, ??? - Gefreiter

U V

Uhlich, ??? - Obergefreiter

Vaeth, ??? - Gefreiter

W XYZ

Weiss, ??? - Obergefreiter
Woch, ???
- Gefreiter
Wolff, ??? - Feldwebel

Zitzlaff, ??? - Hauptfeldwebel

Stärke:

Datum  
01.02.1943 88 (7)
01.03.1943 84 (5)
01.04.1943 84 (5)
01.05.1943 78 (1)
01.06.1943 79 (2)
01.07.1943 79 (2)
01.08.1943 75
   

Unterstellung:

Datum Unterstellung
01.02. - 10.02.1943 taktisch: AOK 16/Bv.T.O.
wirtschaftlich:
AOK 16
11.02. - 20.02.1943 taktisch: Kdt. Rückw. A.Gebiet 584
wirtschaftlich:
AOK 16
21.02. - 25.02.1943 taktisch: AOK 16/Bv.T.O.
wirtschaftlich:
AOK 16
26.02. - 31.03.1943 taktisch: Kdt. rückw.A.Geb. 584
wirtschaftlich:
 AOK 16
01.04. - 08.06.1943 taktisch: Bevollmächtigter Transportoffizier 16
01.04. - 27.06.1943 wirtschaftlich:  AOK 16
08.06. - 00.07.1943 taktisch: Kdt. rückw.A.Geb. 584
28.06. - 00.07.1943 wirtschaftlich: Kdt. rückw.A.Geb. 584
   

Standort:

Datum

 
01.02. - Bahnhof Roschtscha (12 km westlich Dno)
28.06. - 00.07.1943 Bahnhof Tschiatschewo (Strecke Dno-Nowosokolniki)
   

Ersatz:

Quelle:

  • ZAMO 500-12451 Akte 457

Buchhinweise: