Der Panzerzug 7 des Heeres

Panzerzug 7

Aufstellung:

Gliederung:

Stellenbesetzung:

Kommandant  
  Oberleutnant Gehlhar m. Meldg. v. 00.02.1943
Oberleutnant Vögler m. Meldg. v. 16.06.1943
   
 
  Stab  
  Zahlmeister Oberzahlmeister Johann Hinmann 02.04.1943 - ??.??.194?
     
         

Kriegseinsatz:

1943

Februar: Am 1. 2. steht der Zug einsatzbereit in Aksaiskaja. Am 2.2.vird der Zug mit Wirkung vom 5.2. dem XXXXXVII. Panzerkorps unterstellt und zur Streckensicherung Rostow - Nowotscherkassk eingesetzt. Dem Zug wird der Bahnhof Rostow-Beregg als Standort angewiesen. Am 3.2. wird der Zug dorthin überführt. Am 4.2. erhält der Zug um 21. Uhr durch die Transp. Kommandantur Befehl nach Kisitirinka aufzuklären. Die Fahrt kann nicht durchgeführt werden, weil die Strecke durch Bombenwurf zerstört ist. Der Zug fährt im Morgengrauen nach Bereg zurück. Am 5.2. wird festgestellt, daß zum Herausziehen des Wohnzuges aus Rostow-Gora keine Lok gestellt werden kann. Der Zug fährt um 14.00 Uhr nach Gora um den Wohnzug selbst aus Rostow heranzuziehen. Ab Chapri steht für den Wohnzug eine Lok zum Weitertransport zur Verfügung. Am 6. ,2. vormittags klärt der Zug auf Bahnhof Bereg auf, ob Bahnhof noch nach feindl. Bombenangriff befahrbar ist. Am 7.2. erhält der Zug von XXXXXVII. Panzerkorps Befehl in Chapri einsatzbereit zu stehen. Am 8.2. 7.00 Uhr meldet ein aus Rostow kommender Lok-Zug Feind an der Strecke Chapri-Sapodny. Der Zug fahrt sofort zur Aufklärung aus und vernichtet einen an der Strecke stehenden Feindpanzer.  Der Bahnhof Sapodny ist mit stärkeren Feindkräften besetzt. Der Zug erhält schweres Pak-Feuer und zieht nach Chapri zurück um auf der Südschleife nach Rostow aufzuklären. 2 1/2 km ostwärts Chapri stößt der Zug auf Feindpanzer die sich nach Artl. Beschuß in das Dontal zurückziehen. Der Zug hat Streckensicherungsauftrag Morskaja-Tschulek- Semernikowo und fährt nach Semernikowo. Auf Bahnhof Ssinjawinskaja erhält der Zug Befehl zur Unterstützung eines Gegenangriffes am 3.2. in Chapri bereitzustehen. Der Einsatz des Zuges auf der Strecke ist durch Räumung der Bahnhöfe durch das Eisenbahnpersonal erschwert, weil alle Wasserstationen außer Betrieb sind. In Ssinjawskaja kann der Zug behelfsmäßig mit 'Wasser aus einer hochgelegenen Quelle versorgt werden. Am 3.2. fährt der Zug um 06.00 nach Chapri und erhält 3 km ostwärts Ssinjawskaja bei starkem Schneetreiben aus dem Dontal Pak-Feuer. Bei vorübergehend besserer Sicht, werden Feindpanzer, Pak und Infanterie beobachtet und wirksam unter Feuer genommen. Der Feind zieht sich fluchtartig in das Dontal zurück. Beim weiteren Vorfahren werden mehrfach feindl. Inf. Kräfte bekämpft. Der Zug fährt weiter nach Chapri und erhält dort Befehl mit dem 2. Batl. des Polizei-Regiments  375 auf Strecke Chapri - Rostow vorzustoßen. Das Gleis ist 2 km ostwärts Chapri durch Bomben zerstört und wird von der Besatzung des Zuges instand gesetzt. Um 16.oo Uhr wird der Angriff abgebrochen und der Zug sichert bis 18.oo Uhr das Zurückziehen der Inf. auf die Ausgangsstellungen. Nach Wasser- und Kohle-Nehmen während der Nacht wird am 10.02. der Angriff erneut angesetzt. Durch vorzeitigen Angriffsbefehl fährt der Zug alleine vor und bekämpft wirksam feindl. Stellungen Durch Paktreffer in der Lok wird der Zug zum vorübergehenden Zurückziehen gezwungen. Bei erneuten Vorstoß erhält Lok weitere Treffer ebenfalls mehrere Kampfwagen. Die  Kommandoübermittlung wird gestört. Nach behelfsmäßiger Instandsetzung der Fernsprechanlage fährt der Zug wieder vor und bekämpft zurückgehende feindl. Inf. Beim zweiten Vorstoß war der Kommandierende General des XXXXXVII. Panzerkorps im Zuge. Nach Feststellung der Schäden erhält der Zug vom Kommand. General des XXXXXVII. Panzerkorps Genehmigung das nächste Bw. zur Instandsetzung der Lok aufzusuchen. Bw. Taganrog und Marzewo sind bei Eintreffen des Zuges am 11.2. geräumt. In Taganrog erhält der Zug für die am l0.2. durch Frühzerspringer ausgefallene Flak eine neue Flak 38. Der Zug wird nach Bw. Ilowaiskaja weitergeleitet. Dort erhält der Zug Befehl vom Bv.T.O. Pz.A.O.K. 1 sofort nach Jassinowataja zu fahren um auf der Strecke Jassinowataja - Postischewo eingesetzt zur werden. Am 13.2. fährt der Zug nach Postischewo vor und wird der SS-Division Wiking zur Unterstützung des Angriffes auf Postischewo zugeteilt. Am 14.2. um 7.00 Uhr fährt der Zug vor einem angreifenden Bataillon des Regiments Nordland auf Postischewo vor. Wegen starkem Nebel ist Eingreifen des Zuges sehr erschwert. 1 km vor Postischewo ist die - Strecke stark gestört und Schadloks zur Sperrung der Strecke vorgeschoben. Ein Versuch die Loks mit dem Zuge weiterzuschieben muss aufgegeben werden, weil die Schieber gesprengt sind. Der Zug erhält starkes Art. und Grantwerferfeuer. Um 12 Uhr wird der Zug zum Wassernehmen von Panzerzug 10 abgelöst. Während der Nacht sichert der Zug die offene Flanke der SS und erhält am 15.2. gegen 7 Uhr nach Verschwinden des Nebels schweres Pak-Feuer aus dem Ostrand von Postischewo. Ein Treffer im Wagen 4 setzt die Kommandoleitung außer Betrieb und erschwert die Bekämpfung der erkannten Ziele. Nach weiteren Treffern setzt sich der Zug weiter vom Feind ab und wird zur Instandsetzung vom Panzerzug 10 abgelöst. Am 16.2. steht der Zug auf dar Strecke ostwärts Postischevo und erhält um 20 Uhr Befehl schnellstens nach Sinelnikowo zu fahren um den Bahnhof gegen vordringenden Feind zu schützen. Der Zug wird dem Höheren Artillerie-Kommandeur 311 unterstellt und trifft am 18. 2. 4,00 Uhr in Sinelnikowo ein. Der Zug wird der Kampfgruppe Oberstlt. Büdering zugeteilt und erhält um 21 Uhr Befehl nach Rasdory aufzuklären, weil der Bahnhof vom Feind besetzt sein soll. Der Zug trifft um 1. 30 Uhr in Rasdory ein und findet den Bahnhof feindfrei und von Eisenbahnern besetzt vor. Feindl. Aufklärungskräfte hatten den, Bahnhof um 18 Uhr beschossen und sich wieder zurückgezogen. Die Einsatzfähigkeit des Zuges war durch Ausfall der Bremsen auf der Strecke mit großen Höhenunterschieden stark behindert. Der Zug fährt um 2 Uhr bis zur Brückenwache 4 km ostw. Rasdory vor um festzustellen, ob Brücke noch besetzt ist. Bei Rückkehr zum Bahnhof Rasdory um 3 Uhr 15 stehen am Bahnhof 8 Feindpanzer und Inf. Sofort auf die Panzer und Inf. eröffnetes Feuer aus allen Waffen vernichtete. 4 Panzer und bringt der feindl. Inf. starke Verluste bei. Die übrigen Panzer suchen im Ort Deckung und werden beim Vor- und Zurückfahren im Bahnhof weiter bekämpft. Gegen 3. 50 Uhr werden zwölf schwere Panzer im Anrollen von Osten beobachtet und sofort mit Artl. unter Feuer genommen. Sie fahren durch den Ort in Richtung Sinelnikowo weiter. Weil Gegenstelle Funkverkehr noch nicht aufgenommen hat, fährt der Zug beschleunigt zum nächsten Bahnhof um Meldung machen zu können. In Rasdory ist die Fernsprechanlage am Abend durch Feind Zerstört worden. Nach Meldung fährt der Zug erneut vor, mit Auftrag die Brücke westlich Rasdory zu sichern. Die Wache hatte die Brücke verlassen und wird vom Zug mit zurückgenommen. Bei starkem Schneetreiben wird der Zug gegen 09.00 Uhr von Panzern beschossen. leichte Panzer werden durch Artilleriefeuer vertreiben, mehrere schwere Panzer versuchen den Zug zu umgehen. Um 07.50 Uhr erhält der Zug auf Funksprüche keine Antwort mehr und versucht um 09.45 Uhr auf Sinelnikowo zurückziehen weil Wasser gebraucht wird und abgeforderte Schlepplok nicht eintrifft. Bei starkem Schneetreiben entgleist der Zug mit Wagen 10, 9, 8 und 7 auf stark abfallender Strecke infolge Versagen der Bremsen durch gelöste Schienen 8 km ostwärts Sinelnikowo. Der Feind hat im Morgengrauen die Strecke 2 km ostwärts Sinelnikowo mit Panzern und Infanterie überschritten und geht gegen den bewegungsunfähigen Zug vor. Der entgleiste Zugteil wird abgekuppelt und unter seinem Schutz die zweite Strecke ausgebessert. Der bewegungsfähige Teil fährt zur nächsten Ausweiche feindwärts und wird dort auf das freie Gleis umgesetzt. Mehrere Ju 88 die die Lage des Zuges erkannt hatten, halten den Gegner mit Bomben und Bordwaffen nieder, bis der bewegungsfähige Teil nach Übernahme der Besatzung, Waffen und Ausrüstung, soweit sie dort unterzubringen waren, den gefährdeten Abschnitt durchfahren hat. Bis an die Strecke vorgestoßene feindliche Infanterie wird mit allen Waffen mit guter Wirkung bekämpft. Der Zug erreicht um 11.40 Uhr die eigenen vorderen Linien. Sprengen der zurückgelassenen Wagen wurde nicht durchgeführt weil Bergung nach Bereinigung des Durchbruchs möglich erscheint. Nach Bekohlen und Wassernehmen erhält der Zug um 16.00 Uhr Genehmigung zur Reparatur in das EAW Dnjepropetrowsk zu fahren. Bis Usel sind die Bahnhöfe geräumt. Am 20. und 21.02. Instandsetzungsarbeiten. Dem Zug werden auf Antrag 2 Panzer mit 5 cm kurz, die nicht mehr fahrbereit sind, zur behelfsmäßigen Herstellung der beiderseitigen Einsatzmöglichkeit zugewiesen. Am 22.02. Übergabe des Zuges im EAW Dnjepropetrowsk durch Oberleutnant Gehlhar an  Oberleutnant Vögler. Am 25.02. wurde der Zug dem PzAOK 4 unterstellt und erhielt den Auftrag nach behelfsmäßiger Wiederherstellung am 26.02. nach Saporoshje aufzuklären. Einsatzbahnhof Sinelnikowo. wegen Sperrung der Strecke traf der Zug erst in der Nacht ein und fuhr am 27.02. nach Tagesanbruch in Richtung Saporoshje vor. Die Strecke wurde als feindfrei erkundet, mehrere Gleisstörungen ausgebessert und ein zusammengeschossener Flak-Zug angeschleppt. Die Strecke war am 28.02. wieder fahrbereit. Am 27.02. fuhr der Zug zur Bergung des entgleisten Zugteils gegen 15.00 Uhr in Richtung Rasdory vor. Die Wagen waren sämtlich noch lauffähig, Inneneinrichtung und Nachrichtenanlage ausgeplündert und völlig zerstört. Am 28.02. befuhr der Zug die Strecke Sinelnikowo-Rasdory zur Sicherung gegen versprengte Feindkräfte aus Süden. Die Sicherung wurde am 01.03. nach Fertigstellung von Brücke und Bahnhof Rasdory bis Uljanowka ausgedehnt. Die Strecke Dnjepropetrowsk-Tschaplino-Stalino ist wieder betriebsfähig. Der entgleiste Zugteil wurde am 28.02. aufgegleist und auf Bahnhof Sinelnikowo abgestellt.
Der Wohnzug wurde am 06.02. in Ilowaiskaja 50 km ostwärts Stalino abgestellt. Am 16.02. wurde der Wohnzug von der Verlegung des Kampfzuges benachrichtigt. Es wird versucht mit dem Wohnzug Verbindung aufzunehmen und diesen durch die Bv.T.O. Pz.A.O.K. 1 und PzAOK 4 nach Sinelnikowo weiterzuleiten.

März: Am 01.03. führte der Zug eine Sicherungsfahrt vom Standort Sinelnikowo in Richtung Tschaplino bis Uljanowka durch und blieb dann bis zum 03.03. auf Bahnhof Wischnewitzkaja stehen. Keine Feindberührung. Die Gegend war sehr schnell wieder ruhig und von versprengtem Feind frei. Am 03.03 fuhr der Zug nach Pawlograd und sicherte den Sonderzug des Oberbefehlshabers der 4. Panzer-Armee auf der Fahrt nach Losowaja und bis 10.03. auf Bahnhof Losowaja. Am 11.03. Unterstellung unter Höheren Artillerie-Kommandeur 312, Pawlogard. Standort Bahnhof Losowaja. Bis 24.03. wurden verschiedene Sicherungsfahrten in Richtung Slawiansk, Charkow und Krasnograd ohne Zwischenfälle durchgeführt und durch ausgesetzte Gruppen die Umgebung der Bahnlinien abgestreift. Am 20.03. wurde der Zug der Feldkommandantur 245 in Nowo Moskowsk unterstellt, die die Geschäfte des Korück der 4. Panzer-Armee übernommen hatte. Am 24.03. wurde ein Übungsschießen zum Anschießen sämtlicher Waffen auf der Strecke nach Krasnograd durchgeführt. Ein im Gelände liegender 7-34 wurde auf 100 - 400 m Entfernung sowohl von 7,62-cm-Kanone als auch der 5-cm-Kwk kurz mit Panzerkopf-Munition durchschlagen (Turm 65 mm).
Die vorgesetzte Dienststelle Feldkommandantur 245 wurde mit Wirkung vom 22.03. der 1. Panzer-Armee unterstellt, da die 4. Panzer-Armee ab 24.034. herausgezogen wurde.
Der Wohnzug traf am 12.03. von Ilowaiskoje über Wolnowacha-Pologi kommend beim Kampfzug ein. In der letzten Woche des Monats wurde die dringendste Reinigung, Instandsetzung und Ausbesserung von Waffen, Ausrüstung und Bekleidung durchgeführt.

April: Der Zug stand weiterhin auf Bahnhof Losowaja. Da die Strecken nicht mehr gefährdet waren, wurden keine Sicherungsfahrten durchgeführt, um den starken Transportverkehr nicht zu hindern. Am 08.04. wurde ein Gefechtsschießen vom Zuge aus durchgeführt. Da der Bahnhof Losowaja täglich von Bombern und Tieffliegern angegriffen wurde und der Zug auf dem hochgelegenen Abstellgleis besonders darunter zu leiden hatte, verlegte der Zug am 19.04. nach de, Vorbahnhof Panjutino. Insgesamt wurde der Zug neun Mal durch Tiefflieger angegriffen. bei der Abwehr fiel eine 2-cm-Flak durch Frühzerspringer aus, eine neue Waffe wurde angefordert, konnte aber nicht geliefert werden. Am 30.04. erhielt der Zug den befehl, sofort nach Korosten zu fahren, Unterstellung unter Kommandant Sicherungsgebiet Shitomir. Abfahrt am 30.04., 17.30 Uhr.

Mai: Der Panzerzug 7 traf am 2.5.43 von Losowaja kommend in dem neuen Standort Korosten ein. Nach fernmündlicher Meldung bei dem Kommandant des Sicherungsgebietes II, Shitomir, wird der Zug der Feldkommandantur 811, Korosten, unterstellt mit Auftrag zur Sicherung der nach Norden führenden Strecke bis Owrutsch, nach Westen bis zur ehemaligen polnischen Grenze in Snowidowitschi, nach Süden bis Shitomir und nach Osten bis Teterew. Besonders gefährdet ist der Abschnitt der Ost-Weststrecke Kiew-Kowel, der Bahnverkehr kann nur bei Tage durchgeführt werden. Im Wald -und Sumpfgelände nördlich und südlich der Bahn treiben sich große Banden herum, die in kleineren Gruppen die Stützpunkte der Bahnsicherung angreifen, Sprengungen durchführen, Minen legen und die landwirtschaftliche Versorgung fast völlig unterbinden.
Am 4. und 7.5.43 fuhr der Zug die Strecken nach Olewsk und Owrutsch ab, um die Streckenverhältnisse kennen zu lernen und Verbindung mit der Bahnsicherung aufzunehmen. Im Anschluss daran wurden verschiedene Sicherungsfahrten in westlicher und ostwärtiger Richtung durchgeführt. Am 8.5.43 mit Oberst Karl Hafner, Kdr. des zur Streckensicherung eingesetzten Res.Rgt. 212, bis zur ehemaligen Grenze nach Snowidowitschi, am 10.5. nach Teterew (Sichtung Kiew). Auf den Fahrten wurden die Stützpunkte besichtigt und eingewiesen. Am 10.5. 8.18 Uhr lief der Zug bei Bhf. Golowki auf eine Mine, die aber nur einen Wagen leicht beschädigte. Auf der Rückfahrt wurde eine 4 kg Mine vorher ausgebaut. Das Gebiet um die Sprengstelle wurde sofort abgesucht und 10 verdächtige Personen festgenommen und dem SD Korosten übergeben. Am 15./16. und 18./19.5. unterstützte der Pz. zwei Unternehmungen des Res.Rgt. 212 gegen die Banditen bei Belekorowitschi und Sarudje. Hierbei stand der Pz. in Bereitschaft auf der Bahnlinie, um falls erforderlich mit Artillerie eingreifen zu können. Gleichzeitig wurde durch ausgesetzte Teile die Bahnlinie abgesichert und die Waldgebiete zwischen Dorf und Bahn abgestreift.
Vom 20. - 24.5. wurden verschiedene Sicherungsfahrten durchgeführt, wobei die Streckensicherung und die Stützpunkte durch den Wehrmachtsbefehlshaber Ukraine General der Flieger Karl Kitzinger, den Kommandant des Sicherungsgebietes II Generalleutnant Kurt Sieglin und durch den Kdt. der Feldkommandantur Oberst Werner besichtigt wurden. Hierbei wurde am 20.5. 16.24 Uhr vor Belokorowitschi eine Mine ausgebaut(12 kg). Eine weitere Mine war vor dem Einbauen neben der Bahn detoniert und hatte einen Banditen zerrissen. Am 23.5 wurde nördl. Belokorowitschi ein Stützpunkt angegriffen, als der Zug aber gegen 8.30 Uhr dort eintraf hatten die Banditen sich, wieder verzogen. Am 27.5. wurde der Zug um 21.45 Uhr alarmiert, da die auf der Strecke nach Shitomir eingesetzten Kaukasier meuterten und einen Stützpunkt in Brand gesteckt hatten. Der Pz. erreichte gegen 23.50 Uhr den Stützpunkt 203 bei km 27. Ein Bunker mit Munition war ausgebrannt, der Stützpunkt sonst unversehrt. Da von der Besatzung niemand anzutreffen war, wurde der Stützpunkt mit einer Gruppe besetzt. Bei Weiterfahrt wurde auf dem nächsten Stützpunkt der Abschnittsführer und zwei Mann von dem verlassenen Stützpunkt, sowie eine Gruppe Ungarn aufgenommen. Auf dem Stützpunkt 203 wurde die ausgesetzte Gruppe von den 2 Mann mit der Gruppe Ungarn abgelöst. Die 13 Hiwa des Stützpunktes waren geflohen nachdem sie den Stützpunktführer einen Feldwebel erschossen hatten. Auf dem Nachbarstützpunkt waren ebenfalls 4 Hiwa verschwunden. Nach Erscheinen des Pz. hatte sich die Lage beruhigt und gegen 1.30 Uhr konnte der Zug zurückfahren. Bei der Rückfahrt fuhr der Zug um 1.46 Uhr vor dem Bhf. Uschomir auf eine Mine und entgleiste mit 5 Wagen. Es wurde sofort mit den Aufräumungsarbeiten begonnen und außerdem der Hilfszug von Korosten angefordert. Gegen 9.00 Uhr war der Zug wieder eingegleist und die Strecke in Ordnung, ein Gerätewagen und ein SS-Wagen mit aufgesetztem Panzer wurden abgekippt.
Am 30.5. wurde der Pz. um 22.45 Uhr alarmiert, da 40 km westlich Korosten eine größere Bande mit Geschützen und Granatwerfern die Bahn nach Norden zu überschreiten suchte. Der Zug fuhr sofort los und erreichte den Stützpunkt vor dem Übergang gegen 1.55 Uhr. Da die Posten eine Detonation gehört hatten, wurde eine Streife vorgeschickt die gegen 2.30 Uhr mit einigen Banditen in Gefechtsberührung kam. Der Zug fuhr sofort hinterher, der Inf-Zug streifte das Gelände ab. Es wurden 2 Fahrzeuge mit Lebensmitteln und ein 4-cm Pak-Geschütz erbeutet. Die Sprengstelle wurde ausgebessert und 3 Minen vor und hinter dem Zuge ausgebaut.
Am 31 .5. erhielt der Zug den Auftrag für 4 Tage nach Shitomir zur Verfügung der O.F.K. zu fahren.

Juni: Am 31.05.1943 erhielt der Panzerzug von der OFK den Auftrag, nach Shitomir zu fahren, um an einer größeren Banditenaktion teilzunehmen. Um 18.50 Uhr wird in Shitomir mit dem B.B.-Stab des Höheren SS- und Polizeiführers Verbindung aufgenommen.
Ostwärts Shitomir ist ein großes Bandenunternehmen geplant. Der Raum zwischen der Rollbahn nach Kiew und der Bahnstrecke nach Fastow soll in einer Länge von 40 km umstellt und abgekämmt werden, da die in den großen Waldungen sitzenden Banditen dauernd den Verkehr auf der Rollbahn und der Bahn störten. Der Panzerzug wird als Überwachung der sehr dünnen Absperrlinie entlang der Bahnstrecke eingesetzt. Die Stellungen müssen bis zum 01.06.1943 eingenommen sein.
Am 01.067.1943, 19.09 Uhr Meldung in Stepok bei Hauptmann Fröhlich, der die Absperrung der Bahnlinie unter sich hat. Der Panzerzug unternimmt im Laufe der Unternehmung häufig Pendelfahrten ohne Feindberührung zu bekommen. Am 03.06.1943, 0.45 Uhr wird ostwärts Stepok stärkeres MG- und Gewehrfeuer gehört. Der Panzerzug fährt sofort zur Erkundung vor. Die in dem Wald zur Absperrung liegenden Schuma hatten beim Erscheinen einiger Banditen-Spähtrupps ein wildes Feuer eröffnet und waren dann weggelaufen. Beim Erscheinen des Panzerzuges verschwanden die Banditen sofort. Die Schuma werden wieder zu ihren Stellungen gebracht. Gegen 03.00 Uhr ist alles wieder in Ordnung. Die durch die nächtliche Schiesserei zerstörte Telefonleitung wird am Morgen vom Fernsprecher des Zuges wieder instand gesetzt. Bis zur Beendigung des Unternehmens werden noch Pendelfahrten unternommen und die Absperrtruppen der gesäuberten Gebiete in die gefährdeten Abschnitte gefahren. Am 08.06.1943 Uhr fährt der Panzerzug nach Shitomir, um den Oberfeldkommandanten im Sicherungs-Gebiet 2, Generalleutnant Sieglein, zu einer Besichtigung der Bahnstrecke Korosten-Shitomir und Korosten-Mosyr abzuholen. Nach eingehender Besichtigung der Stützpunkte kehrt der Panzerzug am 10.06.1943 um 16.30 Uhr wieder in Korosten ein. Die Lok wird sofort in das Bw. Podolsk überführt. Lokschaden und gleichzeitig auswaschen. Eine schwarze Lok wird angefordert.
Am 16.06.1943 Urlaubsantritt Oberleutnant Vögler, Übernahme des Panzerzuges durch Leutnant Möller. Am 16.06.1943, 20.12 Uhr fährt der Panzerzug nach Snowidowitschi und bezieht in der Nacht bei strömenden Regen Lauerstellung in der Nähe eines Stützpunktes, der wiederholt von Banditen angegriffen wurde. Am 17.06.1943, 04.00 Uhr wird der ausgesetzte Infanteriezug, der in der Nacht ohne Feindberührung war, wieder aufgenommen. Am 18.06 1943 unterstütze der Panzerzug eine Banditenunternehmung des Reserve-Grenadier-Regiments 212.  Ein Banditennest 7 km südlich Bahnhof Kremno soll ausgehoben werden. Bei stärkerem Widerstand durch die Banditen, soll der Panzerzug Artillerie-Unterstützung geben. V.B. an das Regiment wird vom Zuge gestellt. In der Nacht zum 19.06.1943 pendelt der Panzerzug die Strecke ab und kehrt um 09.00 Uhr wieder nach Korosten zurück, da Artillerie-Unterstützung nicht benötigt wird. Am 20.06.1943 bezieht der Infanteriezug des Panzerzuges in der Nacht wieder Lauerstellung zwischen Drowjanoj-Post und Olewsk ohne Feindberührung zu haben. Am 23.06.1943 Besichtigung der Stützpunkte des Regiments-Bereichs anlässlich der Übergabe des neuen Regiments-Kommandeurs. Am 245.06.1943 wird der Panzerzug dem Höheren SS- und Polizeiführer Russland-Süd, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Prützmann unterstellt. SS- und Polizeiverbände unternehmen eine große Banditenaktion westlich der Bahnstrecke Korosten-Kalinkowitschi. Panzerzug wird auf dieser Strecke als Eingreifreserve in Owrutsch abgestellt. Bis zum 30.06.1943 schreiten das Unternehmen planmäßig fort, ohne das der Panzerzug gebraucht wird.
 

Juli: Der Panzerzug untersteht weiterhin dem Höheren SS- und Polizeiführer Rußland-Süd als Eingreif-Reserve bei der großen Bandenunternehmung westlich der Bahnstrecke Korosten-Kalinkowitschi mit Standort Owrutsch. 20 km nordwestlich Owrutsch sind etwa 2.000 Banditen eingeschlossen. Da diese versuchen, über die Bahn nach Osten zu entweichen, wird der Panzerzug der kgl. ung. 25. le. Div., die die Absperrung der Bahn in diesem Abschnitt unter sich hat, zur Verfügung gestellt und stellt sich in Slawetschno bereit.
Am 2.7. fährt der Panzerzug um 6.00 Uhr nach Owrutsch, um den W.B.U. General der Flieger Kitzinger, zur Besichtigung der durch die Ungarn ausgebauten Stützpunkte an der Bahnlinie Owrutsch-Kalinkowitschi. Der Wagen des General Kitzinger wird an den Panzerzug angehängt. Um 14.30 Uhr trifft der Zug in Kosinki (eine Station südl. Mosyr) ein. Der General bleibt bis zum nächsten Morgen in Kosinki. Am 3.7. 7.00 Uhr fährt der Panzerzug mit dem Befehlswagen wieder zurück und ist um 9.52 Uhr in Owrutsch. Der Panzerzug kehrt sodann nach Slawetschno zurück. In der Nacht wird gegen 24.00 Uhr eine wilde Schießerei nördlich Slawetschno gehört. Der Panzerzug fährt sofort ab. Eine Banditengruppe von etwa 30 Mann hatte einen ung. Stützpunkt 3 km nördlich Slawetschno angegriffen. Beim Erscheinen des Panzerzuges zogen sich die Banditen sofort zurück, und hinterließen an der Bahn einen Zettel, auf dem sie die Ungarn aufforderten, wie die Slowaken, die vorher die Sicherung der Bahnlinie unter sich hatten, zu ihnen überzulaufen. Artillerie. des Zuges schoss Störungsfeuer, da eine Verfolgung der Banditen im dichten Wald unmöglich war. Als der Panzerzug zum Bhf. Slawetschno zurück fuhr wurde ein ung. M.G.-Schütze angeschossen. Das M.G. war von den Ungarn aufgestellt, ohne den Panzerzug, wie sonst üblich, zu benachrichtigen. Auf zweimaligen Anruf unserer Posten wurde nicht geantwortet und sodann das Feuer eröffnet.
Am 7.7. fährt der Panzerzug mit dem Divisionskommandeur der kgl. ung. 25.le. Div. nach Jelsk. Der General besichtigt die ung. Stützpunkte an dieser Strecke. Nach der Besichtigung fährt der Zug sofort zum Auswaschen und zur Reparatur in das Bw. Podolsk.
Am 10.7. fährt der Pz. wieder nach Slawetschno. In den Nächten, wo der Panzerzug abwesend war, hatten vereinzelte Banditen öfter an einer Stelle 500 m nördlich vom Bhf. Slawetschno ohne Erfolg versucht, über die Bahn nach Osten zu entkommen. Der Pz. bezieht in Nähe dieses Punktes in der Nacht vom 10. zum 11.7. und vom 11. zum 12.7. Hinterhaltstellung. Die Banditen haben ihre Versuche bereits an diesem Punkt eingestellt.
Am 13.7. fährt der Panzerzug mit dem Divisionskommandeur der ung. Div. zur Besichtigung der Strecke Jelsk-Kosinki. Bis zum 20.7. verbleibt der Zug in Slawetschno und pendelt hauptsächlich nachts in Nähe des Bhf., wo noch immer vereinzelte Banditen versuchen über die die Bahn zu entweichen. Sie wurden jedoch stets rechtzeitig von den ung. Posten erkannt und zurückgetrieben.
Am 20.7. fährt der Panzerzug zum Auswaschen der Lok und zur Ausbesserung einiger Wagen nach Korosten. Da die Lok zur Reparatur ausrangiert werden muß, wird eine schwarze Lok in den Zug eingestellt. Der Panzerzug wird am 24.7. wieder der Feldkommandantur 811 in Korosten unterstellt.
Am 26.7. fährt der Panzerzug zum Probeschießen der Artillerie-Geschütze in Richtung Owrutsch.
Am 27.7. fährt der Zug gegen 18.00 Uhr nach Bhf. Golowki an der Strecke Korosten-Kiew. An den Überwegen westlich und ostwärts des Bhf. sind Banditenwechsel zu erwarten, da südlich Golowki eine stärkere Gruppe von etwa 500 Banditen gesichtet wurde. Der Inf-Zug bewacht in der Nacht die Überwege, ohne Feindberührung zu haben. Am 28.7. morgens 6.30 Uhr kehrt der Panzerzug wieder nach Korosten zurück, um um 10.50 Uhr wieder nach Golowki abzufahren. Die nördlich der Bahn ist jetzt eine stärkere Bandengruppe gemeldet. Um 12.50 Uhr wird der Inf-Zug in Golowki ausgesetzt und durchsucht das Gelände bis etwa 10 km nördlich Golowki. Das Gebiet ist größtenteils mit dichtem Wald bestanden. Nachdem alle Dörfer an dem einzigen Weg durch das Waldgebiet durchsucht und der Wald links und rechts des Weges durchstreift wurde, kehrt der Inf-Zug um 19.00 Uhr wieder zum Kampfzug zurück, ohne Feindberührung gehabt zu haben. Mit Beginn der Dunkelheit werden die Überwege westlich und ostwärts Golowki wieder besetzt. In der Nacht zum 29.7. um 1.00 Uhr wird eine ausgesetzte Gruppe von 50 Banditen angegriffen, die versuchen, den Überweg nach Süden mit Panjefahrzeugen zu überqueren, werden aber durch das M.G.-Feuer der Gruppe vertrieben und entweichen fluchtartig wieder nach Norden. Zwei Mann der Gruppe wurden leicht verwundet. Beim Morgengrauen wird das Gelände nördlich des Bhf. Golowki bis zum Ort Golowki vom Inf-Zug durchsucht, ohne daß etwas gefunden wird. Um 11.40 Uhr kehrt der Zug nach Korosten zurück, wird aber um 20.00 erneut alarmiert. In der Gegend von Turtschinka sind Banditengruppen gemeldet. Turtschinka liegt an der Bahnstrecke Korosten-Shitomir. Mit Einbruch der Dunkelheit werden die Bahnübergänge 4 km südlich Bhf. Uschomir bis 4 km südlich Turtschinka besetzt. Der Posten 4 km südlich Uschomir hörte in Entfernung etwa 2 km ostwärts Pferdegetrappel und russ. Stimmen in Bewegung von Norden nach Süden. In weiterer Entfernung (4-5 km) Hundegebell, Vieh und Wagenfahren. Die Posten an den Übergängen westlich Joganowka hörten während der ganzen Nacht Bewegung von Fahrzeugen und Pferden. Nach Mitternacht wurden die ung. Stützpunkte Uschomir und Beloschizy angegriffen. Die Banditen wurden abgewiesen. Rückkehr des Zuges am 31.7. gegen 8.00 Uhr.

Angehörige:

A B
  Bauer, ??? - Obergefreiter
Becker, Heinz
- Feldwebel
Becker, Heinz - Gefreiter
Bogdan, ??? - Obergefreiter
von Bohr, ??? - Obergefreiter
Boschat, ??? - Obergefreiter
Bunge, ??? - Unteroffizier
Busemann, ??? - Obergefreiter
C D
   
E F
Erren, ??? - Obergefreiter Feistkorn, Horst - Unteroffizier (ROB) und Richtkreis-Unteroffizier
Fercho, ??? - Gefreiter
G H
Grabski, ??? - Obergefreiter
Groppler, ??? - Unteroffizier
Günther, ??? - Obergefreiter
Hillen, ??? - Obergefreiter
Hoffmann, ??? - Obergefreiter
Huff, ??? - Soldat
I J
  Jansen, Wilhelm - Feldwebel und Zugführer
K L
Kannengießer, ??? - Obergefreiter
Kitzmann, ??? - Obergefreiter
Klönter, ??? - Obergefreiter
Knebel, ??? - Unteroffizier
Lesche, Paul - Leutnant d.R. und Zugführer
M N
Manke, ??? - Obergefreiter
Matern, ??? - Unteroffizier
Matschke, ??? - Unteroffizier
Maubach, Adolf - Obergefreiter d.R. und Geschützführer
Meier, ??? - Feldwebel
Meyer, ??? - Obergefreiter
Möller, ??? - Leutnant
Möltgen, ??? - Obergefreiter
Neuwald, ??? - Obergefreiter
Nöthen, ??? - Obergefreiter
O P
  Pohlers, ??? - Obergefreiter
Puchinger, Karl - Unteroffizier d.R. und Richtkreis-Unteroffizier
Q R
 

Riediger, Leo - Schütze
Ruch, ??? - Obergefreiter

S T

Schäfer, ??? - Unteroffizier, kmdt.
Schiwek, ??? - Obergefreiter
Schlegel, ??? - Feldwebel
Schorlemer, ??? -
Unteroffizier
Stickdorn, ???
- Unteroffizier

Tanski, ??? - Obergefreiter
Tarrach, ??? - Obergefreiter
Tesch, Werner
- Feldwebel
Timmler, ??? - Gefreiter

U V

Unglaub, Wolfgang - Obergefreiter d.R. und Stoßtruppführer
Usdowski, Fritz - Unteroffizier und Lok-Führer

 
W XYZ

Warnke, ??? - Obergefreiter
Wasmer, ??? - Oberfeldwebel
Wichmann, August
- Obergefreiter
Wutzke, ??? - Gefreiter

 

Stärke:

Datum  
01.03.1943 105 (4)
01.04.1943 104 (4)
01.05.1943 133 (6) und 9 Hiwi
01.06.1943 129 (4) und 8 Hiwi
01.07.1943 128 (2) und 8 Hiwi
01.08.1943 127 (7, davon 3 zbV.) und 8 Hiwi
   

Unterstellung:

     
     
     

Standort:

- 19.04.1943 Bahnhof Losowaja
19.04. - 30.04.1943 Bahnhof Panjutino
01.05.-30.06.1943 Wohnzug: Bahnhof Korosten
ab 24.06.1943 Kampfzug: Owrutsch
   

Ersatz:

Quelle:

  • ZAMO 500-12451 Akte 457

Buchhinweise: