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Gebirgsjäger-Regiment 136

Das "Tiroler Jägerregiment" des früheren österreichischen Bundesheeres in Innsbruck bildete nach Übernahme in das deutsche Heer im Frühjahr 1938 den Grundstock für das spätere Gebirgsjäger-Regiment 136. Entstehungstag des Regiments war der 1. Auguste 1938, als es unter Befehl der seit 1. April 1938 gebildeten 2. deutschen Gebirgs-Division trat. Der Stab des Regiments befand sich in Innsbruck, hier lag auch das I. Bataillon, das III. war in Landeck stationiert, ein II. Btl. gab es vorläufig nicht, lediglich das in Kufstein befindliche II./Gebirgsjäger-Regiment 140 wurde dem Regiment unterstellt und erst am 1. April 1940 in II./Geb.Jäg.Rgt. 136 umbenannt. Regimentskommandeur Oberst Karl Eglseer (der 1944 als Kommandierender General eines Armeekorps fiel) hatte bei Kriegsbeginn 15 Gebirgsjäger und eine 16. Panzerabwehrkompanie unter seinem Kommando.

Bei Beginn des Polenfeldzuges im September 1939 wurde das Regiment in den ersten Kriegstagen des Heeresgruppe Süd als Reserve nachgeführt und traf, über Przemysl marschierend, in den letzten Kriegstagen im Raum Lemberg ein. Im Dezember 1939 verlegte es an den Niederrhein. Im März 1940 wurde es an die Nordseeküste transportiert, um dann ab 9. April an der Besetzung Norwegens teilzunehmen. Die gesamte 2. Gebirgs-Division blieb nach Ende des Feldzuges im äußersten Norden Norwegens.

Schon am ersten Tag des Krieges gegen die Sowjetunion überschritt das GJR 136 die russische Grenze an der Eismeerküste. Die Gebirgsjäger nahmen am Vormarsch durch Fels und Schnee bis westlich Murmansk teil. Hier kam der Angriff der Gebirgstruppen zum Stehen. Das Regiment musste sich nun im steinigen Felsboden eingraben und es begann an der Lizafront, weitab von jeder menschlichen Siedlung, ein erbitterter und für beide Seiten verlustreicher Stellungskrieg.

Für persönliche Tapferkeit in dem schweren Verteidigungskampf wurde Hauptmann Otto Stampfer, Bataillonskommandeur im Geb.Jäg.Rgt. 136, am 23. Juli 1942 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Die 2. Gebirgs-Division musste im November 1942 den bisherigen Kampfsektor verlassen und übernahm im Rahmen der XIX. AK einen Frontabschnitt weiter südlich, blieb aber in Lappland.

Erst mit Beginn des deutschen Rückzuges im Spätherbst 1944 aus Lappland räumten die Gebirgsjäger ihre bisherigen Stellungen und mussten sich unter schwierigsten Wetterbedingungen und Abwehrkämpfen gegen die nachfolgenden Truppen der Roten Armee entlang der vom Reichsarbeitsdienst erbauten "Reichsstrasse 50" zurückzuziehen. Der Marsch führte unter grässlichen Entbehrungen zum Altafjord und dann weiter bis nach Oslo, wo das Regiment im Dezember 1944 eintraf.

Nach kurzfristiger Verlegung nach Dänemark zur Auffrischung wurde das Geb.Jäg.Rgt. 136 mit der 2. Gebirgs-Division in die Saarpfalz verlegt, wo es ab Januar 1945 in den Abwehrkämpfen gegen die vorrückenden französischen und US-Truppen zum Einsatz gelangte. Das Regiment musste sich aber Februar 1945 dem allgemeinen Rückzug des Westheeres über Karlsruhe und den Hunsrück anschließen. Ende März/Anfang April befanden sich seine Kampfgruppen auf dem Marsch durch Nordwürttemberg nach Nürnberg, vor hier aus erreichten noch Teile ihre Tiroler Heimat.

Aufstellung:

Gliederung 01.01.1945:
Stab mit Stabskompanie
I. Bataillon mit Stabskompanie und 1. - 5. Kompanie
II. Bataillon mit Stabskompanie und 6. - 10. Kompanie
III. Bataillon mit 11. - 15. Kompanie
16. Kompanie
leichte Gebirgsjäger-Kolonne (7 to)

Gliederung 11.02.1945:
Stab mit Stabskompanie
I. Bataillon mit Stabskompanie und 1. - 2. und 5. Kompanie
II. Bataillon mit Stabskompanie und 7. - 8. und 10. Kompanie
leichte Gebirgsjäger-Kolonne (13.2t)

Gliederung 01.03.1945:
Stab mit Stabskompanie
I. Bataillon mit Stabskompanie und 1. - 3. und 5. Kompanie
II. Bataillon mit Stabskompanie und 7. - 8. und 10. Kompanie
leichte Gebirgsjäger-Kolonne (13.2t)


x = aufgrund Personalmangels nicht bestehend

Stellenbesetzung:

Kommandeur  
  Oberst Karl Eglseer 01.08.1939 - ??.??.193?
Oberst Albin Nake 01.09.1939 - 31.07.1941
Oberst Georg Hofmeister 01.08.1941 - 15.07.1942
Oberst Heinz Wetzel 15.07.1942 - 29.02.1944
Oberstleutnant Otto Stampfer 10.03.1944 - 11.10.1944
Major Vesper (Führer) 11.10.1944 - 14.12.1944
Oberstleutnant Gerstmann 15.12.1944 - 10.02.1945
Major Anton Holzinger (Führer) 10.02.1945 - 14.03.1945
Major Ferchl (Führer) 15.03.1945 - 02.04.1945
 
  Stab  
  Adjutant Hauptmann Krause ??.??.19?? - 23.02.1942
Führer Gepäcktross Hauptmann Resin m. Meldg. v. 19.10.1944
     
 
I. Bataillon  
  Kommandeur  
  Oberstleutnant Walter Stettner Ritter von Grabenhoffen 01.08.1938 - 30.08.1940
   
 
  Stab  
       
     
 
II. Bataillon  
  Kommandeur  
  Major d.R. Hausmann (Führer) ??.??.19?? - 23.02.1942
Hauptmann Krause 23.02.1942 - 28.03.1942
Hauptmann Frey (Führer) 28.03.1942 - ??.??.1942
Hauptmann Frey ??.??.1942 - 27.05.1942
Hauptmann Rode (mdFdGb) 27.05.1942 - ??.??.194?
 
  Stab  
       
     
 
III. Bataillon  
  Kommandeur  
  Oberstleutnant Bertram Heinzle ??.??.194? - 16.03.1942
Hauptmann Otto Stampfer 16.03.1942 - ??.??.194?
Hauptmann Karl Förschl m. Meldg. v. 05.10.1944
 
  Stab  
       
     
 
  12. Kompanie  
  Chef Hauptmann Otto Stampfer ??.??.19?? - 16.03.1942
Zugführer    
 
  13. Kompanie  
  Chef Hauptmann Leopold Wolfmeyer m. Meldg. v. 03.01.1939
Zugführer    
         
         
         

Angehörige:

A B
   
C D
   
E F
   
G H
  Hagen, ??? - Feldwebel 1./
Herzog, Edwin - Feldwebel, 3./
Hess, Gottfried -
Hutter Dr., Anton -
I J
   
K L
Krause, ??? - Leutnant Stab/
Kuhnt, ???
- Leutnant Stab I./
Kuprian, Wendelin - Obergefreiter, 1./
 
M N
   
O P
   
Q R
 

Reims, ??? - Oberleutnant
Rietzler, ???
- Obergefreiter
Ruep, ???
- Hauptmann

S T

Schöchlin, ??? - Oberzahlmeister
Selb, ???
- Major

 
U V
   
W XYZ

Weißbach, ??? - Hauptmann

 

Stärke:

Datum Tagesstärke Kampfstärke Pferdestärke
11.02.1945 1.576 715 1.131
       

Ersatz:

Unterstellung:

Quellen:

  • Georg Tessin

  • Anlagenband  KTB I 01.07. - 31.12.1944; T315-103

  • NARA T78-907

  • NARA T78-529 Kriegsgliederung 2. GebDiv. 01.03.1945; 11.02.1945, 01.01.1945

Buchhinweise: