Bataillon seit dem 30.04. der
336. Infanterie-Division direkt unterstellt. Einen
Abschnitt der Hafenschutzstellung zugewiesen bekommen und zwar von der
Südspitze der Jushnaja-Bucht das Ostufer entlang bis zum Km 886/885.
Aufgabe: Sicherung und Ausbau. Zur Ausbildung ist dem Bataillon als
Hauptmann beim Stabe Hauptmann Eberl zugeteilt worden.
Am 02.05.1944 meldete das Bataillon für die Zeit vom 30.04. -
02.05.1944:
1.) Im Bereich der 1. Kompanie, abgesehen von geringem Störfeuer durch
MG- und Gewehrschützen, während der Nacht keine besonderen Ereignisse.
2.) Die am 30.04.1944 zur Versteifung des Widerstandes in die von den
Rumänen besetzte HKL südlich und ostwärts der Ölschlucht eingesetzten
Teile des Bataillons, werden am 01.50.1944 0400 Uhr in Nahkämpfe mit
russischen Spähtrupps verwickelt. Bei den Nahkämpfen entstehen auf
beiden Seiten Verluste. Bei einer von den Rumänen unter Zurücklassung
der Waffen fluchtartig verlassenen MG-Stellung dringt der Gegner von
hinten in die Stellung der am Feind verbliebenen deutschen MG-Bedienung
ein und vernichtet sie teilweise im Nahkampf durch Bajonett. Russische
Spähtrupps, die sich gegen den Westhang der Ölschlucht vorarbeiten,
werden verlustreich abgewiesen. Eigene Spähtrupps dringen bis in die
nördlichen Ausläufer der Ölschlucht vor.
3.) Während des 01.05.1944 liegen Bataillonsbereich und Gegend
Bataillonsgefechtsstand in teilweise trommelartigem Feuer durch mittlere
Granatwerfer, Pak, mittlere und schwere Artillerie.
4.) Bataillons-Flakzug und Pak bekämpfen Bereitstellungen und
Truppenansammlungen in Gegend Belbek und ostwärts davon mit guter
Wirkung. Ein LKW, ein Haus in Belbek werden in Brand geschossen, ein
Salvengeschütz zum Schweigen gebracht.
5.) Bataillon übernimmt am 01.05.1944 23:00 Uhr verantwortlich die HKL
im Abschnitt Reimersschlucht-Ölschlucht. Hierzu wird ihm ein rumänisches Bataillon
unterstellt.
6.) Eigene Verluste: 4 Tote, 21 Verwundete und 1 Vermisster.
Am 04.05.1944 meldete das Bataillon für die Zeit vom
02.05. -
04.05.1944:
1.) Im Bereich der 1. Kompanie nur geringe Kampftätigkeit. Mit Gewehr
und MG werden Einzelziele auf den Hängen der Mekensija-Fläche bekämpft.
U.a. wird mit Zielfernrohr eine erkannte feindliche B-Stelle
ausgeschaltet. Während der Nächte verdichtet sich der gegnerische
Beschuß mit Pak und Granatwerfern wiederholt zu dichteren Schlägen, ohne
daß der Gegner zu den erwarteten Angriffen antrat. Keine Ausfälle.
2.) Der Bataillonsbereich lag während der Berichtszeit mit kurzen Pausen
unter lebhaftem Streufeuer durch Pak, Granatwerfer und mittlere bis
schwere Artillerie.
Oberleutnant (MA) Werner fällt durch Granatwerfer-Volltreffer.
Nach Eingliederung von 4 rumänischen Einheiten in den
Bataillons-Abschnitt wird am 02.05.1944 19:00 Uhr mit dem Ausbau eines
durchgehenden Stellungssystems zwischen Ölberg und Hohe 104,5 begonnen.
Feuerwechsel mit feindlichen Scharfschützen und MG. Während der Nacht
03.05./04.05.1944 starker Einsatz feindlicher Luftstreitkräfte. Abwurf
einer großen Zahl von Bomben.
3.) Flakzug bekämpft während der Berichtszeit wiederholt mit
festgestelltem Erfolg Feindbewegungen am Ostausgang von Belbek.
4.) Ausfälle bis zum 03.05.1944 (ab 12.04.):
Gefallen: 1 Offizier, 93 Unteroffiziere und
Mannschaften
Vermisst: 6 Mann
Lazarettkrank: 15 Mann
Sonstige Abgänge: 1 Soldat wegen Feigheit erschossen, 1 Soldat
fahnenflüchtig