Hans Friedrich wurde am 27. November 1916 in Leipzig
geboren. Nach dem Abitur trat er 1936 als Fahnenjunker in das
Artillerie-Regiment 14 der
14. Infanterie-Division in Naumburg ein.
Während seiner Zugehörigkeit zum Regiment absolviert er die Offiziersschule,
ist Zugführer und Batterieoffizier. Im Dezember 1938 wird er
Ausbildungsoffizier bei der 11. (E) Batterie in Zeitz. Nach dem
Polenfeldzug trat er mit Teilen dieser Einheit zum neu augestellten
Artillerie-Regiment 150.
Auch beim AR 150 versieht er seinen Dienst als Batterieoffizier, ist
spätestens ab dem Russlandfeldzug als Oberleutnant Chef der 6./AR 150, erhält
mit dem 15.10.1941 das Allgemeine Sturmabzeichen und
während der Zeit am Kubanbrückenkopf fungiert er als Lehrer an der
Divisionskampfschule, welche auf der zu dieser Zeit relativ ruhigen Krim für
die Ausbildung in der Division sorgt.
Ende 1943 ist er Kommandant einer Kampfgruppe, welche bei Perekop die
sowjetischen Durchbruchsversuche abwehrt, Anfang 1944 führt er die I.
Abteilung des Artillerie-Regiments 150 und anschliessend als Kommandeur der
II. Abteilung. In dieser Dienststellung wird ihm am 22. April 1944 der Stern
von Rumänien III. Klasse mit Schwertern verliehen. Am 27. April 1944 gelingt
insbesondere durch Friedrichs Beitragen die Rückeroberung des kurz zuvor
verloren gegangenen Ölbergs vor Sewastopol, was den deutschen Truppen wieder
etwas Freiraum schafft.
Noch am 12. Mai ist er mit seinen Restbatterien Rückhalt für die letzten
kämpfenden Teile der Division auf der Krim und geht dann mit den Resten der
50. Infanterie-Division in sowjetische Kriegsgefangenschaft. In den
dreieinhalb Jahren folgender Kriegsgefangenschaft wird er zum Führer einer aus
Gefangenen bestehenden Arbeitskompanie gewählt und zeigt sich stets tadellos
und kameradschaftlich. Aus Überzeugung wendet er sich in Gefangenschaft gegen
das Nationalkommittee Freies Deutschland.
Im Jahre 1947 wird er in seine Heimatstadt Leipzig entlassen, verlässt sie
jedoch bereits nach 14 Tagen wieder und lässt sich in Hannover nieder. Er
heiratet 1948, erlernt das Kürschnerhandwerk und legt die Meisterprüfung ab.
1960 tritt er der Bundeswehr bei, wo er eine vielseitige Truppenverwendung
findet.
Am 31. März 1974 wird er pensioniert, nachdem er zuletzt an der
Heeres-Offiziers-Schule Hannover als Taktiklehrer und Inspektionschef
eingesetzt gewesen ist. Sein letzter Dienstgrad war Oberstleutnant.
Hans Friedrich verstirbt am 24. Oktober 1974 nach kurzer schwerer Krankheit.