Willi Gehrmann wurde 1919 in Welper als Sohn eines
Landwirts geboren und besuchte von 1926 bis 1934 die Volksschule in Welper.
Danach schloss sich bis 1938 eine Ausbildung zum Dreher bei der Ruhrstahl AG
an.
Am 15. November 1938 wurde er in die 3. Kompanie des
Grenz-Infanterie-Regiments 122 eingezogen und verpflichtete sich dort mit zwei
seiner Freunde zu 12 Jahren Wehrdienst. Im Raum Schwiebus-Meseritz erfolgte
die Ausbildung zum Feldfernsprecher.
Nach der Teilnahme im Polen-, Frankreich- und Balkan-Feldzug beginnt auch für
Gehrmann der Feldzug im Osten, wo er
Anfang 1944 leicht verwundet wird.
Bislang war er im Stab des III. Bataillons tätig.
Ins Lazarett verlegt und wieder genesen, erfolgte der nächste Einsatz im Raum
Grodno im Juli 1944, wo er dann bereits seit dem 13. Juli 1944 als vermisst
gemeldet wurde. Es ist anzunehmen, dass er nach seiner Genesung zum II.
Bataillon des Regiments kam, da am 19. November 1944 die Familie ein Brief des
Bataillons erreichte, der über die Umstände des Vermisstwerdens informierte.
Gehrmanns letzte Nachricht erfolgte am 30. Juni 1944 an seinen Bruder Robert.
Darin informierte er ihn, das er am 3. Juli 1944 wieder zu seiner alten
Einheit zurückkehren werde.
Zumindest geriet der verheiratete Willi Gehrmann am 18. Juli 1944 im Raum
Grodno in sowjetische Gefangenschaft. Dort gelangt er in das Lager Nr. 195
nach Vilnius, wo er am 9. Februar 1945 an Pleuropneumie verstarb, nachdem er
am 6. Februar 1945 aus der
Lagerambulanz in das Lazarett gebracht wurde.
Beigesetzt wurde er auf dem Lagerfriedhof im Quadrat Nr. 1, Grab Nr. 61. Sein
Grab schmückte ein schlichtes Holzkreuz. Während der Gefangenschaft wurde er
gerichtlich nicht verfolgt. Die Krankenakte berichtet über akute
Unterernährung des Gefangenen und am 8. Februar 1945 von einem "schlimmen"
Allgemeinzustand, so schwer, dass er schließlich an Herzversagen im Alter von
nur 25 Jahren verstarb.