Horst Raetsch wurde am 09. Mai 1915 geboren. Über sein
Leben vor Beitritt zur Wehrmacht ist leider nichts bekannt. Vermutlich trat er
nach dem Abitur Mitte der 30er Jahre dem Heer bei und schlug die
Offizierslaufbahn ein.
Mit Kriegsausbruch ist er der Heeres-Feuerwerkerschule Lichterfelde zugehörig,
wahrscheinlich ist er dort zu einem Lehrgang kommandiert. Kurz nach
Kriegsbeginn findet er –vermutlich ab dem 5. März 1940 – als Batterie-Chef
beim AR 269 der 269. Infanterie-Division unter Generalmajor Hell Verwendung.
Nach dem Frankreichfeldzug wird die Division als Besatzungstruppe nach
Dänemark verlegt, ab April 1941 dann in Ostpreussen für den Überfall auf die
Sowjetunion zur Verfügung gestellt. Im Verband der 4. Panzerarmee stösst die
Division bis nach Leningrad vor und verbringt hier auch den Winter 1941/42. Ab
April 1942 wird Raetsch als Ic der 269. Infanterie-Division geführt.
Die Division verlegt im November/Dezember 1942 nach Norwegen, Raetsch wird zu
dieser Zeit der Führerreserve des OKH zugeführt und ist ab dem 1. Januar 1943
erstmals zur
50. Infanterie-Division unter
Generalleutnant Friedrich Schmidt kommandiert, welche zu dieser
Zeit am Terek im Kaukasus den Rückzug in den Kubanbrückenkopf in Angriff
nimmt.
Ab dem 1. Juni 1943 ist Raetsch – inzwischen Hauptmann – zum Generalstab des
XXXXIX. Gebirgskorps kommandiert. Das Korps, zu dem auch die 50.
Infanterie-Division gehört, steht zu dieser Zeit unter General der
Gebirgstruppen Konrad im Kubanbrückenkopf. Ab dem 11. Oktober 1943 ist Raetsch
zur Kriegsakademie kommandiert und belegt hier erfolgreich den
Generalstabslehrgang. Ab dem 6. Februar 1944 wird er zum Generalstab
kommandiert und wird am 25. Februar 1944 Ic des VI. Armeekorps, nachdem er mit
RDA vom 1. Februar 1944 (13) zum Major befördert worden ist. Zum 1. Juni 1944
wird Raetsch in den Generalstab versetzt.
Hier erlebt er die Kämpfe bei Witebsk und später ab Sommer 1944 den schweren
Abwehrkämpfe in Ostpreussen. Am 1. September 1944 tritt er abermals zur
Führerreserve des OKH, um am 5. Oktober 1944 als Ia zur 50.
Infanterie-Division, welche zu dieser Zeit unter
Generalmajor Georg Haus in Ostpreussen kämpft, zu treten. Es gibt
hier eine offensichtliche Überschneidung mit der Ia-Tätigkeit von
Oberstleutnant i.G. Günther Braun, welche noch geklärt werden muss.
Horst Raetsch erhielt neben anderen Auszeichnungen beide Eiserne Kreuze.
Vermutlich bleibt er bis Kriegsende in dieser Funktion bei der 50.
Infanterie-Division, über sein Leben nach dem Krieg ist leider nichts bekannt.