Joachim von Santen wurde am 7. Juli 1913 in Berlin als
Spross einer preußischen Offiziersfamilie geboren. Sein Vater war der spätere
Oberst im OKH Hermann von Santen. Seine Kindheit und Jugend verbringt er in
Berlin und Mecklenburg und legt im Oktober 1944 am
Heinrich-von-Kleist-Gymnasium in Berlin das Abitur ab.
Im April 1935 tritt er als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment Döberitz
ein. Das Regiment, dessen Regimentskommandeur Oberst Hans Graf von Sponeck
ist, untersteht der 12. Infanterie-Division und zieht im Juli 1935 in neu
gebaute Kasernen in Neustrelitz. Mit dem 15. Oktober 1935 erhält es die
Bezeichnung Infanterie-Regiment 48.
Von Oktober 1937 bis Juli 1938 besucht von Santen die Kriegsschule in Hannover
und wird spätestens im November 1939 zur 1./Infanterie-Regiment 123 versetzt.
Dieser Kompanie gehört er bis April 1940 an und tritt dann zur 3. Kompanie des
Infanterie-Ersatz-Bataillons 122 ins Tiborlager. Im Juni 1940 wird er
Angehöriger der 3./IR123 unter Oberleutnant Willi Schulz.
In dieser Kompanie ist er auch im Balkan- und zu Beginn des Russlandfeldzugs
als Zugführer eingesetzt. Ende 1941 verlässt er die 50. Infanterie-Division
und wird Ausbildungsoffizier bei der Deutschen Heeresmission in Rumänien. Im
Oktober 1942 wird er Leiter des Deutschen Ausbildungskommandos in Craiova und
Foscani in Rumänien. Hier wird er im Januar 1943 zum Hauptmann befördert.
Mit der Kapitulation Rumäniens im Sommer 1944 verlässt er den
Kriegsschauplatz. Im Dezember 1944 erfolgt die Beförderung zum Major sowie
seine Einsetzung als Regimentsführer an der Westfront. Im April 1945 geht er
in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er bereits im Juli 1945
entlassen wird. Im Zweiten Weltkrieg erhielt Major von Santen beide Eiserne
Kreuze sowie weitere Auszeichnungen.
Nach der Kriegsgefangenschaft beginnt auch für ihn das Zivilleben. Er wird
kurz nach dem Krieg Organisationsleiter des Verbandes der Kriegsbeschädigten
in München und ist dort als kaufmännischer Angestellter tätig. Im Januar 1949
wechselt er zur Winterthur-Versicherung in München.
Nach seiner Übersiedlung nach Hannover im Februar 1954 ist er ab 1956 bei
einer Bundesbehörde mit Dienstsitz in Hannover tätig und geht schliesslich im
August 1978 in Pension. Er ist seit der Gründung der Traditionsgemeinschaft
der 50. Infanterie-Division Mitglied derselben.
Joachim von Santen verstirbt Anfang 1994.