Hauptmann Erich Schönstedt
Erich Schönstedt wurde am 15.04.1911 in Halle geboren und kam spätestens im Frühjahr/Sommer 1939 als
Portepee-Unteroffizier zur 2. Kompanie des Grenz-Pionier-Bataillons 71. Im
Polenfeldzug war er Oberfeldwebel und Zugführer des III. Zugs der 2. Kompanie
unter Oberleutnant Linke.
Im Frankreichfeldzug ist er unter Zugführer Leutnant Birkefeld Zugtruppführer
des II. Zugs in der 3./PiBtl. 71. Hier erhält er als Oberfeldwebel bereits das
EK I.
Nach Beendigung des Griechenlandfeldzugs ist er auch am Angriff auf die
Sowjetunion beteiligt. Im Dezember 1941 wird er zum Leutnant und bereits kurze
Zeit später zum Oberleutnant befördert.
Nachdem ab Februar 1942 von Oberfeldwebel Köhler aus Kriegsgefangenen die
4./PiBtl. 71 aufgestellt wurde, übernimmt er diese als Chef und sorgt für
Ausbildung und Ausrüstung seiner Einheit.
Ende Oktober 1942 wird die 4. Kompanie aufgelöst und Schönstedt muss die
Männer der Kompanie in ein Kriegsgefangenenlager in der Ukraine überstellen.
Die 1., 2. und 3. Kompanie des PiBtl. 71 wurde inzwischen nach Stalingrad
verlegt und erleidet dort große Verluste. Nur wenige Teile des Bataillons
waren bei der 50. ID verblieben.
Aus ihnen und rückkehrenden Urlaubern und Verwundeten wird mit dem 8. Januar
1943 ein neues PiBtl. 71 aufgestellt. Oberleutnant Schönstedt übernimmt die
Führung der Leichten Pionierkolonne und der Trosse.
Im Juni 1943 ist er – bereits zum Hauptmann befördert – Chef der 1./PiBtl. 71.
Mitte September 1943 wird er Chef der 3. Kompanie und entkommt im Mai 1944 von
der Krim. Bei der Wiederaufstellung der Division im Sommer 1944 wird er Chef
der 1. Kompanie.
In dieser Dienststellung wird er im Juli 1944 bei den Kämpfen an der Ostfront
in der Nähe von Nowogrodek verwundet, kehrt jedoch wahrscheinlich wieder zu
seiner Kompanie zurück.
Am 18. November 1944 wird ihm als Hauptmann und Chef der 1./PiBtl. 150 das
Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Er ist damit der dritte Angehörige des
Bataillons, der diese Auszeichnung erhält.
Kurz vor Kriegsende gerät er in sowjetische Gefangenschaft aus der Silvester
1949 in die Heimat zurückkehrte. Fortan arbeitete er in seinem erlernten
Beruf als Zimmermann im RAW in Magdeburg/Salbke.
Erich Schönstedt verstarb im Februar 1994 in Magdeburg. Bis zu seinem Tod
hatte er nicht erfahren, daß ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen worden
war. Er gab lediglich an, für eine Verleihung vorgesehen worden zu sein.