Adolf Wicht wurde am 19. Januar 1910 geboren. Zu seiner vormilitärischen
Ausbildung ist leider nichts bekannt.
Bei Kriegsbeginn befindet er sich auf der Kriegsschule in Potsdam. Hier tritt
er am 7. April 1940 einen Generalstabslehrgang an. Spätestens Ende Januar 1941
befindet er sich bei der Nachrichten-Abteilung 71 der 50. Infanterie-Division.
Hier übernimmt er als Hauptmann die 1. Kompanie der Abteilung unter Major
Sperling.
Mitte September desselben Jahres wird er – vermutlich als Führer des Regiments
– zum Panzergruppen-Nachrichten-Regiment 10 nach Afrika versetzt. Kurze Zeit
später übernimmt er die Panzer-Nachrichten-Abteilung 78 der 15.
Panzer-Division in Afrika.
Mit RDA vom 1. Juni 1942 (15) wird er zum Major befördert und im April 1943
zum Generalstab des Heeres in die Abteilung Fremde Heere Ost kommandiert. Hier
bleibt er bis Ende Januar 1944 und ist dann beim Stab der 212. ID des
Generalmajors und späteren Ritterkreuzträgers
Dr. Karl Koske am Wolchow
eingesetzt.
Mit Wirkung im 1. Juni 1944 wird er zum Generalstab versetzt. Ab dem 1.
September 1944 ist er im Generalstab des XXVI. Armee-Korps als Ia eingesetzt.
Dieses steht in Ostpreußen im Abwehrkampf gegen die vorstoßenden
sowjetischen Truppen.
Im Zweiten Weltkrieg erhielt Wicht beide Eiserne Kreuze, vermutlich auch das
Ärmelband "Afrika".
Nach dem krieg trat er 1952 dem Bundesnachrichtendienst (BND) bei und wurde im
Jahre 1958 als Generalstabsoffizier in die Bundeswehr übernommen. Im Zuge der
Spiegel-Affäre wird am 5. Nov. 1962 der Oberst beim Militärischen
Abschirmdienst Adolf Wicht und am
28. Nov. 1962 der Oberst im Generalstab Alfred Martin festgenommen. Vermutlich
war es Adolf Wicht, der dem Spiegel-Redakteur Conrad Ahlers Papiere von
Verteidigungsminister Franz Josef Strauß weitergab, die Ahlers zu einem
Artikel verarbeitete.
Wieder freigelassen übernahm Wicht bis zu seiner Pensionierung die Leitung
einer BND-Dienststelle in Hamburg. Nach seiner Pensionierung als
Brigadegeneral d. R. 1971 war Wicht sogar Mitarbeiter der Vertriebsabteilung
des Spiegel- Verlags und dann Lektor in dessen Wirtschaftsdokumentation. Wicht
war - ausweislich einer geheimen BND-Liste vom Juli 1974 - unter dem Decknamen
WINKLER für 950,- DM im Monat als Verbindungsführer Pullachs tätig. Kontakte
hielt er nicht nur zum Militärressort des Spiegel, sondern auch zur
Chefredaktion der Welt, der Hamburger Morgenpost, des Kölner Stadtanzeigers,
der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, der Düsseldorfer Nachrichten und der
Neuen Ruhr-Zeitung.