
Sturmgeschütz-Abteilung 201
Aufstellung:
19.03.1941 - Aufstellung als Sturmgeschütz-Abteilung 201in
Jüterbog mit drei Batterien
00.00.1943 - Abteilung wird am Don vernichtet
31.05.1943 - Wiederaufstellung der Abteilung
14.02.1944 - Umbenennung in
Sturmgeschütz-Brigade
201
Gliederung:
Stab
Stabsbatterie
1. - 3. Batterie
Stellenbesetzung:
Angehörige:
A |
B |
Arnold, Friedrich - Leutnant d.R. 2./StugAbt
201 |
Baudrexl, ??? - Wachtmeister 1./StugAbt 201
Braig, ??? - Unteroffizier 1./StugAbt 201 |
C |
D |
|
|
E |
F |
Engelbrecht, Moritz Georg - Gefreiter Stabsbttr./StugAbt
201 |
Fauth, Jakob - Oberleutnant d.R. ??./StugAbt 201 |
G |
H |
Grimm, ??? - Kanonier 2./StugAbt 201 |
Hartwich, ??? - Leutnant 1./StugAbt 201
Hartwich, Walter - Kanonier 2./StugAbt 201
Höltemeier, ??? - San.-Unteroffizier 2./StugAbt 201
Hoffmann, Otto - Oberleutnant 3./StugAbt
201 |
I |
J |
|
Jäschke, ??? - Wachtmeister 1./StugAbt 201
Jansen, ??? - Gefreiter 2./StugAbt 201
Jund, Franz Xaver - Kanonier 2./StugAbt 201 |
K |
L |
Kaden, Gerhard - Oberleutnant ??./StugAbt 201
Klitzing von, Leberecht - Wachtmeister 2./StugAbt 201 |
Lechner, Alois - Oberkanonier 2./StugAbt 201
Leipold, ??? - Kanonier 2./StugAbt 201 |
M |
N |
Mauerbauer, Max - Kanonier 2./StugAbt 201
Möbius, ??? - Gefreiter 2./StugAbt 201 |
|
O |
P |
|
|
Q |
R |
|
Radtke, ??? - Oberwachtmeister 2./StugAbt 201
Runde, Hermann - Kanonier 1./StugAbt 201
Rüsch, Fritz - Gefreiter 1./StugAbt 201 |
S |
T |
Schmidt, ??? - Unteroffizier 2./StugAbt 201
Schreck, ??? - Unteroffizier 2./StugAbt 201
Seybold, ??? - Unteroffizier 1./StugAbt 201
Stäudtner, ??? - Wachtmeister 2./StugAbt 201
Steiner, Wilhelm - Oberleutnant 2./StugAbt 201 |
|
U |
V |
|
|
W |
XYZ |
Weihser, Paul - Wachtmeister 3./StugAbt 201 |
|
Kriegseinsätze:
1941
Auf Anforderung des Rgt.-Kdr.
Infanterie-Regiment 135, das Regiment beim Einsatz der
eingeschlossenen Teile der
45. Infanterie-Division zu unterstützen, wurde die 3. Batterie
auf Befehl des Abt.-Kdr. eingesetzt. Nach Rücksprache mit dem Rgt.-Kdr.
befahl der Abt.-Kdr. den Einsatz von 2 Sturmgeschützzügen mit dem
Auftrag, die vor dem Hauptwerk befindlichen Häuserblocks zu bekämpfen.
Der Einsatz der Züge hatte zum Erfolg, dass das feindliche Schützen- und
M.G.-Feuer zeitweilig eingestellt wurde. Der linke Zug (Lt. Weißmann)
brachte 60 Gefangene ein.
Nach neuerlicher Rücksprache mit dem Rgt.-Kdr. wurde die gesamte 3.
Batterie geschützweise planmäßig zum Beschuss von Schornsteinen,
Dachluken, Fenstern, Schießscharten und Kellerfenstern auf das
Hauptvorwerk eingesetzt. Der planvolle Einsatz der 7 Geschütze hatte zum
Erfolg dass das feindliche Feuer zum Schweigen gebracht wurde und der
Feind sich offenbar zurückzog. Hier zeigte sich der taktische Fehler,
dass die Infanterie diese große Chance nicht sofort durch einen
Sturmangriff ausnutze.
Nachdem das Feindfeuer wieder verstärkt aufgetreten war, fand eine
nochmalige Aussprache zwischen dem Rgt.-Kdr., Abt.-Kdr. und dem
Battr.-Chef statt. Es wurde folgender Einsatz befohlen: Geschlossener
Einssatz der 3. Batterie unter Führung des Batterie-Chefs auf das
Hauptwerk durch Hineinfahren auf den Innenhof mit Unterstützung der 5.
Kompanie, die den weiteren Auftrag hatte, das Hauptwerk nach Bekämpfung
durch die Sturmgeschütz-Batterie zu stürmen. Durch das heftige, von
allen Seiten kommende feindliche Feuer konnte die Infanterie der
Batterie nicht folgen. Die Batterie führte jedoch ihren Auftrag aus.
Leider konnte der große Erfolg, die Bekämpfung des Hauptwerks vom
Innenhof aus wegen dem Fehlen der Infanterie nicht zu unserem Gunsten
ausgenutzt werden. Dadurch blieb der endgültige Erfolg versagt.
Die 3. Batterie erledigt in dem Hauptwerk 7 Panzer, 1 Pak und 3 MG.
Außerdem stand durch einwandfreie Beobachtung fest, daß der Feind
erhebliche Menschenverluste gehabt haben muss.
Im Verlauf der 3. Phase traten folgende Verluste ein:
1 Unteroffizier gefallen, 1 Offizier schwer verwundet, 1 Offizier und 4
Unteroffiziere und Mannschaften leicht verwundet.
Zum Bergen von Verwundeten fuhr der Adjutant mit dem Geschütz 304
nochmals in den Vorhof, wobei sich das Geschütz festfuhr. Das Geschütz
konnte trotz mehrmaliger Versuche nicht geborgen werden. Da Die
Zitadelle vom IR 135 geräumt wurde, musste das Geschütz mit
Richt-Unteroffizier, Ladekanonier und Fahrer stehen bleiben. Erst am
Dienstag Nachmittag nach vorheriger Artillerie-Vorbereitung gelang es
der Bedienung, sich selbst zu befreien. Das Geschütz wurde am Donnerstag
leicht beschädigt wieder fahrbereit gemacht.
Am 23. Juni 1941, 5.00 Uhr erhielt die 1. Batterie von
Herrn Oberstleutnant
von Stolzmann, dessen Vorausabteilung sie zugeteilt war, den Auftrag, den bei Kobryn abgestoppten Vormarsch der
Panzergruppe Guderian wieder in Fluß au bringen. Die Batterie hat mit 7
Geschützen in Zusammenarbeit mit Kradschützen, Panzern (Guderian) und
Heeresflak (v. Stolzmann) in zweistündigem Gefecht den Widerstand des
Feindes am Westausgang Kobryn gebrochen. Hierbei wurden von der Batterie
15 Panzer und mehrere Pak vernichtet.
Auf Befehl des Herrn Generaloberst Guderian schloß sich die Batterie
der Vorausabteilung (Schneider) beim Durchmarsch durch die Stadt
Kobryn an. Nach Verlassen der Stadt blieben 5 Geschütze zurück, um
sich der Abt» con Stolzmann wieder einzugliedern. 2 Geschütze (Leutnant Baldauf,
Leutnant Cornelius) die sich in der Panzerspitze Schneider
befanden, marschierten mit dieser weiter vor und vernichteten hierbei
eine schwere mot. Artillerie-Abteilung, 4 Panzer und 1 Pak.
Da die Spitze Guderian von der Abt. Sehneider abging, entschloss sich
Herr Hauptmann Schneider, mit 2 Panzern und diesen beiden
Sturmgeschützen einen Igel au bilden. Dieser Igel wurde um 10.00 Uhr
gebildet und bis zum Eintreffen der Panzerspitze Guderian um 14.00 Uhr
gehalten.
Da das Geschütz
Leutnant Cornelius stark angeschossen war, blieben beide
Sturmgeschütze nunmehr stehen.
Gegen 18.00 Uhr schloß sich der Best der Kampfstaffel innerhalb der
Marschkolonne Guderian auf die beiden vorderen Geschütze auf.
In der Zeit zwischen 10.00 und 14.00 Uhr wurden der Chef der
1. Batterie Herr
Oberleutnant Hans Schmidt, Herr
Leutnant
Gerhard Kaden verwundet. Der
Kanonier Runde fiel.
Leutnant Cornelius übernahm die Führung der Batterie und
sammelte die Kampfstaffel. Die Trosse kamen nicht nach, da inzwischen
ein feindlicher Panzerangriff aus der Flanke das Vordringen der Teile verhinderte. An
dieser Abwehr beteiligte sich Batterie mit 6 Geschützen. Hierbei wurden
2 Panzer und eine Anzahl panzerbrechender Waffen vernichtet und die
Masse der fdl. Panzer zum Abdrehen von der Rollbahn nach Norden
gezwungen. Danach schloß der Troß auf.
Die 1. Batterie marschierte dann weiter auf der Rollbahn I, um den
Anschluss an die Vorausabteilung von Stolzmann zu gewinnen. In den
folgenden Tagen wurde die Batterie nur nachgezogen und marschierte. Am
24. Juni 1941, nachmittags gegen 16.00 Uhr übernahm
Oberleutnant Zwicke die Führung der Batterie. Die Batterie
marschierte auf der Rollbahn I über Bereza-Kartuska nach Milowidy und
bog dort von der Vormarschstraße nach Norden ab in Richtung auf Lesna.
Bei Strzalowo erreichte sie den Anschluss an das Radfahr-Batl. der
Vorausabteilung von Stolzmann und wurde zunächst mit 4 Geschützen zur
örtlichen Sicherung eingesetzt.
Geschütz 107 war kurz nach dem Gefecht bei Kobryn ausgefallen (Paktreffer),
die Geschütze 103 (Wachtmeister
Jäschke) und 104 (Unteroffizier
Braig) sind mit Motorenschaden ebenfalls liegen geblieben.
Am 25. Juni 1941 gegen 18.00 Uhr erhielt das Radfahr-Batl.
mit unterstellter Sturmgeschütz-Batterie folgenden Auftrag: Angriff mit
einer Kompanie unterstützt durch schwere Waffen, schw. Artl.Abt.,
Sturmgeschütz-Batterie auf Huta (7km nördl. Strzalowo), nach Einnahme
von Huta Abdrehen nach Westen und Angriff auf Lesna. Nach Einnahme von
Lesna Durchstoß bis zur Panzerrollbahn II auf Straßenkreuz Berezowka.
Während des Vormarsches auf Huta fiel das Geschütz 105 (Wachtmeister
Baudrexl) mit Gleiskettenschaden und das Geschütz 106 (Leutnant Baldauf)
mit Drehstabfederbruch aus. Bei Einnahme der Bereitstellung zum Angriff
auf Huts wurde der Ort durch Aufklärung als feindfrei gemeldet, ebenso
Lesna. Daraufhin Vormarsch des verst. Radfahr-Batl. auf Lesna und
Inbesitznahme des Ortes.
In Wäldern nördl. Lesna, die sich halbkreisförmig um den Ort
herumziehen, zeigte sich schwacher Feindwiderstand, der sieh jedoch im
Laufe des Gefechts verstärke. 2 Schützenzüge von Panzergruppe Guderian
waren entlang der Straße Lesna-Berezowka vorgegangen, ebenfalls in der
Absieht, das Straßenkreuz bei Berezowka und damit die Rollbahn II zu
erreichen. Diese blieben jedoch im fdl. Abwehrfeuer liegen. Auf ihre
Bitte hin wurden die beiden noch kampffähigen Sturmgeschütze der
Batterie (101-Chef) und 102 (Lt.
Hartwich) vom Kdr. des Radfahr-Batl. zur Unterstützung der
beiden Schützenzüge auf der Straße eingesetzt, während die l. Kp. des
Radfahr-Batl. westl. der Straße gegen den Waldrand angriff. Die beiden
Geschütze gingenauf der Straße vor in den Wald hinein und bekämpften fdl.
Panzer, Fahrzeugansammlungen und schwere Infanterie-Waffen. Aus bisher
ungeklärten Gründen blieben die beiden Schützenzüge, anstatt bei dem
anfangs schwachen Feindwiderstand vorzugehen, im Straßengraben in
Deckung liegen und ließen die Sturmgeschütze allein vorfahren. Daraufhin
drehten die Sturmgeschütze ab, um gedeckt durch das Kusselgelände
Anschluss an die angreifende Radfahr-Kp. zu gewinnen,, um dieser
weiterzuhelfen.
Die Radfahr-Kp. war jedoch in ihrem Angriff weit vor dem Waldrand liegen
geblieben, sodaß die Sturmgeschütze zunächst auf sieh allein angewiesen,
im Kusselgelände kämpfen mussten, bis durch den BatL-Kdr. der Befehl
kam, Feindwiderstand zu stark, Kp. zieht sieh auf Lesna zurück und
sichert den Ort, Sturmgeschütze zurück.
Die Sturmgeschütze sicherten das Sich-Lösen der Kp., indem sie auf der
Straße langsam zurückfahrend den nachdringenden Feind beiderseits der
Straße in Schach hielt.
Erschwerend im Kampf der Sturmgeschütze wirkte der Umstand, daß die
optischen Geräte durch die untergehende Sonne, sowie den danach
aufsteigenden Bodennebel so geblendet wurden, daß die Feindziele nur
noch vermutet, aber nicht mehr erkannt werden konnten. Kompanie sicherte
während der Macht zum 26.6.41 Lesna. Sturmgeschütze wurden
zurückgezogen.
Aufklärung ergab während der Nacht und im Laufe des Vormittags des
26.6.41, daß die oben erwähnten Waldstücke von starken
russischen Kräften besetzt waren. Das Radfahr-Batl. blieb am
26.6.41 in seiner Stellung vor Lesna liegen. Zum Durchstoß auf
Straßenkreuz Berezowka wurde eine Abt. Panzer-Regt. 35 eingesetzt. Die
Batterie benötigte den 26.6.41 zur Instandsetzung ihrer
Fahrzeuge.
28.06.: Nachmittags Abmarsch nach Mizewicze
über Busiaz, Trybuski Mochnacze. In Mizewicze wurde durch einen Schuss
aus einem Kornfeld (versprengte Russen) der
Gefreite Möbius als erster der 2. Batterie verwundet.
29.-30.06.:
Abmarsch der 2./ gegen 09.00 Uhr über Pasinicze, Juchnowicze, Mystow
nach Jeziornica,. Dort sofortiger Einsatz der Züge: 3. Zug bei III./IR
107 recht, 1. und 2. Zug bei der II./IR
107 links. Die Bataillone griffen zunächst in westlicher
Richtung an und bezogen dann eine Verteidigungsstellung zur Abwehr
russischer Angriffe (Durchbruchsversuche). Das II./IR
107 in Gegend etwa 1 km westlich Klepacze, das III./IR
107 in der Gegend Nowosiolki an der Zelwianka. Die Unterstützung
durch die Sturmgeschütze erhielt sowohl beim Angriff, als auch bei der
Verteidigung die höchste Anerkennung durch die Führer der unterstützen
Einheiten. Zeitweise genügte das Erscheinen eines einzigen
Sturmgeschützes, um russische Angriffe zum Stocken zu bringen.
Wirkungsvolles Feuern mit Verzögerung veranlasse die russischen Massen
zu [be]schleunigter Flucht. Das 2. Geschütz des 2. Zuges musste
nachmittags wegen Ketten- und Leitradschadens zurückgezogen werden.
Abends liessen die russischen Angriffe zeitweise etwas nach. In dieser
Zeit kam der Befehl, die Geschütze bei Anbruch der Dunkelheit
zurückzuziehen. Das 1. Geschütz des 2. Zuges ging darauf sofort zurück,
da es wegen Schadens an der Abfeuerungseinrichtung im Augenblick nicht
mehr einsatzfähig war. Auf dem Rückmarsch blieb es in Gegend 1 km
südwestlich Jeziornica im Sumpf stecken. Verschiedene Versuche mit
Muni-Zugkraftwagen und einem Zugkraftwagen der Flak, das Geschütz wieder
flott zu machen, scheiterten. Der 1. Zug (Chef-Geschütz und 1 Geschütz
des 1. Zuges) wurde, als er in der Dämmerung zurückmarschierte,
angehalten und zum III./IR
107 zurückgeschickt, da inzwischen der Russe mit starken
Kräften, unterstützt von 16 Panzerwagen, angegriffen hatte. Er wurde als
Panzersicherung beim Bataillons-Gefechtsstand eingesetzt. Während der
Nacht griff der Russe erneut mit ungeheurer Wucht an, sodass es dem
Bataillon nicht möglich war, den Gegner aufzuhalten. Bei den sich nun
abspielenden, erbitterten Nahkämpfen hatte das Bataillon sehr starke
Verluste, sodass es dem Russen gelang durchzubrechen und den
Bataillons-Gefechtsstand einzuschließen. Der 1. Zug feuerte mit Panzer-
und Sprenggranaten in den angreifenden Feind bis sämtliche Munition
verschossen war.
Das Schiessen bei Macht wurde ermöglichst durch dauerndes Ableuchten des
Geländes durch Leuchtmunition und Panzergranaten (Leuchtspur). Trotzdem
die Munition verschossen war, bat der Batl.-Kdr. um weiteres Verbleiben
des Zuges beim Bataillon wegen der moralischen Wirkung auf die eigene
Truppe. Der Zug unterstützte den folgenden Nahkampf mit Maschinenpistole
und Handgranaten. Bei diesen Kämpfen schoss
Wachtmeister v. Klitzing stehend vom Panzer und verschwand
plötzlich und konnte nicht mehr gefunden werden. Bei Nachforschungen
nach ihm wurden von seiner Geschützbesatzung
Gefreiter Jansen und
Kanonier Grimm verwundet.
Nachdem von dem Batl nur sehr geringe Reste übrig geblieben waren und
auch der Batl.-Kdr.
Major Kessler gefallen war, schlug sieh der I. Zug unter
Mitnahme der Überlebenden und des toten Kdrs. nach Jeziornica durch.
Beim III./IR
107 verlief die Nacht ruhiger. Leichte Angriffsversuche wurden
ohne größere Mühe abgewiesen, da der erreichte Bachlauf einen Schutz vor
Panzerangriffen bot. Morgens versuchte das Batl. mit Unterstützung des
3.Zuges Verbindungen mit dem II. Batl. aufzunehmen, indem es an der
Zelwianka nach Süden vorstieß. Vor Rosciewiecze wurden versprengte Seile
des II. Batl. angetroffen, von denen einiges über das Schicksal des Batl.
berichtet wurde. Es gelang im Kampf durch Rosciewiecze durchzudringen
und ein Sturmgeschütz am Südausgang des Ortes in Stellung zu bringen.
Von dort aus konnte es mit sehr guter Wirkung die rückwärtige Verbindung
der im Abschnitt des II. Batl. durchgebrochenen Feindkräfte unter Feuer
nehmen und veranlasste so die nachrückenden Einheiten zum Einschwenken
nach Norden. Da durch den westlich und ostwärts Rosciewiecze vorgehenden
Feind eine Umklammerung drohte, zog sich die Infanterie (2 Züge) unter
dem Schutz des 3. Zuges wieder auf das III. Batl. zurück. Wegen
Kraftstoffmangel blieb der 3. Zug dann zunächst einige Zeit beim
Bataillons-Gefechtsstand und wurde mit 2 Zügen Infanterie, nachdem er
von einer mot. Artillerie-Kolonne Kraftstoff erhalten hatte, zum Entsatz
des in Jeziornica angegriffenen Rgt.-Stabes entsandt. Dem Durchbruch
schlossen sich Lkw.-Kolonnen, Infanterie und Artillerie an. Der
Durchbruch gelang unter einigen Verlusten der mitgegangenen Teile. Die
russischen Panzerwagen, die auf der Gegenseite in großer Zahl
festgestellt werden konnten, hielten sieh zurück, solange ein
Sturmgeschütz gemeldet war. Lediglich einige 12 to Panzer griffen
während der Anwesenheit der Sturmgeschütze in die Gefechte ein, kamen
aber nicht auf nähere Entfernung heran. Von diesen erledigte das
Sturmgeschütz des
Wachtmeister Stäudtner einen auf 600 m und traf einen anderen
auf 1100 m, der mit Rauchentwicklung zurückfuhr. Ein anderer erhielt von
einem Geschütz des 2. Zuges auf 1300 m 2 Volltreffer und fuhr
gleichfalls rauchend zurück.
Die Besatzung des im Sumpf steckengebliebenen Geschützes musste zwischen
4.00 und 5.00 Uhr morgens, nachdem bereits kleinere Teile (Kavallerie)
des Feindes vorbeigezogen waren, ihr Geschütz vorübergehend verlassen.
Ein erster mit einem Geschütz des I. Zuges unternommener Versuch der
Bergung, scheiterte an den Verlusten der mitgehenden
Bedeckungsmannschaft (4 Verwundete), Erst nachmittags gelang es mit 2
Geschützen bis zu der Stelle vorzustoßen und dort mit Unterstützung
weiterer 2 Geschütze der 3. Batterie das Geschütz, sowie das dabei
stehende B-Krad des
Kanoniers Müller in unversehrtem Zustand wiederzuholen.
Die 2 Zugmaschinen des 2. Zuges wurden am Abend des 29.6.41 eingesetzt,
um Munition nach vorn zu bringen. Sie erhielten hart südwestlich
Klepacze starkes Feuer und konnten nicht weiter vorgehen. Da ein Drehen
an der Stelle auch nicht möglich war, müssten die Besatzungen absitzen
und nach kurzem Feuergefecht sich zu Fuß nach rückwärts durchschlagen.
Dabei fiel der
Kanonier Karl Haider. Nach der Bergung des Geschützes am anderen
Tage gelang es auch die beiden Zugmaschinen wiederzuholen, wobei eine
abgeschleppt werden musste, wahrend die andere unversehrt war.
Das Geschütz des Unteroffiziers Schreck das am 28.6.41 von Bereza—
Kartuska aus der Abt.-Werkstatt abgefahren war und in Mizewicze
übernachtet hatte, unterstütze am 29.6.41 zunächst eine Inf.-Einheit bei
einer Säuberungsaktion. Bei der anschließenden Meldung bei der Abteilung
in Pasinicze wurde das Geschütz vom Divisions-Kommandeur seine Zwecke m
Anspruch genommen. Auf dem Wege nach Pasinicze nach Sielawicze, ungefähr
1 km westl. Pasinicze, wurde die Kolonne des Divisions-Kommandeurs aus
den dort befindlichen Wäldern von Russen ihn etwa Kompaniestärke
angegriffen. Das Geschütz bekämpfte dieselben, wobei der kleinere Teil
floh, während der größere Teil durch die verheerende Wirkung der
Granaten vernichtet wurde. Nach einem kurzen Einsatz gegen den Wald
nördl. Sielawicze begleitete das Geschütz die Kolonnen des
Divisions-Kommandeurs weiter über Juchnowicze bis Jeziornica und
erreichte dort die Batterie, wo es an der Bergungsaktion des
steckengebliebenen Geschützes und der Zugmaschinen teilnahm.
Die Munitionsstaffel war am 30.6.41 - 17.00 Uhr - nach Slonim gefahren,
um aufzumunitionieren. Auf dem Hinwege wurde sie etwa 1 km ostw. Zboczna
von etwa 50 Russen mit MG- und Gewehrfeuer überfallen. Der
vorausfahrende Kradfahrer
Kanonier Hallmannseder erhielt plötzlich Feuer und fiel. Der 1.
Lkw mit
Oberwachtmeister Radtke fuhr durch, wobei der
Kanonier Hartwich einen Lungensteckschuss erhielt und sofort
starb. Die nachfolgenden beiden Lkw. hielten an, verliessen die
Fahrzeuge und nahmen das Feuergefecht auf. Dabei fielen
Unteroffizier Schmidt,
Oberkanonier Lechner,
Kanonier Mauerbauer.
Kanonier Leipold wurde schwer verwundet. Hinzukommende Flak und
ein Pkw. mit MG vertrieben die Russen.
Bei den Kämpfen westl. Klepecza erhielt der
San.-Unteroffizier Höltemeier gegen Mittag einen Kopfsteckschuss
(29.6.41). In den Kämpfen vom 29.6./30.6.41 verschoss die Batterie etwa
710 Schuß.
Unterstellungen:
Stärke:
Datum |
Offiziere |
Beamte |
Unteroffiziere |
Mannschaften |
Hiwi |
gesamt |
|
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|
|
|
|
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|
|
Ersatz:
Feldpostnummern:
Sturmgeschütz-Abteilung 201 |
|
Einheit |
Feldpostnummer |
Laufzeit |
Stab |
05568 |
|
|
05568 A |
|
Stabsbatterie |
06709 |
|
|
05568 B |
|
1. Batterie |
07338 |
|
|
05568 C |
|
2. Batterie |
09115 |
|
|
05568 D |
|
3. Batterie |
16032 |
|
|
05568 E |
|
Quelle:
- Georg Tessin
- KTB 34. Infanterie-Division 1941
- Deutsches Rotes Kreuz Suchdienst Leitverzeichnis I
Buchhinweise:
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