Die Werfer-Abteilung 11 der Wehrmacht

Werfer-Abteilung 11

die im II. Weltkrieg eingesetzten Werferbatterien, -abteilungen, -regimenter und -brigaden waren die Vorläufer der heutigen Raketenartillerie, die Einheiten blieben meistens als selbständige Truppenteile bestehen und wurden lediglich zeitweise Artillerieverbänden oder höheren Stäben unterstellt, eine dieser Abteilungen war die selbständige Werferabteilung 11, die im äußersten Norden der Ostfront im Einsatz blieb

die Abteilung entstand Ende Oktober/Anfang November 1943 im Bereich der 20. Gebirgsarmee in Nordfinnland, als der Stab unter Führung von Major Dr. Peter mit einer in Deutschland aufgestellten Batterie eintraf, standen zwei weitere Batterien schon seit April 1940 als selbständige Einheiten auf dem norwegisch-finnischen Kriegsschauplatz

die erste Batterie war die frühere 8./Artillerieregiment (AR) 222, deren Feldhaubitzen bei der Schiffsüberfahrt zur Besetzung Norwegens verlorengegangen waren, die Batterie wurde daher infanteristisch zur Sicherung von Bahnlinien und Straßen zwischen Oslo und Drontheim eingesetzt, erst Mitte Mai 1940 wurde die Einheit mit acht Nebelwerfern 35 ausgerüstet, Offiziere und Mannschaften mussten eine wochenlange Ausbildung an diesen neuen Waffen absolvieren, ehe die Batterie im Raum Kiestinki, im äußersten Norden der deutschen Front, zum Einsatz kam, eine Überführung der bisher zur Artillerie gehörenden Batterie in die Nebeltruppe erfolgte erst im April 1941, die neue Werferbatterie 222 wurde nun an allen Frontabschnitten auf dem finnischen Kriegsschauplatz eingesetzt, so u. a. bei Salla, Nurmi, Uhtua und im Wermann-Abschnitt

im Dezember 1941 traf, von Stettin kommend, eine weitere selbständige Werferbatterie 203 ein, die aus der Entgiftungsabteilung 102 entstanden war und bereits in Frankreich und Rußland im Einsatz gestanden hatte, diese Batterie war mit 10-cm-Nebelwerfern 35, später mit den modernen 10- und 15-cm-Nebelwerfern 40 und 41 ausgerüstet, auch diese Batterie blieb als selbständige Batterie bis Jahresende 1943 im Einsatz, zeitweise war sie zwischen Salla und Tuntsa dem XXXVI. Gebirgskorps unterstellt

mit dem Eintreffen des Abteilungsstabes und der selbständigen 21. Selbstfahrbatterie entstand die Werfer-Abteilung 11, diese Batterie besaß 15-cm-Nebelwerfer-Zehnlinge auf dem Raupenfahrzeug "Maultier" und wurde vorrangig zum Kampf gegen Panzer eingesetzt

die bisher selbständig operierenden Batterien wurden nun als 1. (früher Werfer-Batterie 203), 2. (früher Werferbatterie 222) und 3. (früher 21. Selbstfahrbatterie) in die Werferabteilung 11 eingereiht, die Abteilung unterstützte nun die 20. Gebirgsarmee in ihrem Abwehrkampf gegen sowjetische und später auch finnische Kräfte an der gesamten Front in Mittel- und Nordfinnland, so kämpften die Batterien u. a. bei Kemi, Tornio, Alakurti, Salla, Munio, Rovaniemi und am Jahreswechsel 1944/45 an der finnisch-norwegischen Grenze in der sogenannten Sturmbockstellung, zum Schutz der zurückgehenden Gebirgsarmee bauten die Batterien noch einmal rings um Narvik eine Verteidigungslinie auf und hielten hier ihre Stellungen, als die Gebirgstruppen schon Narvik geräumt hatten

danach traten die letzten der Werferabteilung 11 den Marsch nach Bergen an, dort gerieten sie in britische Gefangenschaft und wurden anschließend von US-Truppen übernommen, diese wiederum lieferten die Mannschaften an die Franzosen aus, von denen die Kanoniere zur Zwangsarbeit in Bergwerke geschickt wurden

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