Der Einsatz beginnt
In den frühesten Morgenstunden des 12.09.
trat Major i.G. Otto-Harald Mors mit dem Gros seines Lehr-Bataillons den
Kraftwagenmarsch nach Assergi an. Gegen 09.00 Uhr traf Student auf dem
Flugplatz Pratica di Mare ein. Hier wollte er den Männern der
Luftlandekompanie den Einsatzbefehl geben, den die Männer bis hierhin nicht
kannten. Am Rande des Flugplatzes traf er auf Oberleutnant Freiherr von
Berlepsch und seine Kompanie, sowie auf Otto Skorzeny, in der Tropenuniform
eines Luftwaffen-Hauptmannes, und dessen 20 Waffen-SS Männer.
Dann kam ein italienischer General, es
handelte sich hierbei um den Karabinieri-General Soleti, am Flugplatz an.
Skorzeny hatte die Idee den General mitzunehmen, da bekannt wurde, das
Mussolini im Falle eines deutschen Befreiungsversuches erschossen werden
sollte. Man wollte nun mit dem General die Bewachungsmannschaften täuschen und
die mögliche Erschießung verhindern. Die Idee Skorzenys stellte den 2. sehr
wesentlichen Beitrag zum Gelingen dieses Unternehmens bei. Die Zustimmung dazu
gab Student bereits am Vortag.
Nachdem der General nun pünktlich eintraf, erklärte ihm Student die Situation
und die Aufgabe die der General hatte. Darüber war General Soleti alles andere
als erfreut und stimmt erst nach längerem Zureden zu mitzufliegen, um so
unnötiges Blutvergießen zu verhindern. Wie sich erst nach dem Unternehmen
herausstellte war der General am 25.07. 1943 an der Verhaftung des Duce
beteiligt und war nun bei dessen Befreiung erneut zugange.
Jetzt fehlte nur noch die Lastenseglerstaffel, die eine Stunde später kam als
geplant.
Nach
dem Eintreffen der Lastenseglerstaffel, gab General Student den Auftrag für
die Soldaten bekannt und führte die Einweisung in die einzelnen Aufgaben
durch. Das Unternehmen war auf absolute Überraschung ausgelegt. Das Vertrauen
in die Zuverlässigkeit der Kompanie Berlepsch war groß, jedoch musste diese
Kompanie erst auf dem Bergmassiv ankommen.
Die Schleppstaffel unter Oberleutnant
Heidenreich und die Segelfliegerstaffel unter Leutnant Meyer-Wehner waren dem
General Student nicht näher bekannt. Allerdings erreichten die Soldaten der
Segelfliegertruppe im Laufe der Jahre ein dermaßen hohes Maß an fliegerischem
Können, daß jeder beliebige Verband dieser Elitetruppe zur Lösung dieser
schwierigen Aufgabe geeignet war. Student beendete seine Auftragserteilung mit
den Worten, daß er der festen Überzeugung war, daß es bei der Landung nicht zu
einem Schusswechsel kommen würde. So war es nicht erforderlich eine Sturzflug
durchzuführen oder den Bremsfallschirm auszuwerfen. Student erwartete von
jedem Piloten unerschütterliche Ruhe und eine saubere Landung im Gleitflug.
Daraufhin verließ Student die Truppe in Richtung Frascati, damit die
Einzelaufträge und die Einteilung vorgenommen werden konnte.
Anhand der Karte und der Luftbilder wies Hauptmann Langguth die Piloten der
Schlepp- und der Segelflugzeuge ein. Dabei wies er alle daraufhin, das die
nach seiner Auffassung größte Schwierigkeit in der Überwindung der 1300 Meter
hohen ostwärts Tivoli liegenden Bergkette. Sie war die erste Gebirgsbarriere
die es zu überfliegen galt. Langguth hielt es nicht für sicher, das alle
Schleppzüge, angesichts der kurzen Anflugstrecke, die nötige Höhe zum Überflug
erreichen würden.
Als letzte technische Vorbereitung ließ Leutnant Meyer-Wehner die Landekufen
der Segelflugzeuge mit Stacheldraht umwickeln, eine bewährte Maßnahme um die
Rutschstrecke der Segelflugzeuge zu verkürzen.
Oberleutnant Berlepsch teilte dann seine Kompanie und die Männer Skorzenys auf
die verschiedenen Lastensegler auf. Als Führer der Truppe bestimmte er, daß er
und sein Kompanietrupp im vordersten Lastensegler der vordersten Kette (der
Führungskette). Diese Einteilung wurde bei allen bisherigen Einsätzen so
gehandhabt.
Skorzeny und seine Männer erhielten ihren Platz in der zweiten Kette des
Verbandes.
Da Hauptmann Langguth vom vordersten Schleppfahrzeug den Verband führen
musste, flog der Schleppstaffel-Staffelkapitän Oberleutnant Heidenreich, auf
dem Beobachtersitz des Führungsschleppflugzeuges der zweiten Kette.
Während der Einteilung begann eine in der Nähe stehende Flakbatterie zu
feuern, da sich ein britischer Bomberverband näherte. Die Soldaten begaben
sich am Flugplatzrand in Deckung und erwarteten einen Bombenangriff der jedoch
glücklicherweise ausblieb.
Wenige Minuten später gingen die Soldaten an Bord ihrer Maschinen. Da
Oberleutnant Heidenreich im Führungsflugzeug der 2. Kette Platz nahm, übernahm
Leutnant Meyer-Wehner die Führung des im gleichen Schleppzug fliegenden
vordersten Lastenseglers der 2. Kette. In diesem Lastensegler flogen auch
Skorzeny und seine Männer. Mittlerweile hatte General Soleti seine
Bereitschaft mitzufliegen erneut gekündigt und versuchte, unmittelbar vor dem
Einstieg, sich zu erschießen, was nur durch 2 SS-Männer verhindert werden
konnte. So kam er dennoch an Bord und nahm bereitwillig den Platz neben
Skorzeny ein.
Besatzung der Maschinen (soweit bekannt):
Schleppflugzeug |
Lastensegler |
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1. Kette |
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1. Hauptmann Langguth (Verbandsführer) |
1. Oberleutnant Freiherr von Berlepsch (Führer) |
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2. |
2. |
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3. |
3. |
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2. Kette |
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1. Oberleutnant Heidenreich (Beobachtersitz) |
1. Leutnant Meyer-Wehner (Führer 2. Kette) |
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SS-Hauptsturmführer Otto Skorzeny |
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General Soleti |
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2. |
2. |
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3. |
3. |
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3. Kette |
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1. |
1. |
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2. |
2. |
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|
3. |
3. |
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Fieseler Storch |
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1.
Hauptmann Gerlach |
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2.
Oberfeldwebel Hundt |
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Lastensegler-Piloten: |
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Leutnant Meyer-Wehner
Feldwebel Lohrmann
Oberfeldwebel Neelmeyer
Oberfeldwebel Beerenboldt
Unteroffizier Maier |
Unteroffizier Jenniches
Unteroffizier Thielmann
Unteroffizier Ronsdorf
Unteroffizier Gedenk
Unteroffizier Stark |
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Motorflugzeugführer |
Beobachter |
Oberfeldwebel Heilig
Feldwebel Gerhardt
Unteroffizier Hartmann
Oberfeldwebel Geuel
Unteroffizier Hobusch
Feldwebel Wengenmaier
Feldwebel Anders
Oberfeldwebel Walter
Feldwebel Hommers
Feldwebel Hornschuh
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Oberleutnant Heidenreich
Gefreiter Torka
Gefreiter Otto
Hauptmann Langguth
Unteroffizier Menzel
Obergefreiter Stepper
Obergefreiter Zielinsky
Obergefreiter Seifert
Obergefreiter Stäblein
Obergefreiter Krüger |
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