Nachrichten-Abteilung 71/150
Aufstellung:
Als Geburtstag der zunächst als
Grenz-Nachrichten-Abteilung 71 bezeichneten Nachrichten-Teileinheit der
späteren 50. Infanterie-Division, gilt der 01.09.1938 in der "Nuhnenkaserne"
am Westkreuz in Frankfurt/Oder. Die Offiziersstellen besetzten damals ein
Hauptmann und ein Leutnant.
Die Stammmannschaft, 106 Mann, wurde aus Abgaben von acht verschiedenen
Nachrichten-Abteilungen gebildet. Die 100 Rekruten kamen direkt von daheim.
Die Unterkunftsbaracken, noch in der Fertigstellung, beherbergten die Männer
der damit aufgestellten 1. Kompanie der gemischten und voll motorisierten
Grenz-Nachrichten-Abteilung 71. Der Kommandeur, der Österreicher Max Hardt,
ließ von nun an die Kompanie vor den Baracken anstellen. dabei übernahm Peter
Schade die Rekruten und Leutnant Ernst Wiebecke die Stammmannschaft, Funker
und Kraftfahrer.
Der Hauptfeldwebel-Diensttuende "Hanne" kam von der Potsdamer
Korps-Nachrichten-Abteilung, wurde später Offizier, und genoss den Respekt der
gesamten Kompanie. Noch der Nachrichten-Abteilung 3 unterstellt, rief die 1.
Kompanie mit den neuen Fahrzeugen und Waffen, bei den Kameraden Neid hervor.
Die Kompanie nahm sofort die Ausbildung auf, war sie doch für den Einsatz
innerhalb der "Grenzkommandantur Küstrin" vorgesehen. Ihr fiel es zu
für den Betrieb der Nachrichtenverbindungen zwischen Unruhstadt und
Schwerin/Warthe in den schweren Sperrwerken des Oder-Warthe-Bogens zu sorgen.
So durchlief die Kompanie auch die Besichtigung durch den Kommandeur der
Nachrichten-Abteilung 3, Major Dipl.-Ing Hennigst. Am 3. Tag der Besichtigung
stieß der Kommandierende General des Wehrkreises III, General der Artillerie
Haase, zur Besichtigung. Die Wache an der Kaserne wusste jedoch nicht wohin
die Kompanie ausgerückt war und so fand Haase diese nur durch Zufall am Rand
des Gefechtsübungsplatzes. Kurzerhand griff sich Haase einige Infanteristen
und ließ diese, die gerade im Aufbau befindliche Kompanie, angreifen. Diese
wehrte sich jedoch verbissen und brachte so die Besichtigung zu einem vollen
Erfolg.
In der Folge nahm die Kompanie an Übungen im Festungssystem der "Oder-Warthe-Stellung"
teil, weiterhin an einer Nachrichten-Rahmenübung und im Juli/August 1939 am
Einsatz zwischen Unruhstadt und Wierzebaum, zum Ausbau der neuen grenznahen
Stellungen mit Fernsprechverbindungen.
Am 24.08.1939 überraschend von Betsche in die Kaserne gerufen, erhielt die
Kompanie dort zwei Tage später den Mobilmachungsbefehl. Dadurch wurde die
Kompanie verdreifacht und bildete somit die Grenz-Nachrichten-Abteilung 71 mit
Stab und drei gemischten Kompanien. Damit dienten nun Aktive neben Reservisten
aus dem 1. Weltkrieg, die oft mit den eigenen Fahrzeugen eingezogen wurden.
Diese wurden dann im Laufe des Polen-Feldzuges teilweise ausgetauscht gegen
poln. Militär-Funkwagen. Die Mobilmachung erfolgte innerhalb von zwei Tagen.
Die fehlenden, aber dringend benötigten Akkuladegeräte, wurden jedoch erst im
Griechenland-Feldzug ergänzt. Dabei handelte es sich um deutsche Geräte die an
Griechenland geliefert wurden.
Am 26.08.1939 gab die Abteilung ca. 1/3 ihrer Stärke an die "Grenzkommandantur
Küstrin" zur Besetzung der Nachrichtenverbindungen in der "Oder-Warthe-Stellung"
ab. Für die Nachrichten-Abteilung 71 begann der 2. Weltkrieg.
Gliederung 01.04.1944:
Stab
1. (Fernsprech-) Kompanie (tmot.)
2. (Funk-) Kompanie (mot.)
leichte Nachrichten-Kolonne

Quelle:
ZAMO/DHI
Stellenbesetzung:
Kommandeur |
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Major Max Hardt |
25.08.1939 - 00.00.1941 |
Major Carl Walter Sperling |
00.00.1941 - 00.00.1942 |
Major Heyl |
00.00.1942 - 12.05.1944 |
Hauptmann Jager |
16.05.1944 - 00.00.1944 |
Hauptmann Hogekamp |
00.00.1944 - 00.00.1945 |
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Stab |
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1. Kompanie |
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Chef |
Hauptmann
Adolf Wicht |
m. Meldg. v. 00.00.1941 |
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Angehörige:
Schaede, ??? - Leutnant
Wiebecke, Ernst
- Leutnant
Kriegseinsätze:
1940 - Frankreich
1941 - Rumänien, Nordgriechenland (Saloniki); Juni - Südrussland
1942 - Krim, Kaukasus
1943 - Kuban, Krim
1944 -
Sewastopol, nach Wiederaufstellung Ostpreußen
Ersatz:
Nachrichten-Ersatz-Abteilung 3 Potsdam